Wanne-Eickel / Wattenscheid. Die SG Wattenscheid 09 ist weiter im Westfalenpokal, mit 2:1 beim SV Wanne 11. Für den Oberligisten treffen ein Rückkehrer und ein Kunstschütze.

Die SG Wattenscheid 09 braucht Ergebnisse, die passen – in der zweiten Runde des Westfalenpokals bekam sie eins, setzte sich mit 2:1 (1:0) durch. Früh war die SG 09 in der zweiten Halbzeit in Unterzahl geraten, aber das Team um Trainer Christian Britscho schlug mit dem zweiten Treffer zum richtigen Zeitpunkt zu.

Wanne gelang in der Nachspielzeit noch der Anschlusstreffer.

„Härtetest“ für Wattenscheid 09 beim SV Wanne 11

Als Härtetest für Team und Trainer war diese Pokalpartie der SG Wattenscheid 09 beim Landesligisten SV Wanne 11 ausgerufen. Fünf Spiele in Folge hatte der Regionalliga-Absteiger nicht gewonnen, zuletzt mit 0:3 beim TuS Bövinghausen verloren.

Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo forderte nach der Niederlage in Bövinghausen vor der Aufgabe in Wanne und dem nächsten Oberliga-Spiel gegen den bisher starken Aufsteiger SpVgg Erkenschwick: „Jetzt müssen auch Ergebnisse her.“

SG Wattenscheid 09: Austausch zwischen Mannschaft und Fans am Donnerstag

Die sportliche Situation ist auch ein Thema an diesem Donnerstag, die Fanabteilung kündigt für 18.30 Uhr einen Austausch/offene Aussprache zwischen Mannschaft und Fans an.

Das Oberliga-Schlusslicht übernahm beim Landesligisten die Favoritenrolle. Die Gastgeber um Trainer Franko Pepe mussten am Sonntag mit 1:2 beim Königsborner SV die erste Saisonniederlage hinnehmen – aber glaubten an ihre Chance und wollten kämpfen, um den „großen Coup“ zu landen, so Pepe.

Zwei Rückkehrer nach Herne/Wanne in Wattenscheids Startelf

Zwei Rückkehrer ins Stadtgebiet standen in der Wattenscheider Startelf. Daniel Dudek, in der vorigen Saison im Tor von Westfalia Herne, und Stürmer Fynn Broos, der erst im Sommer von den Wanner „Schwarzen Raben“ zur SG 09 gewechselt war. Jamal El Mansoury (früher unter anderem bei Westfalia Herne und SV Sodingen) saß zunächst auf der Bank.

Der Auftakt der Wattenscheider war offensiv mit einem Außenpfostentreffer aus einer Abseitsposition heraus, aber so krachend ging es zunächst nicht weiter vor dem Wanner Tor. Erst in der 17. Minute fand der Ball aus dem Mittelfeld heraus den Weg gefährlich nach vorne, aber dieser Angriff des Oberligisten saß dann auch. Dennis Lerche leitete den Ball in den Strafraum in den Lauf von Fynn Broos, der an der Wanner Hauptstraße zwei ihm vertraute Bewegungsabläufe folgen ließ – Abschluss und Torjubel, aber diesmal in Rot. 1:0 für Wattenscheid 09.

Das 1:0 für die SG Wattenscheid 09: Fynn Broos (li.) lässt sich von Serhat Kacmaz feiern.
Das 1:0 für die SG Wattenscheid 09: Fynn Broos (li.) lässt sich von Serhat Kacmaz feiern. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

SV Wanne 11 bringt 09-Führung kurz ins Wackeln

Wanne hielt Freistöße von Orkun Koymali und Philipp Dragicevic dagegen sowie zwei Schüsse von Koymali. Wattenscheid hatte durch Fynn Broos eine weitere Chance – und mit der knappen Führung die glanzlose Kontrolle in dieser Partie. Die wackelte Millisekunden, als Wannes Marc Flaczek eine Kopfballchance über den Scheitel rutschte.

Nicht ganz so knapp, aber immer noch hauchdünn flog der Ball zum Auftakt der zweiten Halbzeit nach einem Dragicevic-Freistoß am Wattenscheider Tor vorbei. Wanne hatte nach den ersten 45 Minuten keinen Grund, den „großen Coup“ frühzeitig abzuhaken.

Rot gegen Wattenscheids Jeffrey Malcherek in der 54. Minute

Schon gar nicht nach der 54. Minute. Langer Ball Richtung Wattenscheider Strafraum, Jeffrey Malcherek stieß Wannes Yves Bienk um, und der Wattenscheider Kapitän sah nach dieser Notbremse die Rote Karte. Wattenscheid konterte schnell in Unterzahl, aber Oluremi Martins Williams scheiterte frei durch an Wannes Keeper Maximilian Maiwald.

Wanne drängelte auf den Ausgleich, Wattenscheid traf. Dennis Lerche legte sich den Ball zum Freistoß zurecht und dreht den Ball in den Winkel zum 2:0. Ein wuchtiges Kunststück mit viel Schnitt (70.)

Die Elfer hatten viele gute Offensivszenen und Schussversuche, kamen aber zu spät zwingend durch. Orkun Koymali traf in der Nachspielzeit per Foulelfmeter zum Endstand.

„Die Rote Karte hat uns in der zweiten Halbzeit natürlich in die Karten gespielt. Aber wir haben eine gute Partie gezeigt, hatten viele Chancen, waren ebenbürtig“, so Wannes Trainer Franko Pepe.

Wattenscheids Christian Britscho erklärte: „Unterm Strich war es hochverdient, aber wir mussten auch einige Chancen wegverteidigen. Ein dreckiger Sieg, der sich gut anfühlt, ist das, was wir mal brauchten.“

Tore: 0:1 (17.) Broos, 0:2 (70.) Lerche, 1:2 (90.+5) Koymali.

Wanne 11: M. Maiwald; Schulz, Bienk, Akbaba (69. Mieszczak), Hyna (81. Stehl), Al Hussein, Koymali, Oeztürk (75. Murru), Flaczek, Dragicevic (69. Gummels), Ennaji.

Wattenscheid 09: Dudek; Kacmaz, Williams, Sindermann, Renke (68. da Costa Pereira), Kaminski, Broos (85. Lewicki), Dimopoulos (56. Wiebel), Malcherek, Schurig, Lerche (72. Casalino).

Beso. Vork.: Rote Karte gegen Malcherek/Wattenscheid (54./Notbremse).