Bochum. „Wir sind jetzt wie der VfL“, sagt Trainer Mark Jayasundara und lacht - Bochum schwimmt jetzt in der 1. Bundesliga. Zwei Vereine machen dafür gemeinsame Sache.
Bochum hat einen neuen Erstligisten: Das „Team Bochum“ gehört nun zu den Schwimm-Mannschaften Deutschlands, hat bei den Deutschen Mannschafts-Meisterschaften den Aufstieg in die erste Bundesliga geschafft. „Symbolisch gesehen sind wir jetzt wie der VfL“, sagt der stolze Trainer Marik Jayasundara mit einem Lachen, „wir sind unter den Besten der Besten.“
Dazu mussten die Bochumer im Gladbecker Hallenbad allerdings zittern. Denn aus den drei Zweitliga-Wettkämpfen steigen nur die zwei besten Mannschaften auf. Dabei gilt es, mit verschiedenen Schwimmern unterschiedliche Strecken zu schwimmen - die einzelnen Zeiten werden mithilfe eines Punktesystems in einer Abschlusstabelle zusammengefasst. Bundesliga_Wettkämpfe finden aber nicht wie in anderen Sportarten an mehreren Spieltagen statt, sondern immer an einem Wettkampftag im Herbst. Als Sieger der 2. Bundesliga waren die Bochumer in diesem Jahr der zweitbeste Zweitligist Deutschlands - und damit umjubelter Aufsteiger.
Team Bochum - dahinter stecken der SV Blau-Weiß und die SG Ruhr
Hinter dem „Team Bochum“ steckt eine gemeinsame Mannschaft der SG Ruhr und des SV Blau-Weiß Bochum - dieser Zusammenschluss ist ganz neu. Schonseit über einem Jahr die Top-Schwimmer der beiden Klubs gemeinsam am Bochumer Stützpunkt, starteten bislang aber getrennt. Bemerkenswert: Neben vier Routiniers gingen fünf Talente aus der A-Jugend für das Bochumer Siegerteam an den Start, auch auf den starken Nachwuchs sind die Bochumer sehr stolz. Gemeinsam mit ihren Teamkollegen werden sie im nächsten Jahr in Liga eins gegen die deutsche Schwimmelite – darunter Europameister und Olympiafinalisten – antreten.
„Der Aufstieg bedeutet natürlich Belohnung und Wertschätzung für unsere Arbeit“, sagt Trainer Mark Jayasundara. „Aber es ist auch ein Achtungserfolg für den Stützpunkt, ein Erstliga-Team ist ein Aushängeschild. In der ersten Liga sind die Bundes- und die starken Landesstützpunkte. Und während andere Vereine extra für die Bundesliga Schwimmer einkaufen, haben wir Teams rein aus eigenen Leuten.“ Je zwei Damen- und Herrenteams hatte Bochum in der 2. Liga am Start, neben dem Aufstieg gab es auch dreimal den Klassenerhalt zu bejubeln.
Stützpunkt Bochum soll „hervorragendes Umfeld bieten“
„Unser Ziel ist es, den Schwimmerinnen und Schwimmern in Bochum ein hervorragendes Umfeld mit optimalen Trainingsbedingungen anzubieten, in dem sie sich sportlich und persönlich bestmöglich weiterentwickeln können“, sagt Jens Wichtermann vom SV Blau-Weiß, der gemeinsam mit Dominik Vogel von der SG Ruhr für den Landesstützpunkt Bochum verantwortlich zeichnet. Mit dem Wiesentalbad und dem Unibad haben die Trainingsgruppen zwei 50-Meter-Bahnen zur Verfügung.
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Am Stützpunkt trainieren neben Olympia-Finalist Lucas Matzerath fünfzehn Schwimmerinnen und Schwimmer aus den verschiedenen Bundes- und Landeskadern. Talente und erfahrene Schwimmer ergänzen dann die Mannschaften. Die Nachwuchsausbildung von der Schwimmschule bis zur C-Jugend übernehmen wie bisher die Vereine SG Ruhr und Blau-Weiß Bochum, ab der B-Jugend startet das „Team Bochum“ dann als Stützpunkt-Mannschaft.
Die Arbeit des Trainerteams um Jayasundara und Kati Hämmerich trägt offensichtlich Früchte. Das ist an den Mannschaftserfolgen zu sehen, ebenso wie in der Spitze, etwa an Platz fünf von Lucas Matzerath bei den Olympischen Spielen. Matzerath übrigens gehört nicht zum Team Bochum - sein Startrecht liegt weiterhin bei der SG Frankfurt.
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