Bochum. Sieben Siege in Serie, zweiter Tabellenplatz, den Spitzenreiter geschlagen, das Saisonziel quasi erreicht. Was nehmen sich die Bochumer jetzt vor?

Die VfL Sparkassen Stars Bochum sind das Team der Stunde in der 2. Basketball-Bundesliga ProA - auch Tabellenführer Jena konnte die Bochumer nicht stoppen. Weder die Stimmung noch die Ergebnisse waren bei den Bochumer Basketballern jemals so gut wie kurz vor Weihnachten 2024 - Bochum darf von den Playoffs träumen.

Als das Duell der heißesten Teams der Liga war das Duell zwischen den VfL Sparkassen Stars Bochum und Science City Jena angekündigt - jetzt darf der VfL diesen Titel für sich alleine beanspruchen. Der starke Start in die Saison gelang den Bochumern vor allem mit Erfolgen gegen schwächere Teams. Mit dem Erfolg in Tübingen mit Mini-Kader und dem Coup gegen Spitzenreiter Jena hat sich Bochum aber auch in der Spitzengruppe angemeldet.

Geschäftsführer Tobias Steinert berichtete nach dem Heimsieg von einem Gespräch zwischen ihm und Mitgesellschafter Hans-Peter Diehr: „Was haben wir getan?“ Sie haben aus einem Absteiger ein Topteam gemacht. Schon jetzt haben die Bochumer mehr Spiele gewonnen als in der vergangenen Saison, als Bochum den Klassenerhalt nur schaffte, weil die die Teams aus der ProB, die auf den Aufstiegsplätzen standen, keine ausreichend große Halle vorweisen konnten. Neun Siege aus 34 Spielen waren es da nur. Jetzt sind es zehn aus 13. Die Frage ist: Wo kann das noch hinführen?

VfL Sparkassen Stars Bochum: Niklas Geske hofft auf Playoff-Basketball

Das Saisonziel ist offiziell immer noch der Klassenerhalt. Nach Steinerts Rechnung braucht der VfL dafür noch einen Sieg. Kapitän Niklas Geske ließ sich auf der Frage nach einem neuen Ziel immerhin etwas locken: „Zweistellige Siege reichen normalerweise - ein Sieg, dann reden wir nicht mehr davon. Wir wollen schauen, ob wir es schaffen, uns für die Playoffs zu qualifizieren und eine bestmögliche Platzierung zu erzielen“, so Geske. „Aber der Weg ist weit und die Tabelle unglaublich eng.“

Bochum ist zwar Zweiter, hat aber nur zwei Siege Vorsprung vor Phoenix Hagen auf Rang neun. „Wir sind gut beraten, den Ball flachzuhalten. Wir nehmen jedes Spiel wie es kommt und versuchen, es zu gewinnen“, sagt Geske.

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Das klappt bislang mit größtenteils den gleichen Spielern, die in der vergangenen Saison kaum ein Spiel gewinnen konnten. Geske stellt darauf angesprochen aber klar: „Wir haben personell nicht so viel verändert, das ist aber fast alles, was wir nicht geändert haben. Man sieht in der Art und Weise unseres Spiells wahnsinnige Veränderungen. Dazu sind Keith Braxton und Peter Kalthoff genau die Ergänzungen, die wir gebraucht haben. Wir sind eine absolute Einheit und jeder gibt in jeder Sekunde alles für seine Mitspieler.“

Bochums Weg in die Basketball-Bundesliga wäre noch weit

Eine Frage wird sich dabei übrigens sicher nicht stellen: Selbst wenn das Bochumer Basketball-Märchen bis zur Meisterschaft führen sollte, können die Sparkassen Stars gleich aus mehreren Gründen nicht in die Bundesliga aufsteigen.

Die Vereinsführung um Steinert und Diehr will Bochum zwar langfristig zum Bundesliga-Standort machen, der Weg aber ist noch weit. Zum einen wirtschaftlich, Bochum bräuchte für einen Aufstieg deutlich mehr Sponsoren-Einnahmen und Etat. Und zum anderen bräuchten die Bochumer vor allem eine größere Halle, die Rundsporthalle erfüllt keine Bundesliga-Ansprüche und ist auf Dauer selbst für die ProA zu klein. Überlegungen der Stadt Bochum für eine neue Halle gibt es. Bis diese steht, wird es aber noch Jahre dauern.

Also gilt für den VfL aktuell vor allem: Genießen - und genau so weitermachen. „Uns macht das wahnsinnig stolz, wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen. Wer hätte das gedacht?“, sagt Tobias Steinert. „Wir merken, dass wir den komplett richtigen Weg gehen, auch wenn es nach der letzten Saison schwer war. Mich freut es für die Coaches und die Spieler, die haben es verdient.“

Heim-Abschluss gegen Gießen

Das Bochumer Basketball-Jahr endet am Samstag, 28. Dezember, in der Bochumer Rundsporthalle - dann sind die Gießen 46ers zu Gast. Schon jetzt sind im Innenraum und auf der Tribüne nur noch wenige Tickets erhältlich.

Vorher sind die Sparkassen Stars noch am Samstagabend (19 Uhr) beim Tabellenfünfzehnten BBC Bayreuth zu Gast.

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