Bochum. Heiko Butscher und die VfL-U23 sind zu Gast in der eigenen Stadt in Wiemelhausen. Livestream, Profis, Eintritt: Wir beantworten die Fragen zum Derby.
- Die neue Oberliga-Mannschaft des VfL Bochum ist am Sonntag zu Gast bei Concordia Wiemelhausen - das erste Bochumer Derby der Saison
- Da mehr Fans als bei normalen Concordia-Heimspielen erwartet werden, gibt es einige wichtige Hinweise zur Anreise und zum Parken
- Die WAZ überträgt das Spiel am Sonntag live - zum Livestream geht es hier
Dass es in Bochum mal ein Oberliga-Derby gab, liegt schon eine ganze Weile zurück, genauer gesagt 17 Jahre. Damals trennte sich die SG Wattenscheid 09 von der 2. Mannschaft des VfL Bochum mit einem 2:2-Unentschieden. Dementsprechend groß ist die Vorfreude auf das Duell zwischen Concordia Wiemelhausen und dem VfL Bochum II am Sonntag (15 Uhr/WAZ-Livestream). Da das Bundesligateam des VfL bereits am Samstag in Leipzig spielt, steht einem zuschauerreichen Derby am Sonntag nichts im Weg.
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Nicht nur Aufsteiger Wiemelhausen fiebert dem Anpfiff von Schiedsrichter Jonas Grütter gegen die favorisierte U23-Mannschaft des VfL an der Glücksburger Straße entgegen. Für einen der Hauptdarsteller ist es ein ganz spezielles Spiel: „Ich freu mich tierisch drauf, so ein Spiel in der Stadt“, sagt VfL-Trainer Heiko Butscher, „Ich weiß, dass es da viele VfL-Fans gibt. Und es ist schon ein besonderes Spiel für mich, mein Sohn spielt bei Concordia. Ich kenne da ganz viele Leute, es ist ein sehr sympathischer Klub. Aber trotzdem fahren wir dahin, um zu gewinnen.“
Die WAZ überträgt die Partie im Livestream auf waz.de/VfL. Wir beantworten alle wichtigen Fragen zum Bochumer Derby.
Parken, Eintritt, Tickets: Das müssen Fans wissen
Concordia empfiehlt seinen Zuschauern aufgrund der zu erwartenden großen Zuschauerkulisse bereits im Vorfeld Eintrittskarten zu erwerben. Die Karten werden im Vereinsheim verkauft (Vollzahler 10 Euro, Vereinsmitglieder 5 Euro). Am Spieltag werden die Kartenbesitzer dann nach Vorzeigen des Tickets durch das große Eingangstor zwischen den beiden Kassenhäuschen auf die Sportanlage gelassen. Es gab auch einen Vorverkauf beim VfL für „Auswärtsfans“, der wurde allerdings kaum angenommen - die meisten neugierigen VfL-Fans dürften sich am Sonntag spontan entscheiden.
Am Spieltag wird der benachbarte Ascheplatz, sofern es die Witterung erlaubt, als Parkfläche geöffnet. Concordia Wiemelhausen weist darauf hin, dass dieser Platz ausschließlich von Pkws und Minivans befahren werden darf. Hier dürfen keine Reisebusse/Transporter abgestellt werden. Da die Parkmöglichkeiten dennoch begrenzt sind, empfiehlt Wiemelhausen den Zuschauern die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Fahrrad oder zu Fuß.
Wie bereitet sich der Gastgeber vor?
„Es herrscht extrem viel Kribbeln im Bauch“, gibt Wiemelhausens Trainer Carsten Droll vor der Heimpremiere der Concorden offen zu. Zum einen, weil es das erste Oberliga-Heimspiel der Vereinsgeschichte ist, zum anderen, weil viele Concorden „emotional sehr eng am VfL dran sind. Dann aber natürlich eher an der Bundesliga-Mannschaft. Dennoch ist es für uns eine hohe Auszeichnung, in einem Meisterschaftsspiel gegen den VfL antreten zu dürfen“, so Droll. Besonders dürfte die Partie auch für Wiemelhausens Vorstandsmitglied Uwe Gottschling werden. Der wechselte nach vielen Jahren an der Seitenlinie der Wiemelhauser Teams im Sommer als Teambetreuer zur U17 des VfL.
