Bochum. Bochums Neuzugang Choh hat schon sein erstes Double-Double aufgelegt. Dass sich die Sparkassen Stars noch verstärken konnten, ist bemerkenswert. Der Manager erklärt die Hintergründe.
- Die VfL Sparkassen Stars geben die Playoffs nicht als Ziel aus - der Blick geht trotzdem nach oben
- Für den Saisonendspurt haben sie sich noch einmal mit Tamenang Choh verstärkt
- Das war möglich, weil der Klub zu Beginn der Saison sparsamer geplant hatte
Am Ende des Doppelspieltags konnte Tobias Steinert strahlen: „Wir haben ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis geboten“, meinte der Manager der VfL Sparkassen Stars Bochum. Der Basketball-Zweitligist hatte für das Heimspiel-Doppel gegen Dresden und Bayreuth Kombi-Tickets zum reduzierten Preis angeboten. Dafür gab es umso mehr zu sehen: Mehr als 400 Punkte in insgesamt 95 Minuten Basketball - beide Spiele gingen in die Verlängerung, die Partie gegen Dresden sogar doppelt.
Nach der bittere Niederlage gegen Dresden machten es die Bochumer im zweiten Spiel des Wochenendes besser und gewannen 112:109. Sie schafften den 15. Saisonsieg und gehen mit neuen Selbstbewusstsein in die Partie in Bremerhaven am Samstagabend: „Es ist ein Duell zweier Top-6-Teams“, sagt Manager Tobias Steinert, der Revanche für die bittere Heim-Niederlage vor sechs Wochen nehmen möchte.
Bochum: Neuzugang Choh konnte noch kaum mit dem Team trainieren
Ein Grund für den Optimismus ist Tamenang Choh. Erst am vergangenen Donnerstag kam die Spielberechtigung für den Mann mit kamerunischen und US-amerikanischem Pass. Warmlaufzeit bekam er angesichts der Verletzungssorgen des VfL nicht, spielte zweimal mehr als 30 Minuten, machte 16 und 17 Punkte. Sonntagabend fing er dazu elf Rebounds. Steinert: „Dafür, dass er keine Eingewöhnungszeit hatte, hat er es wirklich gut gemacht. Sein Kampf und seine Rebounds taten uns gut.“
Dass die Bochumer sich kurz vor dem Ende der Wechselfrist nochmal verstärkten, ist durchaus bemerkenswert. In den vergangenen Jahren bauten die Bochumer den Kader oft mehrfach während der Saison um - allerdings um sich im Abstiegskampf besser aufzustellen. In dieser Saison gab es keinen Grund zur Korrektur, der Klassenerhalt ist längst sicher. Handlungsbedarf gab es aber trotzdem - schon bevor sich Tom Alte und Kilian Dietz verletzten, was zur akuten Not auf den großen Positionen führt.
Bochum plante mit einem Spieler weniger im Kader
Denn die Bochumer waren schon mit einem freien Kaderplatz in die Saison gegangen, hatten hier etwas Budget eingespart. Sie investierten lieber mehr in die neuen Top-Amerikaner Keith Braxton und Peter Kalthoff sowie in den Trainerstab. Durch Mehrerlöse insbesondere beim Sponsoring konnten sie jetzt noch nachlegen und den Kader komplettieren. „Wir wollten die Saison nicht auf Biegen und Brechen mit dem zu kleinen Kader zu Ende spielen, nur um Budget zu sparen“, sagte Steinert.
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Stattdessen will der VfL noch einen draufsetzen. Steinert und Banobre wollen zwar weiterhin die Play-offs nicht als Ziel ausgeben - haben sie aber natürlich trotzdem fest im Blick. „Grandios“ sei die Momentaufnahme auf Rang vier, findet Steinert. Dahinter kommen mehrere punktgleiche Teams bis Platz neun, unter anderem Phoenix Hagen. Auch um sich hier zubeweisen, wurde Tamenang Choh verpflichtet: „Wir wollen gucken, wie weit die Reise in den oberen Tabellenregionen geht.“
Nächstes Heimspiel nach der Länderspielpause gegen Trier
Nun gilt es, den Zugang richtig zu integrieren. Viel trainieren konnte er nicht - die Trainingseinheiten zwischen den beiden Overtime-Spielen wurden aus Regenerationsgründen komplett abgesagt. Am kommenden Samstag geht es nach Bremerhaven, danach ist eine Länderspielpause, in der Choh allerdings mit dem kamerunischen Nationalteam unterwegs sein wird.
Am Freitag, 28. Februar geht es dann mit dem Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Trier weiter. Es ist ein echtes Topspiel und der Auftakt zu den letzten zehn Partien im Playoff-Rennen. Dann hofft Steinert auch auf die Rückkehr der Center Kilian Dietz und Tom Alte, ein Comeback schon gegen Bremerhaven ist unwahrscheinlich.
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