Bochum. Die VfL Sparkassen Stars Bochum stehen vor dem Vorbereitungsauftakt auf die Pro-A-Saison. Geschäftsführer Steinert erklärt die Kaderplanung.

Wenige Tage vor dem offiziellen Vorbereitungsauftakt beim Basketball-Zweitligisten VfL Sparkassen Stars Bochum fügt sich das nächste Puzzleteil: Der Klub hat am Sonntagabend die Vertragsverlängerung mit Kilian Dietz bekanntgegeben – der 2,02-Meter-Mann, der schon beim Aufstieg in die ProA dabei war, geht in sein viertes Jahr beim VfL. Eine Konstante in einem Sommer des Umbruchs, der so nicht ganz geplant war.

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Denn am liebsten hätte Geschäftsführer Tobias Steinert die Mannschaft, die von Weihnachten an mit einem furiosen Lauf fast noch in die Playoffs gestürmt wurde, komplett gehalten. „Die letzte Saison war großartig, vom Team her hat es extrem gut gepasst. So eine Rückrunde hat uns keiner zugetraut“, so Steinert, der naturgemäß am liebsten gar nichts verändert hätte nach einer Rückrunde mit nur einer Handvoll Niederlagen. Steinert: „Aber so ist Basketball, gerade in der zweiten Liga, da sind Mehrjahres-Verträge eben unüblich.“

Sparkassen Stars Bochum mussten einige Säulen ersetzen

Und so brachen einige der Säulen weg: Hendrik Drescher, TJ Crockett und Conley Garrison nutzten Bochum als Sprungbrett – und erzwangen durch ihre nachvollziehbaren Abgänge einen Teil-Umbruch. Dazu kommt die Pause von Jonas Grof, der auf Weltreise ist. Über die vier sagt Steinert: „Sie sind so, was ihre Rollen angeht, nicht eins zu eins zu ersetzen.“ Deshalb baut Bochum den Kader um – und gibt sich dabei geduldig.

Felix Banobre (MItte), Headcoach der Sparkassen Stars.
Felix Banobre (MItte), Headcoach der Sparkassen Stars. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Das „Gerüst“ für Steinert sind die deutschen Spieler: Mit Kilian Dietz, Tom Alte, Lars Kamp und Kapitän Niklas Geske kehren vier davon zurück, bis auf Alte gehörten sie alle schon zum Aufsteigerteam 2021. Mit Daniel Zdravevski, Vincent Friederici und Emil Loch kommen drei junge deutsche Spieler hinzu. Dreierspezialist Quinn Nelson haben die Stars als ersten Import bereits vorgestellt. Als Nachwuchsspieler ergänzen weiter Cem Emen, Benedict Baumgarth, Fabian Liedtke und Fynn Lastring den Kader.

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Noch einen Guard und einen größeren Spieler suchen die Sparkassen Stars um Geschäftsführer Steinert und Headcoach Felix Banobre für die freien Importpositionen, die meist mit US-Amerikanern besetzt werden. Zum Vorbereitungsstart wird es aber eher keine weiteren Personal-Nachrichten geben, deutet Steinert an: „Wenn wir uns komplett einig sind, werden wir nicht zögern. Aber wir werden auch nichts überstürzen – wir genießen es, erstmal einen genauen Blick darauf zu werfen, wie sich die Mannschaft zusammenfügt. Die genauen Profile für die Importspieler können wir so herausarbeiten.“

Am Donnerstag kommt das Team erstmals zusammen

Hier ist Sorgfalt gefragt: In den beiden vergangenen Spielzeiten mussten die Stars auf den Importpositionen mehrfach umbauen. Das komme vor, soll aber im besten Fall keine Normalität sein, findet Steinert, der zuletzt mit Crockett und Garrison zwei Volltreffer landete. Daran anzuknüpfen wird eine hohe Hürde – weswegen Steinert das Saisonziel auch eher defensiv formuliert: Erstmal soll das umgebaute Team den Abstiegskampf hinter sich lassen in einer Liga, die Steinert noch deutlich stärker einschätzt als in den vergangenen Spielzeiten. Aus der BBL kommen Schwergewichte als Absteiger, und mit Robin Benzing spielt der ehemalige Nationalmannschafts-Kapitän nun in der ProA, er läuft für die Gießen 46ers auf.

Am Donnerstag kommt die Mannschaft in dieser Besetzung erstmals zusammen, Lastring fehlt noch, weil er für Deutschland bei der U16-EM spielt. Nach Athletiktests, einer Grillparty zum Teambuilding und Individual-Einheiten wird voraussichtlich am kommenden Dienstag das erste Teamtraining stattfinden. Ab dann und in den Tests, der erste am 26. August in Langendreer gegen Leverkusen, wird sich zeigen, wie die neuen Puzzleteil im Kader zusammenpassen – und wo noch etwas fehlt.

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Ein wichtiges Puzzleteil ist dabei auch wieder Kilian Dietz. Die Vertragsverlängerung des in der vergangenen Saison länger verletzten Centers war laut Steinert nicht so eine Hängepartie, wie der Termin der offiziellen Mitteilung glauben lässt: „Es war sehr früh das beidseitige Interesse da, weiterzumachen“, so Steinert – Dietz sei einer der „Sympathieträger“ des Teams. Er ist der älteste Spieler im VfL-Kader, der Moselaner ist im Ruhrgebiet heimisch geworden. Headcoach Banobre schwärmt: „Kili ist das Herz des Teams. Seine physische Präsenz und seine Erfahrung auf und neben dem Spielfeld geben dem Team einen Push den es benötigt.“

Saisonauftakt ist am 29. September mit dem Freitagabends-Heimspiel gegen die Falcons Nürnberg. Der Dauerkarten-Vorverkauf läuft online auf sparkassenstars.de