Paris. Katrin Müller-Rottgardt bekommt mit Noel Fiener auch Glückwünsche von Macron. Nach einer kurzen Nacht mit wenig Schlaf steht sie wieder auf der Bahn - und ist stark drauf.
- Katrin Müller-Rottgardt sprintet in Paris zu Paralympics-Bronze über 100 Meter
- Die Leichtathletin hat eine Seh-Einschränkung, rennt deshalb mit Guide Noel Fiener
- Sie warn auch im Weitsprung und über 200 Meter in Paris am Start
Leichtathletin Katrin Müller-Rottgardt hat bei den Paralympischen Spielen in Paris die Bronzemedaille über 100 m gewonnen. In der Klasse T12 lief die sehbehinderte Athletin mit Guide Noel-Philippe Fiener in 12,26 Sekunden als Dritte ins Ziel. Gold ging im Stade de France an die große Favoritin Omara Durand Elias aus Kuba, die in 11,81 Sekunden vor der Ukrainerin Oksana Boturtschuk (12,17) triumphierte.
„Mir geht es super. Es hat sich gelohnt, trotz Rückschlägen immer weiterzukämpfen und dranzubleiben. Dafür haben wir uns jetzt belohnt“, sagte die „voll zufriedene“ Müller-Rottgardt, ehe sie auf einen überraschenden Gratulanten traf. Am Ende der Interview-Zone lief die Sprinterin Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron über den Weg, der Politiker schüttelte Müller-Rottgardt und Fiener nach einem kurzen Plausch die Hand.
Paralympics: Katrin Müller-Rottgardt mit Aufholjagd im Finale auf Rang drei
Nach Bronze in Rio 2016 holte Katrin Müller-Rottgardt die zweite Paralympicsmedaille ihrer Karriere, in Tokio war sie vor drei Jahren leer ausgegangen. Die 42-Jährige war am Vormittag mit der zweitbesten Zeit der beiden Halbfinals ins Finale vorgedrungen. Im Finale kam sie zwar als Schwächste aus dem Block, konnte sich auf der lila Bahn aber noch aufs Podest vorarbeiten.
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Zweitbeste Zeit im Vorlauf über 200 Meter
Einen Tag nach Bronze über 100 m lief Katrin Müller-Rottgardt mit Guide Noel Fiener über die doppelte Distanz souverän ins Halbfinale. In 25,20 Sekunden gewann das Duo in der Startklasse der Sehbehinderten T12 souverän seinen Vorlauf und weckte mit der drittbesten Zeit aller Duos erneut Medaillenhoffnungen. Müller-Rottgardt: „Ich hätte mir nicht erträumt, dass nach vier Stunden Schlaf eine solche Zeit herauskommt.“ Am Abend legte sie im Halbfinale in 25.12 Sekunden sogar noch eine Saisonbestzeit hinterher, für den Final-Einzug reichte das aber nicht, wenige Hundertstel fehlten.
Am Sonntag war Müller-Rottgardt bereits im Weitsprung an den Start gegangen. Mit 4,91 m fehlten der Duisburgerin 39 Zentimeter auf Bronze. Nun erfüllte sich ihr Medaillentraum am Donnerstagabend.
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