Bochum. Nein, eine den besten Vorsatz hinwegfegende Zahl will er nicht nennen. Thomas Ernst, Sportvorstand des VfL Bochum, möchte jetzt nicht über „ungelegte Eier” sprechen. Schließlich habe ihn in dieser Transferperiode noch niemand angerufen, um Stanislav Sestak vom VfL Bochum loszueisen.
Dabei dürfte die Verlockung groß sein, mit einem Schlag, der etliche Millionen in die Kasse spülen könnte, mehrere Probleme lösen zu können - auf den ersten Blick jedenfalls. Schließlich dümpeln ja die eigenen Bemühungen um neue Offensiv-Kräfte vor sich hin. Immer wieder bauen sich vor Thomas Ernst und Ansgar Schwenken die begrenzten finanziellen Möglichkeiten als kaum zu überwindende Hürde auf. Dennoch bleibt der Bochumer Sportvorstand bei seiner Aussage: „Ein neuer Stürmer fährt mit ins Trainingslager.”
Dass dies nicht Etien Velikonja sein wird, ist schon länger klar. Im Fall des 20-jährigen Slowenen, das räumte am Mittwoch auch Ernst ein, befinde man sich auf der„Abschiedstournee”. Einen Kontakt hatte Ernst sich und dem Spieler noch für diesen Tag eingeräumt, danach wird es auch mit der Langmut des ehemaligen Torhüters vorbei sein. Vorstandskollege Schwenken hatte bereits vorher gegenüber dem „Kicker” „das Ding” für „erledigt” erklärt und befunden, dass Velikonja „schlecht beraten” sei.
Dedic wird wohl der neue Stürmer
Folglich wird Zlatko Dedic (25), über dessen Ablösesumme man sich noch uneins ist, der Mann sein, der sich ab Sonntag im Säntispark bei St. Gallen mit seinen neuen Teamkollegen vertraut machen kann. „Besser” sei das schon, sagte Marcel Koller, wenn die Neuen bei dieser Gelegenheit mit von der Partie wären. Schließlich lebe man im Trainingslager eng aneinander, was die Eingewöhnungszeit, die jeder neue Spieler benötige, verkürze.
Ob er denn glaube, dass er demnächst, wie ursprünglich geplant, über zwei neue Offensiv-Spieler verfügen werde, wurde Koller gefragt und strapazierte - leicht amüsiert - in seiner Antwort den Konjunktiv. „Ich will hoffen, dass zwei kommen könnten, aber es sieht so aus, dass nur einer kommen wird.”
Grundsätzlich hält es Koller nicht für einen Nachteil, mit einer kaum veränderten Mannschaft weiter zu arbeiten: „Man muss nicht jedes Jahr fünf, sechs neue Spieler haben. Und es ist sicher ein Vorteil, dass diejenigen, die letztes Jahr gekommen sind, wissen was ich verlange.” Offensichtlich ist das momentan der Fall, denn Kollers erstes Urteil fällt positiv aus: „Sie arbeiten gut.” Deshalb gönnt er seinen Spielern auch eine kleine Verschnaufnaufpause - am Donnerstagnachmittag.