Heidenheim. . Der Kirchhellener will seiner Profilaufbahn beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim einen neuen Schub geben. Am Freitag geht es gegen den VfL Bochum.
Beim VfB Kirchhellen hat Maurice Multhaup (20) die ersten Schritte auf dem Fußballplatz gemacht. Geschliffen wurde das Talent in der Schalker Knappenschmiede, dann ging es zum FC Ingolstadt. Seit Anfang des Jahres steht Multhaup beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim unter Vertrag. Mit WAZ-Redakteur Maximilian Lazar sprach er über eine schwere Zeit im vergangenen halben Jahr, seine Ziele mit dem neuen Klub und was er aus der Heimat am meisten vermisst
Hallo Herr Multhaup. Sie sind in der Winterpause zum 1.FC Heidenheim gewechselt. Wie ist der erste Eindruck von der neuen Stadt?
Auf den ersten Blick gefällt es mir gut. So viel habe ich leider noch nicht gesehen, in letzter Zeit standen viele Termine an. Das möchte ich aber auf jeden Fall nachholen. Eine Wohnung habe ich auch schon in Aussicht, noch wohne ich aber in einem Hotel.
Nach ihrer Zeit beim FC Schalke 04 sind Sie zum FC Ingolstadt gewechselt. Sie haben in der Bundesliga gespielt, zuletzt nur noch in der Regionalliga. War das der Grund für den Wechsel?
Ich hatte eine schöne Zeit in Ingolstadt, habe dort viel gelernt und mitgenommen, aber zuletzt war es dann nicht mehr so erfolgreich. Dann kann es manchmal sehr schnell gehen. Ich möchte regelmäßig in der zweiten Liga spielen. Das ist mein Antrieb, mich nun weiter zu verbessern.
Trainer Frank Schmidt ist ein Heidenheimer Urgestein. Wie ist der erste Eindruck von ihm und der Mannschaft?
Ich habe ein sehr gutes Gefühl. Alle sind sehr nett und haben mich gut aufgenommen. Wir haben eine hohe Qualität im Kader und wenn ein Trainer so lange bei einem Verein ist, ist das auch ein Zeichen dafür, dass er gute Arbeit leistet. Der FCH hat gezeigt, dass er in der zweiten Liga mithalten kann.
Aktuell befinden Sie sich noch im Aufbautraining. Wann sehen wir Sie wieder auf dem Platz?
Ich versuche schnell fit zu werden und den Trainingsrückstand aufzuholen. Wie lange das dauert, kann ich nicht sagen, aber ich hoffe, der Mannschaft so schnell wie möglich helfen zu können. Außerdem möchte ich in der Mannschaft ankommen, mit den Jungs auch mal etwas außerhalb des Platzes unternehmen und wenn ich dann noch in dieser Saison auf meine Einsätze komme, bin ich umso glücklicher. Ich möchte mein Potenzial wieder ausschöpfen.
Die 2. Bundesliga ist sehr ausgeglichen. Aufsteiger Kiel mischt oben mit, der selbsternannte Aufstiegskandidat VfL Bochum steckt im Abstiegskampf. Welche Ziele haben Sie in dieser Saison noch?
Wie Sie schon sagen, die Liga ist sehr ausgeglichen, es kann sich alles sehr schnell drehen. Deshalb ist es für uns sehr wichtig, so schnell wie möglich viele Punkte zu holen, um nicht in den Abstiegskampf zu rutschen.
Heute steht das Spiel gegen den VfL Bochum an. Ist das für einen Ruhrgebietsjungen wie Sie es sind ein besonderes Spiel?
Wenn wir in Bochum spielen, dann bestimmt. Auch als ich mit Ingolstadt auf Schalke gespielt habe, kamen viele Bekannte und die Familie ins Stadion. Da es aber ein Heimspiel ist, ist es ein Spiel wie jedes andere.
Sie sind in Bottrop aufgewachsen, haben das Fußballspielen beim VfB Kirchhellen gelernt. Verfolgen Sie das Geschehen beim VfB noch?
Es ist leider sehr schwer, den Kontakt zu halten. Ich würde mich freuen, wenn ich mal wieder die Zeit hätte, dort vorbeizuschauen. Es war eine sehr schöne Zeit, an die ich gerne zurückdenke.
Sie haben beim FC Schalke gespielt, dann in Ingolstadt. Nun also Heidenheim. Was waren die größten Unterschiede?
Die Dialekte - ich kann jetzt drei verschiedene. Als ich nach Bayern kam, habe ich kein Wort verstanden. Am Ende konnte ich sogar etwas mit reden. In Baden-Württemberg ist es nicht ganz so schlimm.
Und ihr Lieblingsdialekt?
Kommt natürlich aus dem Ruhrpott. Da bin ich geboren, das liegt mir am meisten.
Sie sind zusammen mit Thilo Kehrer, Leroy Sané und Felix Platte Deutscher A-Jugendmeister geworden. Haben Sie noch Kontakt zu den damaligen Teamkollegen?
Mit denen, die es in den Profibereich geschafft haben, auf jeden Fall. Man schreibt sich, tauscht sich aus und verfolgt die Wege der anderen. Mit Thilo Kehrer habe ich mich kürzlich noch getroffen.
Haben Sie denn schon den nächsten Heimatbesuch geplant?
Das kann ich noch nicht absehen. Zunächst werden mich meine Eltern in Heidenheim besuchen und dann mal sehen.
Was vermissen Sie denn am meisten?
Die Currywurst (schmunzelt). Und natürlich mein Umfeld. Meine Freundin und meine Freunde versuchen mich so oft wie möglich zu besuchen, aber natürlich vermisse ich das. Auch, wenn ich mich in den vergangenen zweieinhalb Jahren schon etwas an diese Situation gewöhnt habe.