Dortmund. Nach dem Spielabbruch in Münster kämpft der TuS Bövinghausen ums sportliche Überleben. Die Perspektive ist allerdings düster.
Riesenblamage für den TuS Bövinghausen: Der finanziell wie sportlich angeschlagene Dortmunder Oberligist brach am vergangenen Sonntag das Meisterschaftsspiel beim SC Preußen Münster II ab. 8:0 führte der Preußen-Nachwuchs schon zur Halbzeit - zur zweiten Hälfte trat Bövinghausen nicht mehr an.
Die Begründung: Man habe keine sieben einsatzfähigen Spieler mehr. Verhältnisse wie in der Kreisliga - ein Tiefpunkt sowohl für die Oberliga Westfalen als auch für den Dortmunder Verein. Die Partie wird mit 8:0 gewertet.
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Das nächste Meisterschaftsspiel ist am Freitagabend gegen die Spvgg. Erkenschwick angesetzt - die anderen Klubs schauen genau hin. Bövinghausen ist nicht konkurrenzfähig und hat kaum eine Mannschaft mehr, die zweite Mannschaft spielt in der Kreisliga C. Unter der Woche waren laut Trainer Danny Voß immerhin zwölf Spieler beim Training, gegen Erkenschwick will der TuS auf jeden Fall antreten und vor eigenem Publikum auch 90 Minuten durchhalten.
TuS Bövinghausen: Insolvenz angemeldet - irgendwie soll es bis Winter weitergehen
Vorgabe der Klubführung ist, irgendwie bis zum Winter durchzuhalten, sich dann möglicherweise neu aufzustellen. Die Trainer schauen von Spiel zu Spiel. Außerhalb des Vereins glaubt kaum jemand, dass der TuS die neun Ligaspiele in diesem Jahr noch durchhält, zumal in den nächsten Partien mit Erkenschwick, Rhynern, dem VfL Bochum II, Ahlen und Lippstadt ein sportliches Hammerprogramm wartet.
Seit Mitte September läuft ein Insolvenzeröffnungsverfahren gegen den TuS Bövinghausen. Der Vorstand des Vereins gab in dem Zusammenhang bekannt, dass der Spielbetrieb bis zum Winter gesichert sei. Eine sportliche Perspektive für den Klub in der Oberliga gibt es aber nicht. In achteinhalb Halbzeiten Oberliga-Fußball gab es null Punkte und ein Torverhältnis von 3:33 Toren.
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„Für uns ist die Oberliga eigentlich schon jetzt Geschichte“
Klubboss Ajan Dzaferoski sagte gegenüber dem Reviersport: „Für uns ist die Oberliga eigentlich schon jetzt Geschichte. Wir müssen einfach nur versuchen, irgendwie durchzukommen. Vielleicht können wir im Winter junge und willige Spieler für uns gewinnen. Jetzt müssen wir uns bis zur Winterpause durchkämpfen.“
Schon in der vergangenen Saison hatte Bövinghausen im Winter aus finanziellen Gründen seinen kompletten Kader ausgetauscht, war danach die schlechteste Rückrundenmannschaft und stieg nur dank der besseren Hinrunde nicht ab. So ein Polster gibt es in dieser Saison nicht, im Gegenteil: Aufgrund der Insolvenz droht der Abzug von neun Punkten. Die Zeit des TuS in der Oberliga scheint abzulaufen - die Frage ist, wie schnell. (phil)
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