Riad. Beim „Tag der Abrechnung“ siegt der Bochumer Schwergewichtsboxer Kabayel. Er gewinnt viele neue Fans und begeistert internationale Sport-Promis.

Für Schwergewichtsboxer Agit Kabayel hat sich sein K.o.-Sieg gegen den zuvor ungeschlagenen Russen Arslanbek Machmudow nicht nur sportlich ausgezahlt. Die Followerzahlen in den sozialen Medien schossen in die Höhe - und auch Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo sowie der bekannte Kampfsportler Conor McGregor verfolgten seinen Kampf und waren beeindruckt.

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„Ich habe aufgehört zu zählen. Mein Instagram ist explodiert. Über Nacht habe ich 30 000 Follower mehr bekommen“, sagte Kabayel der „Bild“. Jetzt folgen ihm bereits 237 000 Fans. „Cristiano Ronaldo und Conor McGregor saßen in der ersten Reihe. Ich habe beide nach meinem Kampf getroffen. Cristiano hat mich angelächelt, Conor hat mir gratuliert. Eine tolle Anerkennung“, so Kabayel, der 2021 Bochums Sportler des Jahres war. Auf seinem Instagram-Kanal bedankt er sich mit einem Foto mit den Legenden für die Unterstützung.

Agit Kabayel stolz: „Wir spielen jetzt bei den ganz Großen mit“

Der 31-jährige hatte am Samstag im Top-Duell im saudi-arabischen Riad in der vierten Runde mit einem harten Leberhaken für die Vorentscheidung gesorgt. Kabayel, aktuell bester deutscher Schwergewichtler, kommt damit auf 24 Siege, 16 durch Knockout.

„Das ist eine tolle Bestätigung für mich und den deutschen Box-Sport im Allgemeinen. Wir spielen im Schwergewicht jetzt bei den ganz Großen mit. Von den Weltverbänden WBA und WBC werde ich jetzt wahrscheinlich sogar unter den Top 5 geführt“, sagte Kabayel, der sich nachdrücklich für einen WM-Kampf empfahl.

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Kabayel hatte im Ruhrcongress den EM-Titel gewonnen

„Der WM-Titel ist das große Ziel. Wann der kommt, steht noch in den Sternen. Wir werden sehen, ob es schon 2024 soweit ist. Ich weiß bereits, dass die Veranstalter Interesse daran haben, dass ich im März wieder in Saudi-Arabien kämpfe“, sagte Kabayel.

„Ich habe die Welt geschockt, was?“, so Kabayel, der Machmudow dreimal auf den Boden schickte, nach dem Kampf: „Wenn man vorher mit zehn Leuten gesprochen hätte, hätten neun davon nicht gedacht, dass ich gewinne. Wenn ihr mir jetzt eine weitere große Chance gebt - ich bin bereit.“

Agit Kabayel schlägt seinen Gegner in Riad zu Boden.
Agit Kabayel schlägt seinen Gegner in Riad zu Boden. © Getty Images | Richard Pelham

Kabayel hatte im März im Bochumer Ruhrcongress gegen den Kroaten Agron Smakici den Europameistertitel gewonnen, in Riad wollte er „der Welt zeigen, dass ich da oben hingehöre und aus welchem Holz ich geschnitzt bin.“

Kabayel hofft auf Chance: Schwergewichtsgürtel werden vereinigt

Kabayel war Teil einer aufsehenerregenden Fight-Card in Riad. Unter dem Motto „Day of Reckoning“ (Tag der Abrechnung) trafen im Anschluss die ehemaligen Weltmeister Deontay Wilder und Joseph Parker (USA) aufeinander, dabei gewann der Neuseeländer Parker einstimmig nach Punkten. Direkt danach stiegen der britische Klitschko-Bezwinger Joshua und der Schwede Otto Wallin in den Ring.

Nach dem Event am Samstag steht das Schwergewicht vor einer Neu-Ordnung. Am 17. Februar treffen WBC-Titelträger Tyson Fury und WBA-, IBF- und WBO-Champion Alexander Usyk in Riad zum großen Vereinigungskampf um den Status des unumstrittenen Weltmeisters aufeinander.

Danach hofft der in Wattenscheid aufgewachsene Kabayel auf seine große Chance. 2020 wäre es schon einmal beinahe soweit gewesen: Kabayel sollte gegen WBC-Weltmeister Tyson Fury aus England antreten. Doch wegen Corona wurde der Kampf abgesagt.

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