Bochum. . Der gebürtige Bottroper steht bei der 0:1-Niederlage des 1.FC Heidenheim beim VfL Bochum in der Startelf. Familie und Freunde im Stadion.
So hat sich Maurice Multhaup seine Heimkehr ins Ruhrgebiet sicherlich nicht vorgestellt. Mit 0:1 (0:0) unterlag der 1.FC Heidenheim im Zweitligaspiel beim VfL Bochum und muss nun wohl auch die letzten leisen Aufstiegshoffnungen begraben. Für den gebürtigen Bottroper, der das Fußballspielen in der Jugendabteilung des VfB Kirchhellen gelernt hat, war es trotzdem ein besonderer Abend.
Nicht nur, dass er auf der für ihn ungewohnten Position als Rechtsverteidiger auflief, sondern auch die Tatsache, dass er nur wenige Kilometer entfernt der Heimat zum ersten Mal seit dem 2:1-Sieg im DFB Pokal gegen Bayer Leverkusen am 5. Februar in der Startelf stand, machte diesen Abend zu etwas besonderem. Damals hatte er das Siegtor für seine Mannschaft erzielt. „Familie und Freunde waren heute im Stadion. Natürlich ist es auch schön, mal wieder etwas Luft in NRW zu schnuppern, aber das ist alles Nebensache. Wichtig war das Spiel, und das haben wir heute verloren“, sagte Multhaup.
Multhaup leitet die erste Chance ein
Gerade in der ersten Halbzeit hatte er auf der rechten Außenbahn für Schwung gesorgt, die erste Chance der Partie durch Robert Glatzel legte der 23-jährige Bottroper auf. Auch danach war er mehrmals in der Hälfte der Gastgeber zu finden und an den Heidenheimer Angriffen beteiligt. Mit zunehmender Spieldauer fanden die Bochumer besser in die Partie – Multhaup war dann vor allem defensiv gefordert. Vor der größten Bochumer Chance im ersten Durchgang verlor er das Kopfballduell gegen Simon Zoller – Tom Weilandt traf nur das Aluminium. Ansonsten machte er seine Aufgabe gut, gewann viele Zweikämpfe und war am Gegentor unbeteiligt. Auch nach einem Zusammenprall mit Vitaly Janelt ließ er sich nicht unterkriegen. Multhaup schüttelte sich kurz und spielte dann unbeeindruckt weiter. Zum vierten Mal in dieser Saison – inklusive DFB Pokal – über die volle Distanz.
Im Anschluss an das Spiel zeigte er sich selbstkritisch: „Ich habe immer gesagt, dass es mein Ziel ist, wieder mehr Einsatzzeit zu bekommen. Das habe ich jetzt geschafft, aber ich weiß auch, dass es noch viele Dinge gibt, die ich verbessern kann. Auch wenn es heute eine ungewohnte Position für mich war. Es gilt aber jetzt weiter zu machen, man bekommt hier nichts geschenkt. Ich muss mich dem Trainer anbieten.“
Pokalspiel gegen den FC Bayern München
Die Heidenheimer blieben nun zum vierten Mal in Folge ohne Sieg, kommende Woche steht das Spiel gegen den Aufstiegskandidaten Union Berlin an. „Das ist ein Highlight, da müssen wir die Leistung von heute wieder gut machen“, sagte Multhaup, der von einer verdienten Niederlage in Bochum sprach.
Und dann wartet im April noch ein weiterer Höhepunkt, wenn es im DFB Pokal Viertelfinale zum FC Bayern München geht. Ist das schon im Hinterkopf? „Null Komma Null. Absolut gar nicht. Heute hat Bochum gezählt, jetzt zählt Union Berlin“, so Multhaup ohne zu zögern. Auch für einen Besuch in Bottrop reichte es an diesem Wochenende nicht – es ging mit dem Bus gleich zurück nach Heidenheim. Die nächsten Aufgaben warten.