Bochum. In der Landesliga will Union Bergen eine sorgenfreie Saison spielen. Trainer Ekiz hat einen großen Kader. Aber der reicht manchmal nicht aus.

Borussia Dortmund will auch beim Frauenfußball in die deutsche Spitze. Der Club hat ein klares Ziel formuliert, will möglichst schnell mit dem Frauenteam in die Bundesliga. Auf dem Weg dahin geht es derzeit in der Landesliga um den Aufstieg. Nach drei Spielen und drei Siegen steht das Team, das gerade erst aufgestiegen ist, bereits wieder an der Spitze. Die nächsten drei Punkte vom kommenden Spieltag sind schon verbucht, kampflos. Und da kommt das Team von Union Bergen ins Spiel, oder eben – nicht.

Die Anfrage kam früh. Borussia Dortmund fragte zeitig an, ob Union Bergen einer Verlegung des Spiels des vierten Spieltages zustimmen würde. Angesetzt war es für diesen Sonntag, gespielt werden sollte an diesem Samstag, 18.30 Uhr. Für Union Bergen und Ersin Ekiz, den Trainer des Bergener Frauenteams ,war das keine Frage. Es gehört zum guten Ton, Spielverlegungen zuzustimmen. Man hat ja selber manchmal so einen Wunsch.

Union Bergen muss 100 Euro Strafe zahlen

Je näher der Spieltermin dann aber kam, desto mehr Hinweise bekam Ekiz von Spielerinnen, dass sie nicht da sein würden. „Drei Spielerinnen sind im Urlaub, vier sind im Schichtdienst und müssen arbeiten. Dazu kommen zwei verletzte Spielerinnen und Spielerinnen, die eine Dauerkarte für den VfL Bochum haben. Es hätten wohl bis zu zehn Spielerinnen gefehlt. Daher haben wir entschieden, dass wir nicht antreten. Ich reise nicht mit einer halben Mannschaft an.“

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Die daraus resultierende Geldstrafe von 100 Euro ärgert Ekiz weniger als die Tatsache, dass sein Team nun die Chance verpasst, gegen das vielleicht beste Team der Landesliga zu spielen. „Es ist traurig, dass wir absagen müssen. Dortmund hat vor langer Zeit angefragt. Ich bin nicht sauer auf meine Mannschaft. Wir reden über Amateurfußball, wir betreiben Hobby-Leistungsfußball. Aber ich bin schon enttäuscht. Dortmund wird bei den Spielen im Stadion Rote Erde von 600 bis 1000 Fans unterstützt. Dieses Spiel vor einer Kulisse, die für Frauenfußball auf diesem Niveau ungewöhnlich ist, verpassen wir jetzt.“