Wattenscheid. Wattenscheid 09 schlägt Vreden vor heimischer Kulisse 1:0. Die Schlussphase läuft hektisch - auch, weil die 09er die Entscheidung mehrfach verpassen.

So ganz vertrauen wollen sie in Wattenscheid auf ihre eigenen Fähigkeiten noch nicht. „Wir sind noch nicht so weit, dass wir in solchen Spielen den Deckel drauf machen“, sagte Christopher Pache, nachdem seine Mannschaft sich kurz zuvor zum Sieg gegen die SpVgg Vreden gezittert hatte. 1:0 hieß es nach 98 Minuten, die sich für die 549 Zuschauerinnen und Zuschauer wie eine Ewigkeit angefühlt hatten.

Wir haben das Spiel am Sonntag live übertragen, hier können Sie die Partie noch einmal in voller Länge anschauen.

Robert Nnaji hatte die Wattenscheider nach 21. Minuten in Führung gebracht. Das Tor stand sinnbildlich für die starke Vorstellung der SGW in der ersten Halbzeit. Jamal El-Mansouri eroberte den Ball nach eigenem Verlust zurück und schickte Tim Kaminski steil über rechts außen. Die scharfe Hereingabe des Kapitäns verwandelte Nnaji aus kurzer Distanz.

Wattenscheid 09 überzeugt gegen Vreden vor allem vor der Pause

Wattenscheid überzeugte mit starken Zweikämpfen und viel Zug zum Tor. Kaminski und Emre Yesilova verpassten es aber jeweils, die Führung auszubauen. Es folgte eine zweite Hälfte, wie sie Wattenscheids Fans zuletzt auch in Ennepetal gesehen hatten, als 09 seine Führung in der Schlussphase noch verspielt hatte. „Man hat gemerkt, dass die Psyche nach letzter Woche noch etwas angeschlagen war“, resümierte Pache, der nach seiner Sperre wieder an der Seitenlinie stand.

SG Wattenscheid 09 vs. SpVgg Vreden
Wattenscheids Trainer Christopher Pache stand nach seiner Sperre gegen Vreden wieder an der Seitenlinie. © FUNKE Foto Services | Jonas Richter

Vreden kam seinerseits zu mehreren Großchancen, Wattenscheid hatte Glück, dass die Gäste sie nicht nutzten. „Mit ein bisschen Spielglück können wir vielleicht einen Punkt holen. Aber so ehrlich muss man auch sein, Wattenscheid hatte ebenfalls noch einige Chancen, die sie nicht genutzt haben“, sagte Vredens Trainer Andree Dörr und spielte damit auf besagte turbulente Schlussphase an.

SGW lässt viele Chancen liegen und muss bis zum Schluss zittern

Praktisch im Minutentakt hatte entweder Vreden die Gelegenheit zum Ausgleich oder Wattenscheid die zur Entscheidung. Nnajis sehenswerter Schuss knallte in der 82. Minute an die Latte, in der Nachspielzeit lief Wattenscheid gleich mehrfach unbedrängt auf Vredens Schlussmann Phil Strugala zu, spielte die Szenen aber nicht präzise genug aus.

So stand am Ende des Tages ein „Arbeitssieg“, mit dem sowohl Kapitän Tim Kaminski, als auch Pache „nicht hundertprozentig zufrieden“ waren. „Wir haben schon in der Pause darüber gesprochen, dass das noch nicht unsere beste Halbzeit war“, gewährte Kaminski einen Einblick in die Kabinenansprache seines Trainers. Der lobte zwar, dass sein Team viele Chancen kreiert habe, sah aber auch „zu viele lange Bälle, die wir mal, aber eben nicht immer spielen können“.

Nichtsdestotrotz: Der Sieg verschafft Wattenscheid in der Oberliga etwas Luft, mit elf Punkten steht die SGW aktuell im gesicherten Mittelfeld. Dort wollen die 09er die Saison über bleiben, wie Pache betont: „Die Distanz nach unten bewahren wir gerade ganz gut und das ist erstmal das Wichtigste.“

So haben sie gespielt:

Tor: 1:0 Nnaji (21.)

Wattenscheid 09: Lenuweit - Kacmaz, Gabriel, Sindermann (64. Lewicki), El Mansoury (88. Ould Seltana), Nnaji (90+5 Broos), Firat (86. Habitz), Pasche, Renke, Kaminski, Yesilova (46. Kouonang)

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