Wattenscheid. Der Tabellenführer ist zu stark für die SGW, die Niederlage beim ASC Dortmund fällt klar aus. Was macht den Unterschied? Was war trotzdem gut?

Selbstbewusst hatte sich Engin Yavuzaslan vor dem Spiel beim Tabellenführer gezeigt - aber auch die Notwendigkeit eines Sieges in Aplerbeck unterstrichen. „Diesmal können beide gewinnen“, hatte der 42-Jährige vor der schwierigen Auswärtsaufgabe gesagt. Und seine Mannschaft verlieh diesem neu gewonnenen Selbstvertrauen Gültigkeit. Kämpferisch war das schon ordentlich, was Wattenscheid 09 im Dortmunder Waldstadion 20 Minuten lang zeigte.

Den Unterschied im ersten Durchgang machte - wie so oft beim Aufstiegskandidaten - Torjäger Maximilian Podehl. Der Stürmer umkurvte zunächst SGW-Keeper Niklas Lübcke und schob zum 1:0 ein (21.). Dann profitierte er von einer flachen Hereingabe von Florian Rausch, der zuvor Nils Da Costa ausgeschaltet hatte (31.). Dass die Partie nicht schon vor dem Seitenwechsel entschieden war, verdankte die SGW Torhüter Lübcke, der gegen Semin Kojic klärte (44.).

Wattenscheid 09: Verletzungsbedingte Auswechslung

Zuvor hatten die Gäste einen dritten Rückschlag im ersten Durchgang hinnehmen müssen: Verteidiger Eduard Renke blieb in der 40. Minute liegen, forderte sofort Hilfe und deutete mit einer vielsagenden Handbewegung an, dass er sich wohl schlimmer verletzt hatte. Renke musste beim Verlassen des Spielfelds gestützt werden - das sah nicht gut aus.

Eduard Renke (hier im Spiel gegen die TSG Sprockhövel) musste am Sonntag in Dortmund verletzt raus.
Eduard Renke (hier im Spiel gegen die TSG Sprockhövel) musste am Sonntag in Dortmund verletzt raus. © Unbekannt | Unbekannt

Zwei weitere Wechsel nahm Trainer Yavuzaslan in der Pause vor: Für Arda Nebi und Da Costa spielten David Loheider und Jamal El Mansoury, Tim Kaminski übernahm die Kapitänsbinde von Nebi. Die möglicherweise durch die Wechsel begründete Orientierungslosigkeit der Wattenscheider nutzte der Liga-Primus für einen Doppelschlag. Zunächst traf Rausch aus spitzem Winkel (46.), dann entschied Kojic das zweite Duell mit Lübcke für sich (48.).

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ASC ist zu gut - Lebenszeichen von Thier

In der Folge stabilisierten sich die Gäste und kamen zu ersten Torchancen, von denen zwei auf das Konto des eingewechselten Loheider gingen: Zunächst fälschte er einen Fernschuss von Nico Thier ab, allerdings in die Arme von ASC-Keeper Joshua Mroß (57.), dann flog er an einer Flanke von Umut Yildiz vorbei (61.). Der dritte Wattenscheider Versuch passte aber: Nico Thier erzielte nach einer schönen Einzelleistung das 1:4 (71.).

Es war ein Lebenszeichen des abstiegsbedrohten Teams, mehr aber nicht. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Favorit längst zwei, drei Gänge zurückgeschaltet. Immerhin: Die SGW gab sich nicht auf, kam mit den zahlreichen Angriffsversuchen aber nur selten ins letzte Spielfeld-Drittel. Der ASC war an diesem Nachmittag einfach zu gut.

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