Dortmund. Wanne 11 wartet im Westfalenpokal – löst Wattenscheid die Blockade? Ergebnisse müssen jetzt her – die nächsten Spiele bekommen Endspielcharakter.
Geld schießt Tore. Ist es so einfach? Manchmal schon. Am Samstagabend war es wohl so – dass die SG Wattenscheid 09 beim TuS Bövinghausen verlieren könnte, war klar. Die Art und Weise aber war bedenklich. Es war im fünften sieglosen Spiel in Folge erstmals auch eine schlechte Leistung. Am Mittwoch (19.30 Uhr) ist die SG Wattenscheid 09 wieder gefordert, dann aber nicht als Außenseiter, sondern als Favorit beim Landesligisten Wanne 11 im Westfalenpokal. Und die SG 09 muss vieles besser machen.
Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo war nach dem 0:3 in Bövinghausen bedient. „Unterirdisch“ fand er die erste Halbzeit, die bessere zweite war ein schwacher Trost. Pozo mit Blick auf die Bilanz von einem Punkt aus fünf Spielen: „Jetzt müssen auch Ergebnisse her.“
Das gilt schon im Westfalenpokal. Auf der einen Seite steht der Pokalwettbewerb sicher nicht ganz oben auf der Wattenscheider Prioritätenliste – auf der anderen Seite gilt in dieser Situation aber auch: Blamieren verboten. Es wird eine Bewährungsprobe für Mannschaft und Trainer.
Wattenscheid 09: Fehler in der Defensive, kraftlos in der Offensive
Das Auftreten der Spieler muss sich unabhängig von Gegner und Ergebnis ändern. „Bereiter“ fand Christian Britscho den Gegner – das wirft auf alle Beteiligten kein gutes Licht. Defensiv machte 09 Fehler, setzte die Vorgaben des Trainers nicht um. Mit dem Ball wirkte Wattenscheid kraftlos, von Angriffslust oder Spielfreude war bei Akteuren wie Felix Casalino, Marco Cirillo, Jamal El Mansoury oder Nico Lucas nichts zu sehen. Eigentlich alles gute Oberliga-Spieler, die ihr Potenzial aber gerade nicht ausschöpfen. Die Körpersprache der Mannschaft wirkte, als hätten einige den Glauben verloren. Pozo: „Ich finde, wir haben blockiert gewirkt.“
Folgt bei Wanne 11 ein Befreiungsschlag, zumindest ein kleiner? Findet der Trainer die richtigen Worte? Lässt die Mannschaft ihn hängen? Vom Personal her sind Britschos Alternativen limitiert. Die Eigengewächse Abid Yanik (19) und Alexandros Dimopoulos (18) etwa spielen jetzt schon wichtige Rollen in der Offensive, Arda Nebi fehlt. Eine Möglichkeit wäre, auf die ebenso jungen Fabrizio Fili oder auf Fynn Broos zu setzen, der bis zum Sommer noch für Wanne 11 stürmte und genau weiß, was sein Team erwartet.
Westfalenpokal beim Landesligisten Wanne 11: Es kann ungemütlich werden für 09
Der Landesligist, der direkt am Cranger Kirmes-Platz an der Hauptstraße spielt, wäre in der vergangenen Saison fast aufgestiegen und lieferte in den vergangenen Jahren zuverlässig in Pokalspielen Top-Leistungen ab. Es kann ungemütlich werden.
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Aber das Westfalenpokalspiel ist auch ein Hoffnungsschimmer. Britscho antwortet auf die Frage, ob das Pokalspiel unter der Woche auch ein Vorteil sein kann: „Vielleicht ist das so, dass wir dann schnell wieder die Möglichkeit haben, nicht Wiedergutmachung zu betrieben, aber es besser zu machen. Die Priorität liegt gerade nicht auf dem Pokal – aber klar ist, dass wir eine Runde weiterkommen wollen und müssen.“
Vorstand Pozo: „Gegen Erkenschwick muss dann mal was passieren!“
Pozo sagt: „Wir müssen einfach mal wieder ein Tor machen, brauchen ein Erfolgserlebnis und müssen uns Selbstvertrauen holen. Und gegen Erkenschwick muss dann mal was passieren!“ Denn selbst wenn die SGW im Pokal erfolgreich ist, wartet danach die nächste, härtere Prüfung. Gegner Erkenschwick siegte am Sonntag mit 4:2 gegen Brünninghausen und hat schon zehn Punkte – die Partie gegen den Aufsteiger bekommt Endspielcharakter für Wattenscheid 09.