Wattenscheid. Der junge Daniel Dudek hat sich den Platz im Wattenscheider Tor verdient – die Torwartposition insgesamt macht der SGW aber mal wieder Sorgen.
Wenn die SG Wattenscheid 09 am Sonntag (15 Uhr) bei der SpVgg Vreden antritt, wird es eine Premiere: Noch nie war der Oberligist zu Gast im Hamalandstadion. Voraussichtlich wieder im Tor stehen wird dann einer, der seine persönliche Oberliga-Premiere gerade hinter sich hat: Daniel Dudek. Fürs Erste ist der 18-Jährige die Nummer eins der SG Wattenscheid 09.
Daniel Dudek kommt aus Gladbeck, auch sein Vater Rafael war Torwart und spielte unter anderem für Wattenscheid 09. Daniel Dudek begann beim SV Zweckel das Fußball spielen, wurde bei Rot-Weiss Essen und Borussia Dortmund ausgebildet. Im August 2022 kam er aus Kray zur SG Wattenscheid 09. In der vergangenen Rückrunde war er ausgeliehen, sammelte in der Westfalenliga für Westfalia Herne Spielpraxis. Herne stieg ab – und Dudek auf. Er ist seit Sonntag Oberliga-Torwart.
Wattenscheid 09: Unglückliches Debüt für Daniel Dudek
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Bei den drei Gegentreffern gegen Finnentrop/Bamenohl (1:3) war Dudek machtlos, betonten Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo und Trainer Christian Britscho einhellig. „Er hat gehalten, was zu halten war“, meinte der Coach. Dass er auf Dudek setzte, war eine kleine Überraschung. Der von Arminia Hannover gekommene Lars Holm galt als Favorit auf den Stammplatz im Tor. Er ist allerdings aktuell angeschlagen, kann wegen Schmerzen an den Schienbeinen nur eingeschränkt trainieren und saß nur für den Notfall auf der Bank.
„Darum haben wir uns für Daniel entscheiden“, erklärt Trainer Britscho. „Er hat uns die Entscheidung aber auch leicht gemacht.“ Bis zum Schluss hatte er offen gelassen, auf welchen Torwart er setzt, Dudek oft gelobt. Als Dudeks Stärke gilt unter anderem das Spiel mit dem Ball am Fuß – wichtig für Britscho, der den Torwart als seinen „elften Feldspieler“ bezeichnet.
Wie schlimm Holms Verletzung ist, ist noch nicht klar
Dudek bleibt im Tor, zumal nicht ganz klar ist, wie es bei Holm weitergeht. Sportvorstand Christian Pozo sagt: „Er wird Sonntag auf der Bank sitzen können. Er hat seine Beschwerden und es tut weh. Es ist aber nicht so, dass ihn das komplett spielunfähig macht. Er würde auf die Zähne beißen.“ Das ist wichtig, weil der dritte Wattenscheider Torwart Ahmed Kulalic mit einer Handverletzung ausfällt.
Wattenscheid beschäftigt sich nun sogar damit, noch einen weiteren Torhüter zu verpflichten. Pozo: „Wir gucken, was Lars genau hat. Wenn es etwas Schwerwiegenderes ist, müssen wir vielleicht noch einmal aktiv werden.“ Einen A-Jugendlichen oder einen Keeper aus der Zweiten hochziehen kann die SGW nicht. Das Problem gibt es nicht zum ersten Mal.
Kapitän Malcherek wird bald wieder dabei sein
Gute Nachrichten dagegen gibt es von Jeffrey Malcherek: Der neue Kapitän erwischte einen ganz bitteren Saisonstart, musste in der ersten Hälfte verletzt vom Platz. Zuerst wurde eine Bänderverletzung befürchtet. Pozo: „Bei Jeff können wir leichte Entwarnung geben, am Sprunggelenk ist nichts kaputt. Er hat nur eine schwere Verstauchung – da ist Licht am Ende des Tunnels.“ Malcherek soll bald wieder ins Training einsteigen. Das Spiel gegen Vreden wird er allerdings wohl verpassen.
Das erste Aufeinandertreffen der beiden Klubs wird es am Sonntag nicht. Es gab bereits ein denkwürdiges Spiel zwischen den beiden im Lohrheidestadion. In der Corona-Saison 2021/22 trennten sich Wattenscheid und Vreden 1:1, Sebastian Kleine traf in der Nachspielzeit. Vreden schaffte danach in der Abstiegsrunde den Klassenerhalt. Wattenscheid stieg auf.
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