Bochum. Verrücktes Spiel in der Westfalenliga: Wiemelhausen drehte ein 0:2 in ein 3:2, es reichte nicht. Coach Droll erklärt das Wechselbad der Gefühle.

0:2 in Rückstand geraten, 3:2 geführt und dann tief in der Nachspielzeit noch den Ausgleichstreffer zum 3:3 kassiert: Wiemelhausens Trainer Carsten Droll musste nach den turbulenten 96 Minuten im Spitzenspiel beim Lüner SV erst einmal tief durchatmen.

„Einerseits haben wir nicht verloren. Andererseits ist es natürlich bitter, in der 95. Minute noch den Ausgleich zu kassieren“, lautete Drolls zwiespältiges Fazit: „Mir tun die Jungs ein bisschen leid, dass sie sich nicht komplett belohnt haben.“

In der ersten Halbzeit war Wiemelhausen nicht bissig

Auf dem gut bespielbaren Rasenplatz hatten die Concorden zunächst große Probleme, ins Spiel zu finden und gerieten bereits nach 13 Minuten in Rückstand. „Wir haben anfangs den Kampf nicht angenommen, waren nicht bissig. Erst mit dem 0:1 haben wir begonnen uns zu wehren“, sah Droll das 0:1 als eine Art Aufbruchssignal für seine Mannschaft. Dennoch ging Lünen mit der 1:0-Führung in die Halbzeit, in der Wiemelhausen gleich drei Mal wechselte. Unmittelbar vor der Pause musste bereits Rene Michen das Feld verletzungsbedingt verlassen.

„Ich wollte andere Typen auf dem Platz haben, außerdem war Luca Hauswerth nahe an einem Feldverweis“, begründete Droll diese Maßnahme. Eine Maßnahme, die Erfolg bringen sollte. Wiemelhausen bekam nun zunehmend Breite und Tiefe ins Spiel, traf mehr und mehr gute Entscheidungen. Daran änderte auch der Treffer zum 0:2 nichts mehr.

Wasserloos kommt und trifft, auch Systemwechsel auf 3-5-2 bringt Erfolg

Mit der Hereinnahme von Tim Wasserloos stellte Droll auf ein 3-5-2-System um, eine Ampelkarte für Lünen spielte Wiemelhausen zusätzlich in die Karten. Neuzugang Karim Belhilali konnte aus dem Gewühl heraus verkürzen. Nach einem Eckball war dann Hakan Tüysüz mit dem Kopf zur Stelle und es hieß 2:2. Mit Tim Wasserloos trug sich dann auch ein dritter Einwechselspieler in die Torschützenliste ein. Nach Hereingabe von Dennis Gumpert schoss Wasserloos Wiemelhausen vermeintlich auf die Siegerstraße. Patrick Sacher hatte sogar die Möglichkeit den vierten Treffer nachzulegen.

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Mit dem letzten Angriff in der 95. Minute beschworen die Gastgeber dann aber noch einmal eine unübersichtliche Situation im Wiemelhauser Strafraum herauf, die Lünen letztlich zum Ausgleich nutzen konnte. Wiemelhausen bleibt Zweiter mit nun zwei Punkten Rückstand auf Erndtebrück, Lünen ist Vierter.

Die Fakten zum Spiel von Wiemelhausen

Concordia Wiemelhausen: T. Schmidt – Hoffmann (46. Belhilali), C. Schmidt, Yerli – Hauswerth (46. Alaca), Schmerbeck (64. Wasserloos) – Ruppert, Uzunbas – Franke (46. Tüysüz), Michen (43. Sacher), Gumpert.

Tore: 1:0 (13.), 2:0 (61.), 2:1 (73.) Belhilali, 2:2 (77.) Tüysüz, 2:3 (87.) Wasserloos, 3:3 (90.+5).

Bes. Vorkommnis: Gelbrote Karte für Lünen wegen wiederholtem Foulspiel (64.)