Bochum. Souverän zieht Westfalia Herne ins Viertelfinale ein und hofft, dass es dort gegen Arminia geht. CFK ist sportlich chancenlos, macht aber trotzdem einen guten Eindruck.

Es stand gerade 0:1 im Westfalenpokal-Spiel zwischen Westfalia Herne und dem CFK Bochum, da sangen die Fans von Westfalia Herne schon ein erstes Lied über Ostwestfalen und Arminia Bielefeld. Zwei Minuten später erzielte Migel-Max Schmeling das zweite Tor für ihr Team und spätestens da gab es kaum ein anderes Thema mehr. Am Ende wurde Westfalia ihrer Favoritenrolle am Feiertag gerecht, siegte 4:0 über Bezirksligist CFK Bochum und steht im Westfalenpokal-Viertelfinale.

Gegner dort wird aller Voraussicht nach Drittligist Arminia Bielefeld, sofern die Ostwestfalen ihre Pflichtaufgabe gegen Westfalia Soest am kommenden Mittwoch lösen.

Die Westfalia verdiente sich dieses Highlight mit einem abgeklärten Auftritt auf dem ungewohnten Rasenplatz am Hessenteich in Bochum-Langendreer. CFK-Vorstand Redwan Derwish war aber insgesamt auch einverstanden: „Wir haben ein gutes Bild als Gastgeber abgegeben, das ist sehr wichtig. Man hat im Spiel aber gesehen, dass uns zwei Stürmer verletzt fehlen“, fand Derwish. Die Fans freuten sich über frische Dönertaschen - allerdings kamen deutlich weniger als erhofft und gedacht.

Bochumer Westfalenpokal-Highlight vor nur 250 Zuschauern

Etwa 250 Leute waren da, knapp 100 davon aus Herne. „Zu wenige, wir haben mit mehr gerechnet“, bewertete Derwish die Zuschauerzahl bei der Partie, die der sportliche Höhepunkt der bisherigen Vereinsgeschichte war. CFK spielte im Westfalenpokal zwar auch schon mal gegen RW Ahlen, das war aber in der ersten Runde - ins Achtelfinale hatte der junge Klub es noch nie geschafft.

Fußball Westfalenpokal in Bochum
Hussam Saleh (CFK Bochum) und Nikola Crnogorac (Westfalia Herne) im Eins-gegen-eins - der Bochumer Keeper konnte immerhin einen Elfmeter halten. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch
Fußball Westfalenpokal in Bochum
Fans beim Fußball Westfalenpokal CFK Bochum - Westfalia Herne am Donnerstag, 8. Oktober 2024. Foto: Svenja Hanusch / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Auch Hernes Trainer Christian Knappmann und der Vorsitzende Ingo Brüggemann hätten sich eine größere Kulisse erwartet und gewünscht; immerhin werden im Westfalenpokal die Einnahmen geteilt. Im Vorfeld war man von mehreren hundert Fans ausgegangen, daher war das Spiel nach Langendreer verlegt worden. Auch die Polizei war vor Ort, hatte aber nichts zu tun.

CFK beginnt gut, kann Herne aber keinen Pokalfight liefern

Wer ein hitziges Spiel oder einen Pokalfight erwartet hatte, wurde auch enttäuscht, Westfalia siegte souverän. „Wir haben die Bochumer ein paar mal beobachtet, wir wussten, was uns in den ersten 15, 20 Minuten erwartet, dass sie giftig sind“, sagte Herne-Trainer Christian Knappmann. „Es ging darum, dass sie nicht irgendwie in Führung gehen, es ging darum, kein Pokalspiel draus zu machen, in dem wir auf ungewohntem Geläuf irgendwie in Schwierigkeiten geraten.“

CFK gehörten tatsächlich die ersten Minuten, in denen der Bezirksligist mehr Zweikämpfe gewann und auch die Herner Abwehr beschäftigte. Mohamed Karschod prüfte Herne-Keeper Daniel Dudek nach drei Minuten das erste Mal.

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Cosgun und Schmeling bringen Herne auf die Siegerstraße

Spätestens mit dem Doppelschlag nach einer halben Stunde hatten sich die Bochumer Hoffnungen aber größtenteils erledigt. Kaan Cosgun durfte aus halblinker Position frei abziehen und traf sicher ins lange Eck. Fünf Minuten später hatte Cosgun per Strafstoß die Riesenchance zu erhöhen. Er scheiterte aber an CFK-Keeper Hussam Saleh, doch Migel-Max Schmeling staubte für Herne ab. Wirklich in Fahrt kam das Spiel nicht mehr, Herne spielte es sicher herunter. Christian Silaj und Mittelstürmer Maurice Bank verwerteten zwei Flanken in der zweiten Hälfte zum dritten und vierten Herner Tor - standesgemäß.

Fußball Westfalenpokal in Bochum
Rawan Manji (CFK Bochum) versucht es artistisch - Samir Bouachria von Westfalia schaut zu. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Die Herner fiebern nun dem nächsten Mittwoch entgegen, wenn Bielefeld auf der Alm Soest spielt. „Wir haben zwar Kreispokal, aber ich fahre zum Spiel nach Bielefeld“, kündigte Knappmann an. Ob Herne dann auch tatsächlich zu Hause spielen dürfte, hängt auch von den Vorgaben von Verband und Ordnungsbehörden ab. „Wir gehen erstmal davon aus, dass wir ein Heimspiel haben“, sagte Knappmann, „und freuen uns einfach auf Arminia Bielefeld.“

Bis zum nächsten Highlight ist es kürzer: Schon am Sonntag kommt der DSC Wanne-Eickel zum Westfalenliga-Derby, der CFK will gegen Kellerkind Phönix Bochum die nächsten Bezirksliga-Punkte holen.

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