Wattenscheid. Während die Konkurrenz patzt, schlägt Wattenscheid TuS Ennepetal 4:3. Ein Joker bringt Sekunden nach seiner Einwechslung die Entscheidung.

Die Spieler sangen und jubelten mit den Fans, Umut Yildiz schnappte sich für das gemeinsame Siegerfoto eine Blockfahne - nach dem 4:3-Sieg der SG Wattenscheid beim TuS Ennepetal war allen Beteiligten die Euphorie anzumerken. Mit dem dritten Sieg binnen einer Woche hat sich Wattenscheids Ausgangslage im Abstiegskampf der Oberliga Westfalen verbessert - auch wenn die 09er darum in Ennepetal bis zur letzten Sekunde zitterten.

Fynn Broos war gerade einmal 30 Sekunden auf dem Platz, da vollendete er einen Konter der Wattenscheider und sorgte mit seinem Tor für die Entscheidung (94.). Dass Ennepetal im Gegenzug der erneute Anschlusstreffer gelang, änderte nichts mehr am Wattenscheider Auswärtssieg, der sich in der ersten Halbzeit nicht unbedingt abgezeichnet hatte.

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Die SGW begann im 4-2-3-1, für die rotgesperrten Nils da Costa und Serhat Kacmaz spielten Jeffrey Malcherek und Eduard Renke. Den ersten Abschluss hatte Wattenscheid in der 7. Minute, der Schuss von Fabrizio Fili kam aber zu zentral auf das Tor. Andersrum hatte 09 einige Male Glück, dass Ennepetal seine Chancen nicht nutzte, vor allem Nils Nettersheim sorgte immer wieder für Gefahr im Strafraum der Wattenscheider, die im Gegensatz zum TuS aber effektiv waren.

Wattenscheid 09 spielt gegen TuS Ennepetal vor allem effektiv

Nach einer Ecke gingen die Wattenscheider in Führung – Felix Casalino war der Torschütze (25.). Der Gesamteindruck blieb allerdings der gleiche, Wattenscheid überließ das Spiel den Hausherren. Doch auch Ennepetal brauchte einen Standard, um erfolgreich zu sein: Nils Nettersheim drehte sich, umringt von mehreren Wattenscheidern ein und fiel im Strafraum – Elfmeter. Kapitän Marius Müller verwandelte zum Ausgleich (40.). Ob das Foul nicht schon vor dem Strafraum begonnen hatte, wurde beim Wattenscheider Anhang daraufhin diskutiert.

Nico Thier schoss gegen TuS Ennepetal das Tor zum zwischenzeitlichen 2:1 für die SG Wattenscheid 09.
Nico Thier schoss gegen TuS Ennepetal das Tor zum zwischenzeitlichen 2:1 für die SG Wattenscheid 09. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Ob korrekter Pfiff oder nicht – der Ausgleich war zur Pause verdient. Doch die Gäste waren auch nach der Pause effektiv, innerhalb von nicht einmal zwei Minuten machte die SGW aus einem 1:1 ein 3:1. Jamal El Mansoury schickte Nico Thier mit einem Traumpass in die Tiefe, der verwandelte souverän (55.).

Umut Yildiz und Felix Casalino machten es ihnen wenige Sekunden gleich. Der Doppelschlag zeigte bei Ennepetal Wirkung, ernstzunehmende Torchancen hatte der TuS danach lange Zeit nicht. Wieder brauchte Ennepetal einen Elfmeter, um auf 2:3 zu verkürzen (73.).

Wattenscheid 09 profitiert von Niederlagen der Konkurrenz

Anders als beim letzten Spiel gegen Brünninghausen, als Ennepetal aus einem 0:3 noch ein 3:3 machte, blieb die Aufholjagd des TuS diesmal aus. Wattenscheid brachte den Sieg über die Zeit und kann im Abstiegskampf der Oberliga etwas aufatmen - ganz zur Freude von Engin Yavuzaslan: „Die Woche hat mit dem schweren Spiel gegen Schermbeck und dem verrückten Spiel gegen Vreden unter der Woche enorm viele Körner gekostet, daher sind wir sehr froh, dass wir für den Moment mal durchatmen können.“

Weil Victoria Clarholz (0:2 gegen ASC Dortmund), Eintracht Rheine (1:4 gegen SpVgg Vreden) und auch TuS Bövinghausen (1:3 gegen Gievenbeck) allesamt verloren, steht Wattenscheid jetzt auf Rang 13 - sieben Punkte vor den Abstiegsrängen. Weiter geht es am nächsten Sonntag mit dem Heimspiel gegen Westfalia Rhynern, für Ennepetal geht es nach Erkenschwick.

So haben sie gespielt:

Tore: 1:0/3:1 Casalino (25./57.), 1:1/3:2 Müller (40./74.), 2:1 Thier (55.), 4:2 Broos (90+4), 4:3 Binyamin (90+5)

Wattenscheid 09: Lübcke – Renke, Malcherek, Haar, Kaminski – Thier, Firat – Yildiz, Fili (92. Bros), El Mansoury – Casalino (75. Loheider)

TuS Ennepetal: Weusthoff – Meckel, Hupka, Müller, Nettersheim, El Youbari, Yasar, Gallus, Lötters, Frölich, Yahkem

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