Bottrop. Bottrop macht gegen den Oberligisten Westfalia Herne ein gutes Spiel, hatte auch die Chancen zum Sieg. Das beste Testspiel endet aber 0:1.

„Maaaaan!“ Ein Urschrei der Verzweiflung von Patrick Wojwod, direkt nachdem der Schiedsrichter das Testspiel zwischen dem VfB Bottrop und Oberligist Westfalia Herne abgepfiffen hatte. Hörbar und sichtlich bedient machte er sich über den Rasen des Jahnstadions direkt auf den Weg Richtung Kabine. 0:1 gegen den westfälischen Oberligisten – kein schlechtes Ergebnis. „Aber irgendwann muss ich doch mal auf Ergebnisse gucken“, meinte er mit ein paar Minuten Abstand. „Insgesamt haben wir 88 Minuten lang unser bestes Vorbereitungsspiel gemacht – und dann schlagen wir uns selbst.“

Auch wenn das Ergebnis nicht passte – der VfB zeigte gegen Herne einen starken Auftritt und muss sich so sicher nicht verstecken vor den ersten Punktspielen.

Pöschl trifft den Pfosten, Cin und Nawzad zeigen Nerven

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Bottrop verteidigte gut, machte dem nicht ganz optimal besetzten Oberligisten das Leben schwer – und konterte einige Male richtig gefährlich. „Zur Halbzeit müssen wir doch schon längst vier Tore geschossen haben“, meckerte Wojwod eigentlich nur über die Chancenverwertung.

Dass der Fünftligist mehr Ballbesitz hatte und streckenweise klar dominierte – geschenkt. Der VfB spielte mit und war gefährlich.

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Delowan Nawzad und Oktay Cin scheiterten in Eins-gegen-eins-Situationen aber an Westfalia-Keeper Seifried. Ein Pöschl-Freistoß knallte an den rechten Pfosten, dazu spielten die Bottroper einige Konter nicht gut aus. Zur Halbzeit wäre auch ein 3:1 oder 4:2 für Bottrop okay gewesen, es stand aber 0:0 – auch weil Joel Frenzel zweimal gut gegen Smykacz hielt.

Großes Lob von Wojwod für seine Mannschaft

Nach der Pause und zahlreichen Wechseln ging nach vorne nicht mehr viel für den VfB, für Herne auch nicht, auch wenn die Westfalia ein ganz klares Übergewicht hatte. Bemerkenswert aber, dass die Bottroper es immer wieder auch in der Zentrale schafften, die Oberliga-Kicker einzuschränken und zu stören – gegen einen Herner A-Kreisligisten hatte Westfalia am Mittwoch noch 13 Tore gemacht.

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Auch Wojwod war beeindruckt: „Ich war wirklich sehr zufrieden. Die Mannschaft ist gut zusammengewachsen, die Spielidee sitzt. Und es haben ja noch ein paar Leute gefehlt“, meinte er. Aber was brachte ihn dann nachher so auf die Palme?

„Taktisch dumm“ – Entscheidung in Minute 88

Es lief die 88. Minute, tief in der Herner Hälfte verlor der VfB den Ball – setzte dann auch nach. Aber drei Spieler kamen nicht richtig in den Zweikampf, entschieden sich auch gegen das taktische Foul, das Wojwod gerne gesehen hätte – so dass es erst am Bottroper Strafraum knallte statt an der Mittellinie. „Das ist taktisch dumm, wir schlagen uns selber“, so Wojwod.

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Den Freistoß verwandelte Hernes Pulver direkt und der VfB ging als Verlierer vom Platz.

Die Generalprobe aber, das kann man so sagen, ist geglückt.

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