Wattenscheid. Timo Janczak bereitet die SG Wattenscheid 09 auf den Krisengipfel in Siegen vor: Er spricht über die Trainersuche und appelliert an die Spieler.
Timo Janczak rückt in den Fokus bei der SG Wattenscheid 09: Weit mehr als hundertmal stand oder saß er als Co-Trainer neben Christian Britscho an der Linie, sowohl RW Ahlen als auch Wattenscheid führten die beiden zum Aufstieg in die Regionalliga.
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Seit Montag bereitet er die Mannschaft auf das Auswärtsspiel bei den SF Siegen vor – und war von der Anfrage etwas überrascht, nach der Entlassung von Christian Britscho zu übernehmen: „Ich hätte schon gedacht, dass sie wenn dann einen kompletten Schnitt machen“, sagt Janczak, der dann aber von Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo gebeten wurde, vorerst die Hauptverantwortung zu übernehmen. Janczak: „Wir müssen den Karren jetzt aus dem Dreck ziehen. Es kann nicht sein, dass dieser Verein da steht, wo wir jetzt stehen. Deshalb war es keine Option, das nicht zu machen.“
- Was Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo zur Trainersuche sagt, lesen Sie hier
SG Wattenscheid 09: Direkt nach Britschos Abschied am Montag ging es auf den Platz
Für Janczak ist die Situation gleich doppelt neu, von „aufregenden“ Tagen spricht er. Zum einen hat der 41-Jährige nach eigener Aussage noch nie eine sportliche Krise erlebt wie die aktuelle. Zum anderen war er bislang nur im Jugendbereich in der Hauptverantwortung, im Seniorenbereich noch nie. Direkt nach Britschos Abschied am Montagabend gab es Gespräche zwischen Janczak, Sportvorstand Pozo und dem Mannschaftsrat, weitere folgten. „Es gibt einige Punkte, die wir direkt angegangen sind“, sagt der Interimstrainer. Zwei Themen rückt er in den Mittelpunkt.
Erstens: „Wir hatten das Gefühl, dass der Spaß abhanden gekommen ist – das ist ja auch klar, wenn man immer verliert. Das war auch bei Christian und mir so“, gibt Janczak einen Einblick in die Dynamik der vergangenen Wochen. Den Spaß zurückzuholen, darauf liege auch der Fokus bis zum Siegen-Spiel. Und zweitens, da wird Janczak ganz deutlich: „Die Einstellung der Jungs muss sich rapide ändern. Christian und ich – wir standen nicht auf dem Platz!“
Marvin Schurig geht weiter als spielender Co-Trainer voran
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Auch Sportvorstand Pozo sagt unmissverständlich: „Ich sehe jetzt die Mannschaft in der Pflicht.“ Einer, der dort vorangehen soll und muss und will, ist Marvin Schurig. Der 34-Jährige ist als Führungsspieler gefragt, gleichzeitig muss er auch ein paar mehr Aufgaben als spielender Co-Trainer übernehmen. Auch Karoj Sindi unterstützt Janczak weiter – weg ist nur Britscho.
Ob die Maßnahme Wirkung zeigt? Janczak hat seine Ideen, aber er und Pozo sagen im ähnlichen Wortlaut: Man könne den Fußball in einer Woche auch nicht „neu erfinden“. Fraglich ist auch, wie viel man überhaupt rein fachlich ändern muss, da Pozo betont, er könne Britscho „keinen handwerklichen Fehler“ vorwerfen. Aber die Hoffnung, mit ihm da rauszukommen, bestand eben auch nicht mehr – größer war die Hoffnung auf einen Effekt wie nach Hansi Flicks Abgang bei der Nationalmannschaft. Deswegen sucht der Vorstand jetzt einen Neuen, der die Ratlosigkeit beenden soll.
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