3:2! – Fortuna Bottrop gewinnt wildes Derby in Welheim
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Bottrop. Trotz Vier-Punkte-Start ist bei Fortuna nicht alles gut. Der FC Bottrop 19 tritt wieder gut auf, sieht aber wieder Rot und gewinnt wieder nicht.
Verkehrte Welt nach dem Bezirksliga-Derby in Bottrop. Den einen Trainer freute das Ergebnis, während ihn die Leistung seiner Mannschaft ziemlich enttäuscht hatte. Beim anderen Coach war es umgekehrt: Die Leistung stimmte – aber das Ergebnis nicht. Der SV Fortuna nahm beim Derby in Welheim durch das 3:2 (1:0) gegen den FC Bottrop 19 drei Punkte mit. Das Team von Sebastian Stempel gelang somit ein sehr guter Start mit vier Punkten. Das wird die Fortunen spätestens in ein paar Tagen darüber hinwegtrösten, wie sie sich gegen den FC präsentiert hatten.
„Das war nicht das Gelbe vom Ei. Die Jungs haben regelrecht fahrig gespielt.“ In der Tat leisteten sich die Gäste in der ersten Halbzeit reihenweise Abspielfehler, kaum ein Spielaufbau lief reibungslos. Bei den Strafraumszenen agierten sie oft überhastet und ohne Übersicht.
Nichtsdestotrotz hatte Stempel nach dem ersten Durchgang nicht nur die eine oder andere gute Möglichkeit auf dem Zettel, sondern vor allem die Führung von Ralf Thiel (34. Minute). Erstmals hatte die Fortuna einen sogenannten „zweiten Ball“ im FC-Strafraum behaupten können.
Fortuna erst schwach – und die zweite Hälfte wird dramatisch
Ruhe und Übersicht kehrten dennoch nicht in das Spiel der Fortuna ein. Bestes Beispiel: Nach einem Freistoß von Tim Strickerschmidt parierte der Keeper der Hausherren, Mohamed Bisevac, sehenswert. Glück für ihn und seine Farben, dass Dominik Wenderdel den Nachschuss freistehend neben das Tor setzte. Auch wenn sie ein leichtes Chancenplus verbuchen konnten, zeigte sich der Fußballclub insgesamt auf Augenhöhe.
In der 17. Minute musste Fortunas Schlussmann Cedric Lohe einiges riskieren, um den Ball aus der Gefahrenzone zu befördern. In der 26. Minute fehlten Merdan Senyüz nur wenige Zentimeter für einen erfolgreichen Abschluss. In der zweiten Halbzeit nahm das Spiel regelrecht dramatische Züge an.
Indirekter Freistoß zum Ausgleich für den FC Bottrop 19
Den Gastgebern gelang es in der Anfangsphase, die Fortuna unter einigen Druck zu setzen. Baris Cömez zwang Lohe zu einer starken Reaktion (47.). Vier Minuten ließ Cömez Fortunas Keeper aber keine Chance zur Abwehr – 1:1. Der FC wollte mehr, versuchte schon am gegnerischen Strafraum, die Aktionen der Fortuna zu stören. Das gelang nicht hundertprozentig: Nach einem Angriff über die rechte Seite fand die Flanke Mattis Thieler.
Der stand mutterseelenallein im 16-Meter-Raum und vollendete abgeklärt zum 1:2. Nun verlief das Spiel völlig offen, mit zahlreichen Offensivaktionen auf beiden Seiten. Erst ein Fauxpas von Lohe leitete den nächsten Treffer ein.
Der Fortunen-Torwart nahm einen Rückpass auf. Merdan Senyüz nutzte die Vorlage aus dem indirekten Freistoß zum 2:2 (72.). Den nächsten Stich machte wiederum die Fortuna.
Dibowskis Rote Karte als Vorentscheidung
In der 79. Minute nahm sich Thiel ein Herz und zog aus der zweiten Reihe ab. Der Ball rutschte durch die Reihen der FC-Defensive, auch Bisevac tauchte vergeblich in seine rechte Ecke. Die Gastgeber gaben sich nicht geschlagen, doch ihre nächste bemerkenswerte Aktion war eine unsportliche.
Marcel Dibowski, wenige Minuten zuvor eingewechselt, grätschte in Lohe hinein – ohne die Chance, an den Ball zu kommen. Schiedsrichter Sebastian Frank behielt hier den Durchblick und zückte die Rote Karte (83.). Es war bereits der zweite Platzverweis in dieser Saison gegen einen FC-Akteur. Für Trainer Frank Griesdorn ein Ärgernis.
„Wir hatten ja zu dem Zeitpunkt noch alle Möglichkeiten. Das Spiel hätte unentschieden ausgehen können, oder wir hätten sogar gewinnen können. Aber wie gegen den VfB haben wir uns wieder nicht belohnt.“
Griesdorn blickte seinen Trainerkollegen an: „Wie sagt man da? Mund abwischen und weitermachen.“ Stempel drückte dem unterlegenen Konkurrenten Anerkennung aus. „Wie Frank gesagt hat. Die Einstellung des FC stimmte. Es ist ja erst der zweite Spieltag. Unsere vier Punkte bedeuten ja auch noch nicht alles.“
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