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Mit Dennis Grote steht dazu ein Spieler im VfL-Team, den einige Concordia-Spieler als Bundesliga-Profi oder sogar Lieblingsspieler aus der Kindheit oder Jugend kennen. Für Butscher kommt die persönliche Verbindung zu Concordia hinzu. All diese Gefühle und Bindungen sollen am Sonntag keine Rolle spielen. Schließlich geht es um drei wichtige Punkte in der Oberliga-Saison und für Wiemelhausen um die ersten überhaupt für den Klassenerhalt.
Wie will Wiemelhausen den VfL ärgern?
Die Lehren aus dem ersten Spiel in Gievenbeck (2:5) sind gezogen. „Wir müssen die individuellen Fehler abstellen, ansonsten bekommen wir auch am Sonntag wieder Bauchschmerzen“, fordert Droll. Dazu müsse seine Mannschaft vor allem vom Kopf her bereit für dieses Match sein und dürfe sich weder vom Namen noch von der zu erwartenden Wucht des Gegners einschüchtern lassen.
„Der VfL wird uns sicherlich ganz hoch anlaufen, früh pressen. Sie werden versuchen, uns auf dem Platz zu jagen. Deshalb müssen wir auf unserem Kunstrasenplatz selbst mutig Fußball spielen“, fordert Droll. Aktiv gerade auch gegen den Ball zu arbeiten und konzentriert durch die Pressingzone des VfL zu spielen, biete für seine Mannschaften eigene Möglichkeiten, die Begegnung erfolgreich zu bestreiten.
Warum kann das Spiel für den VfL gefährlich werden?
Das neu zusammengestellte VfL-Team ist noch nicht gefestigt. Beim Auswärtsspiel in Ennepetal bekam das junge Team eine Lektion in Sachen Körperlichkeit und Abgezocktheit. Gegen Vreden stabilisierte es sich nach einer wackligen Anfangsphase und gewann auf erwachsene Art und Weise - in Wiemelhausen wartet aber wieder eine ganz neue Herausforderung.
Zum einen werden ganz sicher mehr Zuschauer am Platz sein als beim Spiel auf dem LA-Platz vor einer Woche, das parallel zum Pokalspiel der Profis ausgetragen wurde. Zum anderen ist es das erste Pflichtspiel auf Kunstrasen. „Ich bin sehr oft auf dem Platz und das wird noch einmal etwas anderes sein“, sagt Heiko Butscher. Auch wenn Bochum natürlich der Favorit ist - das Spiel geht bei Null los, betont Butscher.
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Wer fehlt Wiemelhausen - und welche Profis kommen mit dem VfL?
Personell sieht sich Carsten Droll sein Team gut gerüstet. Bis auf Burak Yerli und den Langzeitverletzten Yasin Akman und Yannik Eversberg stehen den Rot-Weißen alle Akteure zur Verfügung. VfL-Trainer Heiko Butscher dagegen hatte zuletzt nur einen Mini-Kader mit 15 Feldspielern, inklusive Profi-Leihgabe Lennart Koerdt. Lars Holtkamp und Cedric Zajkowski sollen aber zumindest nicht länger ausfallen. Ob neben Koerdt, der sicher wieder dabei ist, noch weitere Verstärkung von oben dazukommt, wird spannend - dafür spricht, dass die VfL-U23 erstmals nach den Profis (Samstag in Leipzig) spielt.
Carsten Droll interessiert das allenfalls am Rande: „Auch sie können nur mit einem Torwart und zehn Feldspielern auftreten, die laufen müssen, passen müssen und Fehler machen werden. Schon im Winter haben wir gegen ein U21-Team des VfL gespielt und nur knapp mit 1:2 verloren. Damals haben wir gezeigt, dass wir mithalten können. Dies wollen wir auch am Sonntag unter Beweis stellen.“ Das erste Oberliga-Derby seit 17 Jahren - Bochum darf sich drauf freuen.