Dortmund. 3:0 – Bövinghausen zeigt blutleerem Wattenscheid die Grenzen auf, ohne an die eigenen gehen zu müssen. Vorstand und Trainer werden sehr deutlich.
Die Luft bei der SG Wattenscheid 09, sie wird dicker. Mit dem streckenweise blutleeren Auftritt beim TuS Bövinghausen und dem daraus resultierenden 0:3 am Samstagabend stürzte die SGW vorübergehend ans Tabellenende der Oberliga Westfalen. Als die Mannschaft sich danach bei den Fans für die Unterstützung bedankte, gab es aus dem Hintergrund einen Spruch gegen Trainer Christian Britscho, was sofort einige andere Fans und Stürmer Dennis Lerche auf den Plan rief, der sich mit klaren Worten (und seinem Körper) vor den Trainer stellte.
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Britscho wiederum stellte sich nach dem Spiel einigen ratlosen wie aufgebrachten Fans, die nicht verstehen konnten, warum ihre SG Wattenscheid beim Dortmunder Vorort-Klub so chancenlos war. Der Trainer fasste das Gespräch nachher so zusammen: „Die Leute stört, dass der Gegner heute mehr investiert hat. Und das Problem ist, dass sie Recht haben. Das haben wir sachlich und gut diskutiert, da gibt es auch keine zwei Meinungen.“ Harte Kritik an seiner Mannschaft.
Wattenscheid 09: Eine Riesenchance vergeben – Bövinghausen viel effizienter
Es gab aber auch nichts schönzureden an dieser Leistung, auch wenn Wattenscheid kurz vor der Pause bei einer Riesenchance vielleicht hätte einen Elfmeter kriegen können. Andererseits bekamen die Stürmer auch den Ball nicht ins fast leere Tor.
Die Dreifachchance für Abid Yanik (traf den Torwart), Felix Casalino (wurde mit Ball vom Gegner abgeräumt) und Marco Cirillo (schoss daneben) war die beste, gleichzeitig ein Sinnbild der Wattenscheider Krise. Wenn, dann hätte das Spiel hier eine andere Wendung kriegen können – aber so ging es mit 0:2 in die Kabine und wenige Minuten nach der Pause machte Nico Thier mit seinem dritten Tor den Deckel drauf.
Das Spiel ist früh entschieden – erste Halbzeit „unterirdisch“
50 Minuten reichten dem TuS Bövinghausen, um Wattenscheid abzukochen, um sich am Ende einer Englischen Woche sogar schonen zu können, während Wattenscheid um Dennis Lerche sich vergeblich um den Ehrentreffer mühte. Aber verloren war das Spiel im Prinzip schon nach der ersten Halbzeit, die Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo als „unterirdisch“ bezeichnete. Britscho brachte auf den Punkt, was den Unterschied machte: „Der Gegner war bereiter und auch besser als wir.“
Dass Bövinghausen individuell „besser“ war, das konnte niemanden überraschen. Das „bereiter“ dagegen war eine bittere Enttäuschung aus Wattenscheider Sicht. „Das ist das, was nicht sein darf“, meinte Britscho und führte das frühe Gegentor als eine Erklärung für hängende Köpfe an. „Aber da müssen wir dann einfach unsere Aufgaben zu erfüllen.“ Das tat seine Mannschaft nicht.
Wattenscheid offensiv und defensiv mit Schwächen
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Britschos Plan ging nicht auf, beziehungsweise: Die Mannschaft setzte ihn nicht um. Wattenscheid verhedderte sich, spielte kaum klar und bestritt und gewann viel weniger Zweikämpfe als gedacht. Angreifer wie Casalino und Cirillo liefen als Manndecker bis zum eigenen Strafraum zurück, nach vorne fehlte Power.
Und hinten? Torschütze Thier hatte vor dem 1:0 genauso Platz wie Vorbereiter Kerasidis vor dem 2:0. „Das sind Sachen, die klar abgesprochen waren“, ärgerte sich Britscho. Und anders als die Wattenscheider Angreifer machte Thier seine Chancen rein, beim Dropkick zum 2:0 konnte Keeper Lenuweit nur hinterhergucken, als der Ball vom Pfosten ins Tor sprang. Auch Effizienz ist Qualität. Ein Einwurf und ein gewonnener Zweikampf reichten vor dem 3:0, um die ganze Wattenscheider Abwehr auszuhebeln. Viel zu einfach. Bövinghausen zeigte Wattenscheid die Grenzen auf, ohne an die eigenen gehen zu müssen.
Mittwoch geht es zu Landesligist SV Wanne 11
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Was Hoffnung macht? Dass schwächere Gegner kommen werden als Bövinghausen. Und dass Mittwoch die Chance auf Erfolgserlebnisse trotz der aktuellen Lage groß ist, wenn es im Westfalenpokal zu Landesligist SV Wanne 11 geht. Am folgenden Sonntag kommt die Spvgg Erkenschwick ins Lohrheidestadion, die von der Aufstiegs-Euphorie getragen wird. Wattenscheid dagegen ist wieder ganz unten angekommen.
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