Bochum. Die Heimspiele werden zu einem Problem für die Handballerinnen von Teutonia Riemke. Nach dem Spiel gegen Hemer war Trainer Weber verärgert.

Auswärts top, zu Hause Flop – lautet das bisherige Motto der Oberliga-Handballerinnen von Teutonia Riemke in dieser Saison. Im Heimspiel gegen den HTV Hemer konnten die Riemker auf der eigenen Platte wieder nicht punkten. Trainer Mathias Weber war verärgert und legte den Finger in die Wunde.

Nach dem vierten Auswärtssieg im vierten Auswärtsspiel am vergangenen Wochenende gegen Schwerte-Westhofen (34:31) waren die Bochumerinnen auf der heimischen Platte gegen den HTV Hemer gefordert. Doch vor allem in der zweiten Hälfte lief bei Riemke kaum etwas rund, es setzte die dritte Saisonniederlage.

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase stand es in der 12. Minute 6:6. Teutonia Riemke ging in der Schlussphase der ersten Hälfte durch Nina Schmidt mit 13:11 in Führung (27.), doch Hemer drehte das Spiel noch vor der Pause zu seinen Gunsten. Die Bochumerinnen mussten mit einem knappen 14:15-Rückstand in die Halbzeitpause gehen.

In der zweiten Hälfte war Riemke kaum noch präsent. Hemer machte das Spiel, Riemke ließ vor allem die Grundtugenden vermissen. Umso leichte machte das das Spiel für die Hemerinnen, die ihren Vorsprung nach und nach ausbauen konnten.

Niederlage macht Riemkes Trainer Weber wütend

Am Ende setzte es eine deutliche 30:37-Heimpleite für Teutonia Riemke, die den Trainer wütend machte. „Das war eine absolut verdiente Niederlage, so können wir uns zuhause nicht präsentieren“, ärgerte sich Mathias Weber. „Wenn wir 37 Gegentore bekommen, bedarf es, keiner weiteren Analyse. Das ist indiskutabel.“

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In der ersten Hälfte schien Riemke das Spiel im Griff zu haben, auch wenn gegen Ende die Spielkontrolle etwas entglitt. Doch in der zweiten Hälfte zeigten die Bochumerinnen ein ganz anderes Gesicht. „Auch wenn sicherlich in der ersten Halbzeit nicht alles rund lief, war das Ergebnis noch einigermaßen annehmbar mit einem Tor Rückstand“, so Weber. „Da wir das Verteidigen in der zweiten Halbzeit komplett eingestellt haben und gefühlt jeder Wurf ein Treffer war, ist das Ergebnis folgerichtig.“

Neben der schwachen Abwehrleistung machte Weber noch einige weitere Baustellen im Spiel des Oberligisten aus. „Neben der nicht vorhandenen Abwehr hatten wir eine unterirdische Pass-Quote, welche zu extrem vielen Ballverlusten und daraus resultierenden Gegenstößen der Gegner geführt haben. Zudem haben wir regelrecht beide Torfrauen der Hemerinnen warm geschossen. Auffällig war, dass wir von unserer Körperhaltung und der Kommunikation nicht als Team zusammengespielt haben, das geht auf gar keinen Fall und wird direkt nächste Woche klar thematisiert werden.“

Kann Teutonia Riemke den Liga-Primus ärgern?

Am kommenden Sonntag (17 Uhr) wartet mit dem Auswärtsspiel beim Tabellenführer Bad Salzuflen eine schwere Aufgabe auf die Bochumerinnen. Dass Teutonia Riemke alle bisherigen Auswärtsspiele gewinnen konnte, macht im Gegensatz zum schwachen Heim-Auftritt Mut.

„Die Ausgangslage für nächste Woche gegen BSU ist einfach, wir sind klarer Außenseiter und haben uns auf uns selbst zu fokussieren“, sagte Weber. „Wir wollen den Tabellenführer ärgern, indem wir konzentriert sind, mit der dringend notwendigen Kompaktheit in der Abwehr agieren und uns als Team präsentieren. Ob dann punkte-technisch was drin sein wird, wird das Spiel zeigen.“
Riemke: Dietrich, Owczarzak (7), Schmidt (3), Wozniak, Kogel (1), Brand, Franke (3), Pfizenmaier (6), Mittich, Koenig (4/1), Förster (1), Istrefi (3), Kudella (2)