Bochum. Es deutet viel daraufhin, dass der Dortmunder Oberligist in der Rückrunde nicht mehr mitspielt. Gerade Wattenscheid 09 und Wiemelhausen würde das hart treffen.

Tritt der TuS Bövinghausen in der Rückrunde der Fußball-Oberliga noch an? Die Zeichen deuten auf Nein, auch wenn der Rückzug noch nicht offiziell ist. Mehrere Spieler haben den Klub verlassen, lediglich zwei Spieler aus dem Oberliga-Kader haben bei der Hallenstadtmeisterschaft mitgespielt, als stattdessen unter anderem Trainer Dimitrios Kalpakidis auflief. Offiziell angemeldete Testspiele gibt es auch nicht.

Dazu passt die Aussage, mit der „Fupa“ den vorläufigen Insolvenzverwalter Marvin Bauernfeind zitiert: „Ein tragfähiges Sanierungskonzept konnte nicht vorgelegt werden. Damit wird in den nächsten Wochen das Insolvenzverfahren eröffnet und von mir der Spielbetrieb des TuS Bövinghausen eingestellt. Der Verein wird gelöscht.“ - Klubboss Ajan Dzaferoski bestreitet das allerdings gegeüber „Reviersport“: „Ich kann diesen Artikel und die Aussagen nicht nachvollziehen. Es ist überhaupt noch nichts entschieden. Das ist dann der Fall, wenn wir auch alles schwarz auf weiß haben. Davon sind wir noch entfernt.“

TuS Bövinghausen: Insolvenzverfahren seit Anfang Septemer

Die Zukunft des Vereins ist in der Schwebe, seit am 18. September ein vorläufiges Insolvenzverfahren gegen den TuS eröffnet wurde. Bövinghausen kassierte hohe Niederlagen, musste das Spiel gegen Preußen Münster II sogar beim Spiel von 0:8 abbrechen. Die Mannschaft um Ex-Wattenscheid-Kapitän Jeff Malcherek und die Trainer Kalpakidis und Danny Voß berappelte sich zwar, landete einige überraschende Erfolge und hatte auch kurz vor der Winterpause die SG Wattenscheid 09 am Rande eines Unentschiedens (3:4) - Schlusslicht ist der TuS aber immer noch mit nur sieben Punkten, aufgrund der Insolvenz drohen neun Punkte Abzug.

TuS Bövinghausen 04 - SG Wattenscheid 09
Yanni Regäsel für den TuS Bövinghausen (li.) im Spiel gegen Wattenscheid 09. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Am Dienstag sollen auf einer Pressekonferenz Infos verkündet werden. Fest steht, dass sowohl Concordia Wiemelhausen als auch die SG Wattenscheid 09 zu den Verlierern eines Bövinghausen-Rückzugs gehören würden. Wenn der TuS sich aus dem Spielbetrieb zurückzieht, werden nämlich alle Spiele aus der Wertung genommen. In der Spielordnung des Westdeutschen Fußballverbands ist geregelt, dass der TuS als Absteiger feststehen würde: „Die (...) ausgetragenen Punktespiele sind nicht zu werten“, heißt es in Paragraph 52.

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Profitieren würden davon die drei Mannschaften, die gegen Bövinghausen Punkte gelassen haben: Die SpVgg Erkenschwick (1:3), der 1. FC Gievenbeck (3:3) und Finnentrop/Bamenohl (1:2) haben nämlich nur einen oder gar keinen Punkt geholt - der Rest der Liga müsste die je drei gegen Bövinghausen geholten Punkte wieder abgeben. Finnentop-Bamenohl hätte daher weiter 16 Punkte - dem Tabellenvorletzten Wiemelhausen dagegen würden die drei Zähler gestrichen, die Bochumer hätten dann nur noch elf Zähler und wären wieder abgeschlagen.

Wattenscheid und Wiemelhausen: Punkte weg, keine Einnahmen?

Auch das Polster von Wattenscheid 09 auf Rang 17, der ja auch ein Abstiegsplatz sein könnte, würde nicht fünf, sondern nur zwei Punkte betragen. Mindestens genau so bitter: Beide Vereine hätten in der Rückrunde noch zu Hause gegen Bövinghausen gespielt, die Einnahmen eines Heimspiels fehlen daher - im Falle von Wattenscheid 09 wäre es allein ein mittlerer vierstelliger Betrag an eingeplanten Ticket-Einnahmen, der dann wegfallen würde.

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