Auch im zweiten Heimspiel holt Fortuna einen Punkt – gegen Adler Frintrop. Gegen SC 20 trafen die Stürmer nicht, jetzt stimmt es hinten nicht.

Eines deutet sich in der noch jungen Saison bereits an: Auf Rheinbaben wird man sich ein starkes Nervenkostüm zulegen müssen. Beim 4:4 (1:2) gegen Adler Union Frintrop erlebte das Bezirksligateam des SV Fortuna wie schon im Derby am Mittwoch ein Wechselbad der Gefühle. Drei Mal waren die Bottroper in Führung gegangen, am Ende mussten sie sich mit dem zweiten Unentschieden im zweiten Heimspiel zufriedengeben. „Wenn ich es positiv ausdrücken will: Wir sind immer noch ungeschlagen“, sagte ein enttäuschter Sebastian Stempel.

„Aber im Grunde hätten wir besser eines der Remisspiele verloren und zwei Mal gewonnen – unterm Strich hätten wir einen Punkt mehr“, meinte Stempel weiter. In der Partie gegen die Essener wären sogar zwei Zähler mehr möglich gewesen.

„Für die starke Leistung können wir uns nichts kaufen“

Über weite Strecken der zweiten Halbzeit hatte die Fortuna ihren Gegner in dessen Hälfte bzw. im letzten Drittel des Spielfeldes eingeschnürt und kam zu zahlreichen Möglichkeiten. Ein Sieg lag in der Luft – wenn, ja wenn da nicht diese eklatanten Fehlleistungen in der Defensive gewesen wären. Für Fortunas Coach unerklärlich.

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„Für die starke Leistung in Halbzeit zwei können wir uns nichts kaufen. Solche Gegentore gehen gar nicht. Frintrop kommt da drei Mal vor unser Tor und macht zwei Treffer. Und die Tore nach Standards sind Geschenke.“

Fortuna geht durch ein Eigentor in Führung

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Schon im ersten Durchgang erwischte die Fortuna den besseren Start – und wurde nach zehn Minuten belohnt. Christian Büttners Klärungsversuch bei Ralf Thiels Abschluss wurde ihm als Eigentor zugeschrieben. In der 15. Minute erzürnte der Unparteiische die Hausherren: als Dominik Wenderdel im gegnerischen Strafraum von seinem Gegenspieler rüde angelaufen und zu Falle gebracht wurde, pfiff er die Szene nicht.

Im Gegenzug hatte Timo Lindemann die erste Möglichkeit für Frintrop. Dann ließen die Hausherren Julius Funke-Kaiser völlig unbedrängt zum Kopfball und zum Ausgleich kommen. Nun dominierte Frintrop deutlich das Geschehen.

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Zunächst bewahrte Schumacher mit einer starken Reaktion auf der Linie seine Farben vor Schlimmerem (40.), drei Minuten Später traf Lindemann den Pfosten. In der 44. Minute tauchte Frintrop erneut in Fortunas 16-Meter-Raum auf, wieder war der Zugriff der Gastgeber mangelhaft und Lindemanns Schuss is kurze Eck erfolgreich.

Unmittelbar nach dem 1:2 pfiff der Schiedsrichter zur Halbzeitpause. In der Kabine setzte Stempel auf Analyse statt Wutrede – mit Erfolg.

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Fortuna ergriff sofort nach Wiederanpfiff die Initiative. Der Ausgleich durch Tim Strickerschmidts Schuss ins lang Ecke war hochverdient (63.). Nur zwei Minuten später das 3:2: Nach einem Foul an Nico Andreadakis zirkelte Kevin Wenderdel den Freistoß butterweich vors gegnerische Tor und Abnehmer Marcel Leidgebel ließ Adlerkeeper Max In der Beek keine Chance zur Abwehr. Die gute Laune hielt nur Minuten.

Ganz bitter für Fortuna: Verletzungen kommen obendrauf

Frintrop schlug einen Freistoß lang in den Strafraum, dort fehlte in der Defensive jede Ordnung und Felix Ohters nutzte die Gunst dieses Augenblicks. Fortuna ließ sich nicht bremsen: Andreadakis überwand den weit herausgelaufenen In der Beek zum 4:3 (80). Aber der nächste Rückschlag aus Sicht der Fortuna ließ nicht lang auf sich warten: In der 85. Minute erzielte Simon Wanning das 4:4.

„Da fehlen mir einfach die Worte“, meinte Stempel. Weitere Wermutstropfen: Said Faddahi und Kevin Wenderdel mussten mit Muskelverletzungen das Spielfeld verlassen. „Sie werden wohl mehrere Wochen ausfallen.“

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