Wattenscheid. Die Kugelstoßerin hofft, bis Sonntag ihre Verletzungsprobleme in den Griff zu bekommen. Die Qualifikation will die U23-Europameisterin am zweiten Tag der Leichtathletik-WM in Berlin auf jeden Fall überstehen.

So befreit kann Denise Hinrichs im Moment nicht lachen. Die Wade zwickt.
So befreit kann Denise Hinrichs im Moment nicht lachen. Die Wade zwickt. © WAZ

Sie macht den Auftakt. Sie ist als Erste dran. Denise Hinrichs wird als erste Wattenscheider Athletin zu Wettkampfzwecken in das Berliner Olympiastadion schreiten. Am kommenden Sonntag ist nix mit Ausschlafen, da muss die 22-Jährige schon früh hellwach sein. Um 10 Uhr beginnt ihr Wettkampf, das Kugelstoßen.

Denise Hinrichs wünscht sich einen langen Tag. Kein Witz. Noch abends will sie dieses vier Kilo schwere runde Teil möglichst weit von sich wegwerfen, denn das Finale ist für den selben Tag wie die Qualifikation angesetzt. Es ist ihr erklärtes Ziel, dieses zu erreichen: „Das wäre die erste Etappe. Die zweite heißt: im Finale angreifen.” Die Wattenscheiderin rechnet damit, dass eine Weite zwischen 18,60 und 18,70 m die Tür zum Endkampf öffnen dürfte. Ihre Freiluftbestweite liegt bei 19,47 m. Und sie ist in diesem Jahr ausgesprochen gut drauf – unter 19 Metern macht sie es fast nie. So lange sie nicht verletzt ist.

Die Wade bereitet Sorgen

Genau hier liegt vielleicht ein winzigkleines Problem. Zuletzt hatte Denise Hinrichs Wadenprobleme, „eine Entzündung, die ganz schleichend kam”. Das haben die Besucher der DLV-Gala in der Lohrheide vor acht Tagen live miterleben können. Hier verzichtete Hinrichs auf den letzten Durchgang und startete stattdessen lieber zur medizinischen Abteilung durch. Inzwischen ist die Athletin wieder ganz guter Dinge: „Ich denke, dass wir das in dieser Woche in Kienbaum in den Griff bekommen werden.”

Beim TV Wattenscheid ruhen große Hoffnungen auf Denise Hinrichs, die kürzlich erst U 23-Europameisterin und Deutsche Meisterin geworden ist. Gerade nach den WM-Absagen von Marathonläuferin und Goldkandidatin Irina Mikitenko sowie von Hürdenläufer Thomas Goller. „Jetzt wünschen wir uns noch mehr, dass unsere jüngeren Athleten in Berlin in die Bresche springen”, sagt der Wattenscheider Sportwart und Vorstandsmitglied Michael Huke. Allen voran nennt er Denise Hinrichs: „Wenn sie ihre Wadenprobleme verarbeitet, traue ich ihr eine gute Finalplatzierung zu”.

Hinrichs Trainer Miroslaw Jasinski hat das Training in den vergangenen Tagen auf die WM und auf die Wade abgestimmt: „Wir haben die Stoß-Intensität etwas zurückgeschraubt und versuchen das Beste herauszuholen.” Inzwischen ist Denise Hinrichs nach Kienbaum gefahren, wo sie sich im Kreise der Nationalmannschaft auf den großen Saisonhöhepunkt vorbereitet.