Wenn Denise Hinrichs zuschlägt, dann richtig. Halbe Sachen sind ihr Ding nicht. Und so verwunderte es kaum, dass die 22-jährige Kugelstoßerin trotz ihrer Rückenprobleme, die sie zuletzt hatte, ordentlich abgeräumt hat. Gold, WM-Norm, die Konkurrenz geschockt.
Die favorisierte Nadine Kleinert aus Magdeburg und Christina Schwanitz aus Neckarsulm konnten sehen, wo sie blieben – auf den Plätzen.
Glückwunsch. Schon wieder die WM-Norm. Zählen Sie noch mit?
Denise Hinrichs: (nimmt die Finger beider Hände zur Hilfe) Es müsste jetzt das sechste Mal sein, dass ich in diesem Jahr die Norm für Berlin gestoßen habe. Ich denke, mit den 19,06 Metern im besten Versuch kann ich zufrieden sein.
Was macht Ihr Rücken, sind Sie beschwerdefrei?
Ich merke schon noch etwas, aber es ist deutlich besser geworden. Ich bin glücklich, dass es jetzt wieder so gut läuft, nachdem ich zuletzt zwei Wochen keine Wettkämpfe machen konnte. Im Training habe ich mich zwei Tage vor den Deutschen Meisterschaften noch einmal verdreht, aber ich bin guter Dinge, dass ich bald gar nichts mehr von den Problemen merke.
Die Leistungsdichte ist im deutschen Kugelstoßen vorne groß. Jetzt hat mit der Neubrandenburgerin Petra Lammert eine ihrer größten Konkurrentinnen ihr Saison-Aus kurz vor der WM verkündet. Erleichtert?
Auf keinen Fall, ich bedauere das sehr. Auch heute bei den Deutschen Meisterschaften fand ich es sehr schade, dass damit nicht alle vier besten Kugelstoßerinnen dabei sein konnten.
Jetzt ist Ihre WM-Nominierung nur noch eine Formsache, oder?
Ich gehe schon fest davon aus, dass ich am Dienstag bei der Nominierungsrunde dabei sein werde.
Wie werden die Wochen bis zu den Weltmeisterschaften für Sie aussehen?
In zwei Wochen starte ich bei der U 23-EM in Litauen, die nehme ich aus dem Training heraus mit. Wahrscheinlich werden dann noch zwei Meetings kommen.
Ihre WM-Prognose?
Das ist schwer zu sagen. Die Tagesform wird in Berlin entscheiden. Sicher versuche ich das Beste aus mir herauszuholen, aber das versuche ich grundsätzlich. Wie schnell sich Prognosen erledigen, hat man jetzt wieder gesehen: Ein Fachmagazin hat mich in Ulm auf Platz drei gesehen, hinter Nadine Kleinert und Christina Schwanitz. Das war wohl nix. Am besten ist es, ganz entspannt in so einen Wettkampf hineinzugehen.