Bochum. Hedefspor Hattingen verstärkt seine dritte Mannschaft für die Aufstiegsrunde aus der Ersten. Dafür nahm der Verein sogar eine Geldstrafe in Kauf.

Der letzte Aufsteiger der Saison wird gesucht: In der Relegation zur Kreisliga B kämpfen noch fünf Mannschaften um den Aufstieg. Die besten Chancen haben Hedefspor Hattingen III und der FC Hasretspor, die am Donnerstagabend aufeinander treffen. Der Gewinner steht kurz vor dem Aufstieg in die Kreisliga B.

Unter den Vereinen gibt es aber Ärger - Grund ist, dass Hedefspor mehrere Spieler aus der ersten Mannschaft in der Dritten spielen lässt. Etwa die halbe Mannschaft, die beim 3:2 gegen Kornharpen auf dem Platz stand, gehört eigentlich zum Kader der Ersten. Auch der Hammerthaler SV unterlag gegen Hedefspor.

Bochumer Aufstiegsrunde: „Die spielen zwei Klassen höher“

Andreas Naschke, 1. Vorsitzender von Vorwärts Kornharpen, findet das unfair: „Natürlich hat man einen großen Vorteil, wenn die halbe Mannschaft regelmäßig in der Kreisliga A aufläuft. Die spielen zwei Klassen höher und das macht sich dann natürlich in solchen Spielen bemerkbar.“ Naschke ist nicht der einzige, dem das Vorgehen der Hattinger nicht gefällt. Gleichzeitig räumt er aber auch ein: „Sie haben sich regeltreu verhalten und wenn die Regeln so etwas zulassen, dann muss man das nunmal hinnehmen.“

Vorwärts Kornhrapen gegen Hedefsport Hattinge III
Trainer Ilhan Tas von Hedefspor Hattingen. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Denn: Hedefspor verstößt nicht gegen Regeln. Seit feststand, dass es für die erste Mannschaft in der Kreisliga A um nichts mehr geht, hat Hedefspor Spieler aus dem A-Liga-Kader systematisch in der dritten Mannschaft eingesetzt, damit diese auch nach der Saison dort spielberechtigt sind.

Spielabsage im April: Hedefspor nimmt Geldstrafe in Kauf

Um einen möglichst starken Kader in die Relegation schicken zu können, nahmen die Hattinger auch eine Strafzahlung und mögliche Wettbewerbsverzerrung in Kauf: Am 28. April, unmittelbar vor dem für die Spielberechtigung wichtigen Stichtag, trat Hedefspor nicht zum A-Liga-Spiel gegen Herbede II an. Der Grund: Personalmangel - viele Spieler sollten sich nicht in der ersten Mannschaft „festspielen“. Die Strafe für den Nichtantritt betrug 150 Euro und Herbede bekam drei Punkte im Abstiegskampf geschenkt, die allerdings nicht zum Klassenerhalt halfen.

Ist das, was Hedefspor macht, unfair? Ist es Wettbewerbsverzerrung oder einfach eine clevere Auslegung der Regeln? Auch, wenn es vielen nicht schmeckt, was die Hattinger tun: Eine rechtliche Handhabe gibt es dagegen nicht. Jörg Kaminski vom Fußballkreis Bochum stellt klar, dass Hedefspor damit keine Regeln bricht.

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Trainer von Hedefspor hat Verständnis für den Ärger

Hedefspor-Trainer Ilhan Tas nimmt auf die Vorwürfe der gegnerischen Vereine angesprochen Stellung: „Wir können den Unmut der gegnerischen Vereine verstehen. Wir sind aber nicht die einzigen und ersten die so vorgehen. Auch ich persönlich habe mich zur Verfügung gestellt, als die erste Mannschaft Spielerausfälle zu verzeichnen hatte. Das Angebot kam von den Spielern der Ersten selbst. Das haben wir dann dankend angenommen.“

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Die ausstehenden Spiele der Aufstiegsrunde:

  • 4. Spieltag: Do., 13. Juni (Am Herbeder Sportplatz, Witten)
  • 18.15 Uhr: FC Hasretspor - Hedefspor III
  • 20.15 Uhr: SW Eppendorf IV - Vowärts Kornharpen
  • 5. Spieltag: So., 16. Juni (Zur Burkuhle, Kornharpen)
  • 14 Uhr: Hammerthaler SV - FC Hasretspor
  • 16 Uhr: Hedefspor III - SW Eppendorf IV

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