Wattenscheid. Für die Fußballer der DJK AfB 06 Bochum hat das Spiel gegen den FSV Sevinghausen vor dem Sportgericht Folgen. Es gibt aber auch zwei Freisprüche.
Die 3:5-Niederlage in der Partie der Kreisliga-B-Staffel 2 gegen den FSV Sevinghausen hat für die Fußballer der DJK AfB 06 Bochum an diesem Donnerstagabend ein teures Nachspiel – und für Gelb-Rot-Sünder Mouhidien Ismail auch eine lange Sperre zur Folge. Alle Beschuldigungen gegen den Verein von der Hofsteder Straße werden vor dem Sportgericht des Fußballkreises Bochum allerdings nicht aufgeklärt, so dass zwei AfB-Fußballer freigesprochen werden.
In der Begegnung vom 12. November ist Schiedsrichter Ariya Fehrest Avanloo – das steht nach der Beweisaufnahme fest – kurz vor dem Ende beleidigt, bespuckt und nach Schlusspfiff von einem Zuschauer tätlich angegriffen worden ist. Es lässt sich aber nicht aufklären, ob der beschuldigte AfB-Mann, der behauptet, es 100-prozentig nicht gewesen zu sein, tatsächlich gespuckt hat. „Ich bin von hinten angerotzt worden“, sagt der Unparteiische. Aber auch: „Ich habe nicht gesehen, dass die Spucke aus dem Mund dieses Spielers gekommen ist.“
Keine Zweifel, dass der Schiri bespuckt worden ist: 500 Euro Strafe für die DJK AfB 06 Bochum
Das reicht nicht, um einen Fußballer zu verurteilen und gegen ihn eine Strafe zu verhängen, die bei einer Tätlichkeit gegen einen Schiedsrichter mindestens ein Jahr Sperre beträgt, wegen des Spuckens aber wohl höher ausgefallen wäre. „Mit Bauchschmerzen“, sagt Markus Selzener, der Vorsitzende des Sportgerichts. „Im Zweifel für den Angeklagten.“ Keine Zweifel gibt es indes daran, dass auf einen Stutzen des Unparteiischen gespuckt worden ist, so dass der Verein dafür bestraft wird: mit 500 Euro.
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Weitere 500 Euro kostet die DJK AfB 06, die auch 75 Prozent der Verfahrenskosten tragen muss, der Tatbestand, dass ein Zuschauer Ariya Fehrest Avanloo an den Hals gepackt hat. Die Summe, also mehr als 1000 Euro, schockiert den Verein. „Waaas?“, raunt es im Sitzungssaal des Jugendheims der SG Wattenscheid 09 durch die AfB-Reihen.
Warum hat er das Spiel nach der Spuckattacke nicht abgebrochen? „Das war eine belastende Situation für mich“, antwortet der Schiedsrichter auf die Frage des Kammer-Beisitzers Gerd Abstins. „Ich dachte, dass ich unbeschadeter rauskomme, wenn ich zu Ende spielen lasse.“ Ariya Fehrest Avanloo hält der DJK AfB zugute, dass „von Ordnerseite versucht worden ist, mich zu schützen“.
Mehrere unsportliche Verhalten: Zehn Spiele Sperre für Spieler der DJK AfB 06 Bochum
Im Gegensatz zu seinen beiden Teamkollegen ist der dritte AfB-Beschuldigte von einem Freispruch weit entfernt. Da hilft es Mouhidien Ismail auch nicht, dass er betont, dem Unparteiischen die Gelbe Karte beim Wegdrehen versehentlich aus der Hand geschlagen und diesen nicht beleidigt zu haben. „Kleiner Bastard!“, soll er gesagt haben.
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Fürs Sportgericht steht nach allen Aussagen fest, dass mehrere unsportliche Verhalten vorliegen: die beiden geschilderten Fälle sowie die Tatsache, dass Mouhidien Ismail die Gelbe Karte weg- oder auf diese getreten hat, als der Schiri das Verwarnungswerkzeug hat aufheben wollen. Und dann ist Spucke geflogen. Woher auch immer? Für den AfB-Mann legt das Sportgericht eine Gesamtstrafe, die mindestens sechs Partien hätte betragen müssen, von zehn Spielen fest.