Bochum. VfL-Torjäger Stanislav Sestak wird mit der TSG Hoffenheim, dem Herbstmeister der vergangenen Spielzeit, in Verbindung gebracht. Der VfL selbst kann sich keine spektakulären Transfers leisten.

Ein Trost ist es zwar nicht für die ohnehin bescheidenen Bochumer, aber auch aus Hamburg, Berlin, Frankfurt und Hannover ist ja noch nichts zu hören von sensatio-nellen Transfers zu schwindelerregenden Summen. Wer nicht gerade einen Mario Gomez feilbieten kann, der muss in Zeiten der Wirtschaftskrise kleinere Brötchen backen. So wie der VfL. Betrachtet man das kickende Personal, scheint an der Castroper Straße die Zeit stehen geblieben zu sein. Lediglich der Schwede Andreas Johansson bringt bislang einen neuen, blonden Farbtupfer ins gewohnte Bild.

Zäh ringt Sportvorstand Thomas Ernst um einen neuen Stürmer, den er, dabei bleibt er, bis zum Beginn des Trainingslagers in der Schweiz am Sonntag verpflichtet haben will. Dabei handelt es sich um Zlatko Dedic. Der slowenische Nationalspieler verdient derzeit sein Geld bei Frosinone Calcio in Italiens Serie B.

Hoffenheim war schon vor einem halben Jahr interessiert

Dass Ernst kürzlich aus freien Stücken über den Bochumer Wunsch referierte, den Vertrag von Top-Stürmer Stanislav Sestak zu verlängern und den Slowaken im Gegenzug mit einem aufgebesserten Salär zu belohnen, dass er auch das etwas zurückliegende Interesse von Felix Magath an dem schnellen 26-Jährigen nicht zu erwähnen vergaß, all' das könnte eines bedeuten: Sestak steht vor dem Absprung. Zumal die TSG Hoffenheim bereits vor einem halben Jahr vorstellig wurde und damals – nach der Verletzung von Vedad Ibisevic – etwa vier Millionen Euro für den Bochumer geboten hatte.

Inzwischen haben sich die Hoffenheimer – unbestätigten Meldungen zufolge – geschlagen gegeben im Gezerre um Demba Ba. Angeblich überweist der VfB Stuttgart demnächst etwa zwölf Millionen Euro für Ba ins nahe gelegene „Dorf”. Der Dominostein ist gefallen, die Spekulationen schießen ins Kraut. Und während Thomas Ernst behauptet, dass sich bei ihm in dieser Angelegenheit noch niemand gemeldet habe, möchte Sestak selbst sich allein auf den Fußball konzentrieren. Seine Agentur, sagte er, sei für derartige Dinge der erste Ansprechpartner, er werde sich gegebenenfalls später dazu äußern.

Derweil versuchte Marcel Koller die Geschichte ins Humorig-Absurde zu ziehen: „Wenn sie denn elf Millionen rüberschieben, können sie ihn haben”, meinte der VfL-Trainer, dämpfte seine Stimme und sagte dann leise: „Ich hoffe es mal nicht.”