Bochum. Die Mini-Serie von Concordia Wiemelhausen ist gerissen. Rhynern gewinnt am Dienstag beim Aufsteiger mit 1:0 - trotz Unterzahl. Trainer erklärt den Grund.
15 Tore hat Concordia Wiemelhausen bereits erzielt in der Oberliga, im Schnitt drei pro Spiel - bis zum Dienstagabend. Erstmals blieb der offensivstarke Aufsteiger ohne eigenen Treffer. Und zum zweiten Mal erst kassierte er nur ein Gegentor bei nun bereits 20 Einschlägen. Das reichte dem SV Westfalia Rhynern im Nachholspiel zum Sieg.
„Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat alles gegeben“, sagte Trainer Carsten Droll kurz nach dem Abpfiff der Partie auf gutem Oberliga-Niveau vor rund 300 Zuschauern. Einzig die Chancenverwertung war diesmal nicht gut genug für einen Punkt: Vier Hundertprozentige ließ sein Team aus. „Wir waren heute nicht effektiv, dann reicht es eben nicht“, so Droll.
Beide links: Brüder Franke kommen nicht ins direkte Duell
Damit gewann Rhynerns Patrick Franke (27) auch das Duell gegen seinen jüngeren Bruder Leon Franke (23) von Concordia, in einem Liga-Spiel waren die beiden noch nie aufeinandergetroffen. Auf dem Platz sahen sie sich allerdings nur aus der Distanz: Patrick Franke beackerte als Schienenspieler die linke Westfalia-Seite, Leon griff als linker Außenstürmer für Wiemelhausen an.
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Trainer Droll hatte die gleiche Startelf ins Rennen geschickt, die am Sonntag noch beim Schlusslicht TuS Bövinghausen 5:1 triumphiert und damit den zweiten Sieg in Folge gefeiert hatte nach dem 5:3 gegen RW Ahlen. Und seine Elf kam gegen den Favoriten, der nun vier seiner fünf Partien gewonnnen hat, gut rein. „Wir waren griffig“, lobte Droll. Dennis Gumpert aber hatte diesmal kein Glück: Der Offensivmann vergab gleich drei gute Chancen.
Kalte Dusche nach gutem Start von Wiemelhausen
Die kalte Dusche folgte prompt. Einen Schuss von halblinks konnte Torwart Thorben Schmidt noch parieren, doch Akhim Seber staubte zum 1:0 für den Gast ab (16.).
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Dass es die Entscheidung sein sollte, hätte da wohl noch niemand gedacht. Wiemelhausen hatte in einer ausgeglichenen ersten Hälfte immer wieder gute Phasen. „Das 0:1 war etwas unglücklich“, meinte Droll.
Kapitän Schmidt muss früh verletzt ausgewechselt werden
Dabei musste er bereits nach gut 20 Minuten Kapitän Christopher Schmidt auswechseln. Der Abwehrchef klagte über Leistenprobleme. Mutmaßlich, so Droll, ist er nicht schwer verletzt. Ob es für einen Einsatz am Sonntag reicht beim Heimspiel gegen Claerholz, „muss sich noch zeigen“, erklärte der Trainer.
Auch nach der Pause spielte seine Elf einen ordentlichen Ball, agierte auf Augenhöhe - und nach einer Gelb-Roten Karte für Rhynern in Überzahl in der letzten Viertelstunde.
In Überzahl: Top-Torschütze Sacher nutzt Chancen nicht
Während Concordia-Keeper Schmidt im gesamten zweiten Durchgang nur zwei - haltbare - 20-Meter-Schüsse parieren musste, hatte Wiemelhausen in Person von Patrick Sacher in der Schlussphase noch zweimal den Ausgleich auf dem Fuß und dem Kopf. Doch Sacher, mit bereits sechs Saisontreffern in der Oberliga-Torjäger-Liste ganz vorne, blieb diesmal erfolgos.
„Es ist schade“, meinte Droll und richtete den Blick gleich wieder nach vorn. „Wir werden uns jetzt gut regenerieren und wollen im Heimspiel die nächsten Punkte holen.“ Claerholz kommt am Sonntag, 22. September (15 Uhr) an die Glücksburger Straße. Die Victoria liegt mit vier Punkten zwei Plätze hinter Wiemelhausen. Wir übertragen die Partie live im Stream auf waz.de.
Bövinghausen insolvent: Wiemelhausen mit guten Karten
Bei einem Sieg hätte sich die Concordia ein kleines Polster auf die Abstiegsränge erarbeitet. Und der Klassenerhalt ist sogar bereits näher gerückt. Bövinghausen meldete Insolvenz an, dem TuS drohen neun Punkte Abzug - sofern er es denn überhaupt schafft, die Saison zu Ende zu spielen. Da nur zwei Teams absteigen, haben sich die Chancen für Wiemelhausen damit noch einmal deutlich erhöht. „Wir müssen unsere Punkte holen“, sagt Droll dazu.
Die Fakten zum Spiel: Wiemelhausen - Rhynern
Tor: 0:1 (16.)
Wiemelhausen: Th. Schmidt - Ch. Schmidt (23. Tüysüz), Yerli, Franke, Post, Ruppert (69. Park), Sacher, Nkam, Uzunbas (60. Wasserloos), Gumpert (69. Öztürk), Schmerbeck
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