Wattenscheid. Oberligist SG Wattenscheid 09 hat sein Team umgebaut. Das zeigte bereits zum Start in die zweite Saisonhälfte Wirkung.
Viel schlechter hätte der Start in die zweite Saisonhälfte der Oberliga für die SG Wattenscheid zunächst kaum laufen können. Beim Auswärtsspiel im Sauerland, bei der Partie bei der SG Finnentrop/Bamenohl, lag das Team von Trainer Engin Yavuzaslan zur Halbzeit mit 0:1 und kurz nach der Halbzeit mit 0:2 zurück. Die Wattenscheider aber überwanden alle Widerstände und machten ihren Trainer am Ende mächtig stolz.
Als Jamal El Mansoury in der Schlussminute zum 3:2 für die Wattenscheider traf, gab es bei allen, die es mit Wattenscheid halten kein Halten mehr. Auch Yavuzaslan feierte, freute sich mächtig mit seinem Team. Bei der abschließenden Analyse der Partie aber blickte er auch auf die Fehler, die sein Team erneut gemacht hatte.
„Da waren wir jeweils im Sekundenschlaf“, sagte er. „Da waren wir zweimal zu naiv. Wenn die Gegentore gut herausgespielt gewesen wären, hätte ich gesagt, gut gemacht, Glückwunsch. Aber wir haben Finnentrop zweimal eingeladen.“ Vor allem das 2:0 für Finnentrop kurz nach dem Wechsel hätte den Wattenscheidern auch komplett den Stecker ziehen können. Das Gegenteil war der Fall.
0:2 zieht der SG Wattenscheid 09 nicht den Stecker
Yavuzaslan zumindest hatte da schon nicht das Gefühl, „dass wir nach dem zweiten Gegentor zusammenbrechen. Wir sind danach nur noch nach vorne marschiert, haben den Gegner eingeschnürt. Das waren 45 Minuten Powerplay, ein Spiel auf ein Tor“.
Dank der Treffer von Umut Yildiz (48.), der erst in der Winterpause zum Team gestoßen war, und Felix Casalino (62.) glichen die Wattenscheider zunächst aus. Der Höhepunkt des Spiels aus Wattenscheider Sicht kam dann fast mit dem Ende mit dem Tor von El Mansoury.
Der Sieg war enorm wichtig, auch wenn die Wattenscheider weiter Tabellenletzter bleiben. Sie haben damit aber den Rückstand auf die unmittelbare Konkurrenz, die Teams des FC Brünninghausen, Viktoria Clarholz und Eintracht Rheine verkürzt.
Vier Neue schaffen es bei der SG Wattenscheid sofort in die Startelf
Yavuzaslan versprüht nach dem Last-Minute-Sieg im Sauerland entsprechend Selbstvertrauen und Optimismus. „Das Spiel gegen Finnentrop hat gezeigt, dass wir nur schwer zu stoppen sind, wenn wir in Schwung kommen. Die Mannschaft ist topfit. Ich bin stolz auf das Team und der Sieg geht absolut in Ordnung. Am Sonntag können wir uns über den Sieg noch freuen. Ab Montag geht der Fokus wieder auf die kommenden Aufgaben.“
Zwei Heimspiele in Folge stehen nun an. Zunächst geht es am kommenden Samstag gegen den Tabellenvierten Türkspor Dortmund, eine Woche später dann gegen die Spvgg Vreden. Die ist sportlich ähnlich einzuordnen wie die SG Finnentrop.
Wie wichtig der Sieg gewesen ist, es war der erst dritte in dieser laufenden Spielzeit, muss sich zeigen. Für Yavuzaslan, das Team und auch Sportvorstand Hartmut Fahnenstich aber war das 3:2 ein Fingerzeig darauf, dass die Umbaumaßnahmen beim Team richtig gewesen sind.
Zehn Spieler haben den Club verlassen, sechs neue sind gekommen. Die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte, an deren Ende der Klassenerhalt stehen soll, war sehr arbeitsintensiv für das Duo Yavuzaslan/Fahnenstich.
Zwei Heimspiele in Folge für die SG Wattenscheid 09
Im Tor stand Niklas Lübcke, der vom TuS Bövinghausen kam, in der Jugend des VfL Bochum spielte und zwischendurch bei der U23 von Borussia Dortmund. für die Oberliga. Nico Thier, ebenfalls aus Bövinghausen, den Yavuzaslan als „Unterschiedsspieler“, als „Takt- und Rhythmusgeber“ sieht, schaffte es ebenso in die erste Elf wie Umut Yildiz und Maurice Haar. David Loheider kam in der Schlussphase ins Spiel, so blieb einzig Berkan Firat als sechster neuer Spieler zumindest diesmal außen vor.
SG Wattenscheid 09: Lübcke - Haar, Casalino (80. Loheider), Thier, Renke, Fili (88. Broos), Kaminski, Wiebel, Nebi (75. El Mansoury), Da Costa Pereira, Yildiz (90.+3 Schurig)
Tore: 1:0 Humberg (24.), 2:0 Lennemann (46.), 2:1 Yildiz (48.), 2:2 Casalino (61.), 2:3 El Mansoury (90.)