Wattenscheid. Günnigfeld II gerät gegen Hiltrop früh in Unterzahl, gewinnt aber 3:1. Trainer Ostermann dankt einem Mann besonders und verrät den Plakat-Trick.

Als der Abpfiff ertönte, gab es bei Marco Ostermann kein Halten mehr. Der Trainer des VfB Günnigfeld II riss jubelnd die Arme hoch und sprintete auf den Platz. Sein Ziel: Torwart Luca Warmbier. Dort angekommen, fiel Ostermann seinem Keeper um den Hals und herzte ihn.

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„Ich wollte mich einfach bei Luca bedanken“, sagte Ostermann später, als ihn die WAZ auf seinen Jubelsprint nach dem 3:1-Sieg im Spitzenspiel der Bochumer Kreisliga A1 gegen den BV Hiltrop ansprach (hier sehen Sie die besten Fotos des Spiels). „Luca hat uns heute in den entscheidenden Situationen im Spiel gehalten“, lobte Ostermann und schwärmte besonders von Warmbiers Parade kurz vor dem Ende, als er einen Schuss aus kurzer Distanz abwehrte.

VfB Günnigfeld II: Vergleiche mit Manuel Neuer

„Wenn da das 2:3 fällt, dann kann es noch einmal ganz eng werden. Das war ein Reflex wie bei Manuel Neuer, überragend“, stellte Ostermann begeistert fest. Warmbier selbst bekam von diesen Lobeshymnen nichts mit. Er zog sich nach dem Sieg schnell eine Jacke über und setzte sich dann beim Bezirksliga-Spiel der Ersten Mannschaft des VfB auf die Bank. Er gehört nämlich eigentlich zum Kader der Ersten, hilft aber seit einigen Wochen bei der Zweiten aus, da deren Stammkeeper Benjamin Knapp am Knie verletzt ist.

War nach dem 3:1-Sieg gegen den BV Hiltrop hochzufrieden: Günnigfelds Trainer Marco Ostermann.
War nach dem 3:1-Sieg gegen den BV Hiltrop hochzufrieden: Günnigfelds Trainer Marco Ostermann. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Gegen Hiltrop stand Warmbier vor allem in Hälfte eins im Fokus. Zwar ging der Tabellenzweite Günnigfeld schon nach fünf Minuten durch Marlon Pancke in Führung, doch der Dritte aus Hiltrop hatte ebenfalls mehrere Chancen. Eine davon nutzte Stürmer Abel Tanase in der 25. Minute zum Ausgleich, die anderen Möglichkeiten vereitelte entweder Warmbier - oder die Latte. An letzterer scheiterte Hiltrops Simon Calin gleich zweimal (30., 43.).

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BV Hiltrop: Tanase trifft - und muss raus

Außerdem bitter für den BVH: Torjäger Tanase musste direkt nach seinem Ausgleichstreffer verletzt ausgewechselt werden. Doch auch ohne ihn lieferten die Hiltroper dem VfB auf dem tiefen Rasen einen packenden Kampf. Es ging hin und her, immer wieder kochten die Emotionen nach hart geführten Zweikämpfen hoch. In der 42. Minute belohnten sich dann erneut die Günnigfelder: Marlon Pancke scheiterte zunächst an Torwart Marcel Sossin, den Abpraller passte er in den Rückraum, wo Lukas Hemmerle zum 2:1 einschoss.

Musste direkt nach seinem Treffer verletzt raus: Hiltrops Abel Tanase. Teamkollege Emanuel Calin trägt ihn vom Platz.
Musste direkt nach seinem Treffer verletzt raus: Hiltrops Abel Tanase. Teamkollege Emanuel Calin trägt ihn vom Platz. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

So spektakulär ging es in Halbzeit zwei aber nicht weiter. Günnigfeld ließ nun nicht mehr so viel zu, brachte sich dann jedoch selbst in Schwierigkeiten: Torjäger Marvin Pancke foulte im Mittelfeld und schoss dann den Ball weg - seine zweite Gelbe Karte an diesem Tag, also Gelb-Rot (61.). Hiltrop war in Überzahl, tat sich allerdings gegen zehn Günnigfelder schwerer als gegen elf und passte in der 71. Minute wieder nicht auf. Marlon Pancke stand am Strafraum frei und erhöhte auf 3:1 - Doppelpack für den Neuzugang vom SV Höntrop.

Günnigfelds Plakat-Trick wirkt

Danach rannten die Hiltroper zwar an, doch mehr als den einen Schuss, den Luca Warmbier kurz vor Schluss parierte, brachten die Gäste nicht zustande. VfB-Trainer Marco Ostermann war hinterher erleichtert: „Nach dem Spiel letzte Woche gegen Westenfeld hatte ich eine ziemlich große Klappe, weil ich ja gesagt hatte, dass wir das Spiel heute auf jeden Fall gewinnen. Es war kurzzeitig auf des Messers Schneide, aber hinten heraus hat die Mannschaft hochverdient gewonnen. Wie sie in Unterzahl gekämpft hat - das passt wirklich zu unserem Slogan ‘Weil wir so eine Mannschaft sind’“.

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Diesen Slogan besingen die Günnigfelder traditionell nach jedem Spiel, er soll den Zusammenhalt des Teams symbolisieren. Die einzelnen Parameter wie Teamgeist und Kameradschaft hatte Ostermann vor dem Spiel sogar auf ein Plakat geschrieben und dieses in der Kabine aufgehangen. „Alles, was ich darauf geschrieben habe, hat die Mannschaft heute zu 100 Prozent umgesetzt“, jubelte der Coach. Gut möglich also, dass er den Plakat-Trick noch einmal wiederholt - und seinen Jubel-Sprint vielleicht auch.