Viel Herz ist zu wenig: VfB Kirchhellen unterliegt Hüls 0:1
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Nach sieben Jahren spielte Kirchhellen endlich wieder in der Bezirksliga – und ließ viel Luft nach oben. Trainer Wischerhoff war aber nicht böse.
Einen Schritt, einen Schritt nur kam Benedikt Risthaus zu spät. „Maaan“, schrie der Angreifer des VfB Kirchhellen und ballte die Fäuste – dann pfiff der Schiedsrichter ab und Joker Risthaus ließ den Kopf hängen. Der eine Schritt Unterschied, er war noch oft zu sehen beim ersten Bezirksliga-Spiel des VfB Kirchhellen seit sieben Jahren. Und deshalb endete es auch nicht unverdient 0:1 – der VfB Hüls und Christoph Schlebach nahmen die Punkte mit. Kirchhellens Trainer Marc Wischerhoff war aber nicht enttäuscht nach seinem Debüt.
„Natürlich ist zwar das Ergebnis enttäuschend, aber mit der Art und Weise des Auftritts bin ich sehr zufrieden“, meinte Wischerhoff. „In der zweiten Hälfte hat man gesehen, dass wir uns Chancen erspielen und mithalten können. Die Art und Weise war mir wichtig: Das war ein giftiger Auftritt, der mir insgesamt gut gefallen hat.“
Viel Herz, aber wenig Fußball – und ein nervöser Start
Da hatte er recht: Der Aufsteiger wollte unbedingt an die erfolgreiche vergangene Saison anknüpfen. Aber dass die Vorbereitung „gerne noch ein paar Wochen länger gehen dürfte“, wie Wischerhoff im Vorfeld sagte, das war auch zu sehen. Und so blieb unterm Strich: Viel Herz, aber wenig Fußball. Auch, weil der VfB sehr nervös anfing.
0-1 gegen Hüls-VfB Kirchhellen verliert Bezirksliga-Auftakt
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Stoppfehler, Fehlpässe, verpatzte Ballannahmen, gar ein Pressschlag zwischen zwei Blauen – so machte Kirchhellen sich das Leben selbst schwer. „Das müssen die Jungs im Aufbauspiel lernen“, meinte Wischerhoff, „aber Hüls hat uns auch richtig gut angelaufen. Da hat man eben nicht viel Zeit für eine Entscheidung.“ Und macht Fehler – die Hüls aber nicht wirklich konsequent ausnutzte.
Erst rettet die Latte, dann ein ganz bitteres Gegentor
Nach zwölf Minuten prallte ein Prudetskiy-Hammer von der Unterkante der Kirchhellener Latte, vorausgegangen war ein verunglückter Befreiungsschlag des VfB. Immer wieder spielte Hüls nach Ballgewinnen gut hinter die Kirchhellener Abwehrkette. Groß hielt aber nochmal gut gegen Prudetskiy, Moussa Sangare schoss viermal aus aussichtsreicher Position vorbei. Umso bitterer, wie in der 26. Minute das Tor des Tages fiel.
Hüls-Außen Albrecht brachte den Ball von der Eckfahne halbhoch Richtung ersten Pfosten, Prudetskiy, kam an den Ball, Lars Josten und Torwart Groß nicht mehr richtig – da hatten die Kirchhellener deutlich bessere Angriffe besser abgewehrt. Das Offensivspiel des Aufsteigers blitzte andererseits nur hin und wieder auf.
Den besten Angriff gab es nach einer Viertelstunde, als Baßenhoff den Ball eroberte, Mohs einsetzte, der durchs Mittelfeld ging und dann Jona Knipping per Steilpass bediente – aber der Hülser Keeper lenkte den Ball stark um den Pfosten.
„Zwei- oder dreimal haben wir das ganz gut gemacht“, meinte Wischerhoff über den offensiven Plan, über Außen zu kommen – aber öfter eben nicht. Und Hüls machte es vor. Alexander Groß hielt sein Team mit zwei Riesenparaden gegen Moussa Sangare und Prudetskiy im Spiel. Wischerhoff brachte einen großen Angreifer nach dem anderen: Kahnert, Bühler, Risthaus gingen noch mit vorne rein. Ein Mohs-Drehschuss nach einer Ecke war gefährlich, sonst probierte Kirchhellen es mit Fernschüssen und langen Bällen. Hüls verteidigte aber abgezockt.
Die Brechstange verfehlt ihr Ziel – Kirchhellen bleibt torlos
„Am Ende ging es eben nur mit der Brechstange“, meinte Wischerhoff – meist kam der lange Ball auf Mohs, der ihn dann Richtung Strafraum verlängerte – bis in die 93. Minute, als Risthaus nicht ganz vor dem Torwart an den Ball kam.
Dann war Schluss – eine verdiente Niederlage für Kirchhellen, wobei es nach diesem Auftritt aber keinen Grund gibt, schon zu verzweifeln.
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