Klaus Bürger, Leiter der Fachschaft Tennis, hat einen Stellvertreter gefunden. Stadtmeisterschaften sind wegen DTB-Gebühren kein LK-Turnier mehr.

  • Mit Henning Wiegert hat Klaus Bürger einen neuen Stellvertreter in der Fachschaft Tennis gefunden
  • Er kritisiert, dass der DTB Gebühren von den Breitensportlern verlangt, um Spitzensport zu fördern
  • Die Stadtmeisterschaften sind deshalb in diesem Jahr kein Leistungsklassenturnier mehr

Lange hat Klaus Bürger, Leiter der Fachschaft Tennis, einen Stellvertreter gesucht. Den hat er nun gefunden. Darüber, über den weißen Sport in Bottrop und warum die Stadtmeisterschaften kein Leistungsklassen-Turnier (LK) mehr sind, spricht er im Interview mit Redakteur Maximilian Lazar.

Herr Bürger, die Fachschaft hat auf ihrem letzten Frühschoppen endlich einen neuen Stellvertreter gewählt. Ein wichtiger Schritt, oder?

Klaus Bürger: Auf jeden Fall. Und gleichzeitig ist es uns auch noch gelungen, den Generationswechsel einzuleiten. Mit Henning Wiegert haben wir einen jungen, kompetenten Vertreter gefunden. Das ist immer wichtig.

Auch einige Tennisvereine haben ihren Vorstand verjüngt. Der richtige Weg?

Ich bin sehr froh, dass es Vereinen, wie zuletzt etwa dem TC Feldhausen und dem TC VfB Kirchhellen gelungen ist, ihr Vorstandsteam massiv zu verjüngen. Wir müssen es schaffen, Menschen in der Altersklasse 40 zu motivieren, ein Ehrenamt zu übernehmen.

In Kirchhellen kündigt sich eine Fusion an

Apropos Kirchhellen. Es gibt Bestrebungen einer Fusion zwischen dem TC VfB und der Tennisabteilung der TSG. Wie stehen Sie dazu?

In den vergangenen Jahren ist es keinem Verein gelungen, wesentlich mehr Mitglieder zu gewinnen. In Bottrop haben wir konstant etwa 2500 Aktive. Diese werden immer älter. Von daher wird es Fusionen geben. In Kirchhellen sind die Vereine in engen Gesprächen.

Schon während der Mannschaftsspiele steigen die Stadtmeisterschaften. Eine Herausforderung?

Ich bin mir sicher, dass der Turnierausschuss des TC Blau-Gelb Eigen einen guten Job machen wird und hoffe, dass sie bei den Spielansetzungen mit Fingerspitzengefühl agieren.

Parallel findet zudem der Ele-Cup beim TC Haus Wittringen statt.

Das finde ich ehrlich gesagt nicht gut. Für das Turnier hätte man – in Anbetracht der Tatsache das die Stadtmeisterschaften laufen – auch einen anderen Termin finden können. So stehen jetzt einige Spieler vor der Wahl,wo sie starten.

DTB-Gebühren machen die Stadtmeisterschaften teuer

Der Deutsche Tennisbund (DTB) erhebt seit diesem Jahr Gebühren für LK-Turniere. Wie betrifft das die Stadtmeisterschaften?

Das würde uns 1500 Euro kosten. Dafür, dass der DTB das Geld in seine Spitzenspieler und nicht in den Breitensport investiert. Das Geld wird aber von den Breitensportlern eingetrieben. Wir haben deshalb eine Abfrage unter den Vorständen gestartet und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es bei dem Turnier in diesem Jahr nicht um LK-Punkte geht. Diese Entscheidung ist aber nicht in Stein gemeißelt. Wir werden unter allen Teilnehmern eine weitere Abfrage starten und dann für das nächste Jahr neu überlegen.

In der nahen Vergangenheit war das Verhältnis zum Bezirk durchaus angespannt. Wie hat sich die Situation entwickelt?

Mit dem Vorsitzenden Roland Berger pflege ich ein gutes Verhältnis. Ich habe meine Meinung zum Bezirk verändert und der hat die Stadtmeisterschaften als besonderes Turnier anerkannt. Es ist alles super und die Probleme die wir hatten sind Schnee von gestern.

Abschließend: Welche Herausforderung sehen Sie auf die Tennisvereine zukommen?

Es gilt eine Antwort auf die Frage zu finden, wie es uns gelingt, diejenigen für den Sport zu begeistern, die einfach nur Tennis spielen wollen, ohne gleich in einer Mannschaft zu spielen. Das ist eine Aufgabe, die wir anpacken sollten, damit die Sportler nicht ins Fitnessstudio, sondern in unsere Vereine gehen.

Talente sollen gezielt gefördert werden

In Bottrop hat sich das Projekt zur Förderung des Leistungssports etabliert. Wie stehen Sie zu dem Projekt?

Klaus Bürger: Wenn man sieht, was etwa die Leichathleten ausgeben müssen, um zu Wettkämpfen zu kommen, finde ich das sehr wichtig. Teilweise fehlt ihnen in der nahen Umgebung die Konkurrenz und sie müssen weite Wege in Kauf nehmen Da ist es wichtig zu unterstützen.

Auch eine Tennisspielerin hat es in den ausgewählten Kreis geschafft.

Darauf bin ich auch etwas stolz, dass es uns gelungen ist, auch Leonie Schuknecht fördern zu können. Es wird aber wichtig sein, dass sie weiterhin in einem Bottroper Verein spielt. Denn das ist eine Bedingung.

Zuschüsse bekommen auch die Vereine. Zum Beispiel über die Aktion 1000x1000. Da sind die Tennisvereine traditionell kreativ, oder?

Es ist uns auch in diesem Jahr gelungen, dass mehrere Klubs zum Zuge kommen. 80 Prozent der Vereine aus Bottrop, die im Rahmen dieses Projekts des Landessportbunds eine Zuwendung bekommen, sind Tennisvereine. Das liegt schlicht daran, dass wir in der Fachschaft immer darauf hinweisen und die Tennisvereine sehr engagiert die Anträge ausfüllen. Das wird belohnt.