Wattenscheid. 3:0 – SW Eppendorf darf stolz auf sich sein, Oberligist SGW ist aber weiter. Der neue Trainer erklärt erste Erkenntnisse und seine Strategie.
Der erste Sieg von Engin Yavuzaslan als Trainer der SG Wattenscheid 09 war kein Glanzstück, aber das war auch schwer. „Du kannst hier eigentlich nur schlecht aussehen, es war schwer, Lücken zu finden“, kommentierte der neue Trainer das teilweise zähe 3:0 (1:0) bei Kreisligist SW Eppendorf, war aber insgesamt froh über den Auftritt seiner Mannschaft vor der tollen Pokalkulisse von wohl mehr als 500 Fans – im Wissen, dass am Sonntag im Lohrheidestadion mit der TSG Sprockhövel ein ganz anderer Gegner wartet.
Ein tolles Solo von Felix Casalino kurz vor der Pause und ein Distamz-Knaller von Marco Cirillo in der zweiten Hälfte machten den Unterschied – nachdem Casalino vom vierten Gegenspieler gefoult wurde, verwandelte Cirillo zur Führung. In der zweiten Halbzeit schoss er dann aus gut 20 Metern den Ball sehenswert rechts oben unter die Latte zur Vorentscheidung. „Wäre es beim 2:0 geblieben, hätte uns das noch stolzer gemacht“, meinte Eppendorfs Torwart Jan Kelch, er musste aber quasi mit dem Abpfiff auch noch das dritte Tor durch Jamal El Mansoury hinnehmen.
SG Wattenscheid 09: Riesenchance für Eppendorf kurz vor Schluss
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Eppendorf hatte fünf Minuten vor dem Ende durch Dennis Wiberny die Riesenchance, auf 1:2 zu verkürzen, spielte ansonsten mutig, kam aber kaum zu Chancen. Einige gefährliche Flanken flogen in den Strafraum – der Oberligist hat bei Standards seine Schwächen. Yavuzaslan: „Bei der Analyse habe ich festgestellt, dass das ein sehr großes Problem ist. Aber heute haben wir es mit mit den großen Jungs Malcherek und Williams und auch Schurig gut gemacht. Wir müssen aber auch zusehen, unnötige Fouls zu vermeiden.“
Drang nach vorne wollte er von seinem Team sehen und Tempo im Überzahlspiel – zu letzterem kam es gegen die fleißige Eppendorfer Abwehr aber kaum. „Die hatten drei Busse geparkt“, stellte Yavuzaslan fest.
Am Ende gab es Applaus und frisches Selbstbewusstsein für beide – gerade die SGW kann davon aktuell reichlich gebrauchen. Inwiefern der schlechte Saisonstart, der in der Trennung von Christian Britscho gipfelte, nach nun zwei Erfolgserlebnissen (4:2 in Siegen, 3:0 in Eppendorf) abgeschüttelt ist, wird sich Sonntag zeigen. Für Yavuzaslan ist es schon das zweite Mal in dieser Saison, bereits mit Vreden traf er auf die TSG Sprockhövel (1:1).
TSG Sprockhövel „nicht nur Canbulut und Yesilova“
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„Viel Arbeit“ sieht er noch vor seinem Team: „Ich habe viele Einzelgespräche geführt, den Jungs viel Mut zugesprochen. Ich habe gesagt: Das ist wie ein altes Buch, das man gelesen hat – das tut man jetzt in die Ecke und wir wollen ein neues Buch schreiben.“ Mut, Tempo und Spielwitz – das sind die Attribute, die er mit seiner Mannschaft in Verbindung gebracht sehen will.
Spielwitz – das ist das Stichwort auch für die Rückkehrer Berkant Canbulut und Emre Yesilova, die im TSG-Trikot ins Lohrheidestadion kommen. „Das sind zwei Spieler mit absoluter Qualität, aber die bestehen nicht nur aus Emre und Berko“, sagt Yavuzaslan. „Kiyan Gilani zum Beispiel hat schon fünf Tore gemacht, da ist schon echt Qualität drin.“ Aber sein Team habe auch Qualität und sei bereit für einen „offenen Boxkampf“, so der Trainer: „Wir sind zu Hause, da kann es nicht sein, dass wir defensiv spielen. Wir erwarten eine Mannschaft, die gut Räume erkennt und reinstößt. Aber wir spielen zu Hause und spielen voll auf Sieg.“
Tore: 0:1, 0:2 Cirillo (40./FE, 56.), 0:3 El Mansoury (90.)
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