Bochum. 3:0 geführt, 3:4 verloren, Pokal-Schock in Altenhof, 19 Gegentore in vier Partien - jetzt kommt Ahlen. Mauert sich Wiemelhausen ein? Der Trainer sieht es anders.
Er sei nicht sauer, nicht angefressen. Carsten Droll, Trainer von Oberliga-Aufsteiger Concordia Wiemelhausen, bewahrte nach dem bitteren 3:4 (3:0) beim Landesliga-Aufsteiger FC Altenhof die Fassung - und fand doch klare Worte.
Sein Team verspielte in der zweiten Runde des Westfalenpokals beim Außenseiter eine 3:0-Führung zur Pause. In der letzten halben Stunde brach Wiemelhausen komplett ein, kassierte dann in den Schlussminuten die Treffer zum 3:3 und 3:4.
Wiemelhausens Trainer: Zweite Halbzeit „ganz, ganz schlecht“
„Die zweite Halbzeit war einfach ganz, ganz schlecht“, sagte Droll. Nach einer keineswegs überragenden ersten Halbzeit, so Droll, in der sein Team dennoch 3:0 führte und noch etliche Chancen liegen ließ, „haben wir den Gegner unterschätzt. Wir haben die Grundtugenden vermissen lassen, nicht dagegen gehalten, die Zweikämpfe nicht angenommen. Am Ende war es ein verdienter Sieg für Altenhof.“
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Auf seine Rotation mit sechs Neuen im Vergleich zum 2:6 beim Regionalliga-Absteiger SV Lippstadt wollte er das erneute Gegentor-Festival nicht schieben, auch nicht auf die erfolglose Umstellung auf ein 4-2-3-1. Mit zuletzt fehlenden Spielern wie etwa Dennis Gumpert „hatten wir eine Mannschaft auf dem Platz, in der fast alle einen klaren Anspruch auf die Startelf haben“, sagte Droll. Lediglich die aus der U19 von Eintracht Dortmund gekommenen Amine Balje (Innenverteidiger ) und Fatih Öztürk (Sechser) nahm er aus seiner Generalkritik heraus.
Oberligist jetzt gegen Ahlen: Livestream bei waz.de
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Wiemelhausen hat damit, so Droll, vor allem „eine Riesenchance vertan, uns Selbstvertrauen zu holen für die Meisterschaft.“ Das Pokal-Aus selbst sei verschmerzbar, die Priorität liege klar auf der Liga.
Nach drei Niederlagen mit 15 Gegentoren gegen starke Gegner aber steht die Concordia, die erstmals in der Vereinsgeschichte so hochklassig unterwegs ist, zwei Wochen nach dem Highlight-Spiel gegen VfL Bochums U23 vor 700 Fans vor einer erneut harten Herausforderung: Am Sonntag (15 Uhr) kommt mit Rot Weiss Ahlen ein weiterer Regionalliga-Absteiger.
Mit 300 bis 500 Fans rechnet der Klub auf seiner Anlage an der Glücksburger Straße (15 Uhr), die WAZ streamt die Partie live (alle Infos: hier). Die Ahlener sind durchwachsen in die Saison gestartet, rangieren mit acht Punkten auf Rang acht.
Wiemelhausen setzt auf „kluge Ballbesitzphasen“
19 Gegentore in den letzten vier Pflichtspielen hat Wiemelhausen nun gefangen - setzt Concordia jetzt auf eine Mauertaktik, die totale Defensive? Nein, sagt der Trainer. „Wir müssen mit klugen Ballbesitzphasen dafür sorgen, dass die Defensive entlastet wird“, erklärt der Coach die Marschroute.
Zudem käme es entscheidend darauf an, die Zweikämpfe zu gewinnen, das typische „Kratzen und Beißen“ fordert Droll ein - anders als in Altenhof. „Wenn das Aus die Sinne dafür nochmal geschärft hat, und zwar bei allen, und wir gegen Ahlen punkten, kann das Pokal-Aus auch sein Gutes haben“, so der Trainer.
Änderungen in der Startelf - Stammtorwart kehrt zurück
Dabei kündigt er etliche Änderungen in der Startelf an. Der im Pokal geschonte Kapitän Christopher Schmidt etwa dürfte zurückkehren, voraussichtlich auch der zuletzt verreiste Stammtorwart Thorben Schmidt.
Die Fakten zum Pokalspiel: Altenhof - Wiemelhausen 4:3 (0:3)
Tore: 0:1 Fatih Öztürk (5.), 0:2, 0:3 Leon Franke (14., 23.), 1:3 (59.), 2:3 (76.), 3:3 (85.), 4:3 (88.).
Wiemelhausen: Kelch - Balje, Nkam (87. Kellner), Franke, Wasserloos (61. Sacher), Post, Ruppert (46. Lahchaychi), Tüysüz, Gumpert (61. Park), Öztürk, Hoffmann
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Oberliga-Kracher und Bezirksliga-Derby im Livestream
Auch an diesem Sonntag übertragen wir zwei Amateurfußball-Topspiele im Livestream auf waz.de: Am Sonntagnachmittag sehen Sie sowohl das Spiel Wiemelhausen gegen Ahlen (15 Uhr) als auch den Bezirksliga-Kracher Weitmar gegen Altenbochum (15.15 Uhr) bei uns live.
Kommentiert werden die Partien von Philipp Moser und Finja Wendland. Die Livestreams finden Sie am Sonntag online auf waz.de/sport-bo.
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