Bochum. Deutschlands bester Schwergewichtler Agit Kabayel hofft auf einen baldigen WM-Kampf. Europameister ist der Bochumer allerdings nicht mehr.

Profiboxer Agit Kabayel hat für eine größere WM-Chance seinen EM-Titel im Schwergewicht niedergelegt. „Ich war gerne und stolz der Europameister, aber jetzt brauche ich eine sportliche Herausforderung innerhalb der Top Ten in der Weltrangliste“, sagte der 31 Jahre alte Bochumer der Deutschen Presse-Agentur: „Mein Ziel war es immer und so bleibt es: Ich will auf dem großen internationalen Parkett um die Weltmeisterschaft boxen.“

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Noch ist offen, ob so ein WM-Kampf 2024 überhaupt realistisch ist. Im Gespräch ist aber, dass Kabayel schon im März wieder in Saudi-Arabien gegen einen anderen internationalen Top-Schwergewichtler kämpft, um seine Ansprüche zu unterstreichen.

Agit Kabayel: Von 24 Profikämpfen hat er 24 gewonnen

Der in 24 Profikämpfen noch unbesiegte Kabayel hatte kurz vor Weihnachten im saudi-arabischen Riad den Russen Arslanbek Machmudow durch technischen Knockout besiegt und sich eindrucksvoll für einen WM-Kampf beworben. „Nach dem tollen Sieg in Riad, mit dieser grandiosen Leistung und als aktuelle Nummer sechs der Welt, stehen für Agit nun die ganz großen Herausforderungen und viele Möglichkeiten offen“, sagte Promoter Ulf Steinforth vom SES-Boxstall.

Agit Kabayel in Riad nach seinem Sieg über Machmudow.
Agit Kabayel in Riad nach seinem Sieg über Machmudow. © Getty Images | Richard Pelham

Der von der European Boxing Union angeordnete EM-Titelkampf zwischen Kabayel und dem Magdeburger Tom Schwarz kommt damit nicht zustande. Schwarz dürfte als ernannter Pflichtherausforderer aber wohl demnächst um den vakanten Titel boxen.

EM-Titel im Ruhrcongress gewonnen

Kabayel war seit seinem Sieg im Duell mit dem Kroaten Agron Smakici im vergangenen März wieder Schwergewichts-Europameister. Den Gürtel der European Boxing Union hatte er 2019 freiwillig niedergelegt, um in den USA groß durchzustarten. Doch die Corona-Pandemie und Visa-Probleme durchkreuzten diesen Plan. Nach der Corona-Pandemie holte er sich dann beim Heimspiel im Bochumer Ruhrcongress den EM-Titel wieder - nun legt er den Titel wieder ab, um ihn nicht verteidigen zu müssen, sondern den nächsten Schritt auf dem Weg zu einer Schwergewichtsweltmeisterschaft zu gehen.

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