Bochum. Für Lucas Matzerath war die Schwimm-Weltmeisterschaft in Japan ein Erfolg. Nach dem Urlaub wartet dann ein noch größeres Ziel auf den Bochumer.
Endlich Urlaub – vier Wochen frei. Mit dem letzten Anschlag bei den Weltmeisterschaften in Fukuoka endet für Lucas Matzerath (23) eine kräftezehrende, aber auch sehr erfolgreiche Saison. Der Top-Schwimmer, der im Unibad trainiert und an der Hochschule Elektrotechnik studiert, war wie erhofft beim Saisonhöhepunkt in Topform. Er stellte einen neuen Deutschen Rekord auf und kann nun die kommenden Wochen erholen und genießen, zunächst wird er einige Zeit in Japan durchs Land reisen.
Wenn er dann auf die vergangenen Tage zurückblickt, kann er voll zufrieden sein. Dass die deutsche Schwimm-Nationalmannschaft mit einer mageren Medaillenbilanz nach Hause zurückkommt, ist bitter – aber Matzerath persönlich hat sich mit guten Leistungen für die Olympischen Spiele im kommenden Jahr in Position gebracht. Sein Trainer Mark Jayasundara, der als Teil des DSV-Stabs mit in Japan war, sagt: „Zur Bronzemedaille über 100 Meter Brust fehlten noch 0,16 Sekunden – die holt er sich beim nächsten Mal.“
Bochumer Matzerath unterbietet dreimal den alten Deutschen Rekord
Matzeraths neue Bestzeit über diese Strecke liegt bei 58,74 Sekunden, ist Deutscher Rekord und reichte für Rang fünf bei der WM – „das zeigt dass er bei den besten der Welt mitspielen kann.“
Was Jayasundara besonders positiv stimmt: Diese Leistung war kein Ausreißer nach oben. Zum ersten Mal blieb Matzerath über 100 Meter Brust unter der Marke von 59 Sekunden – das dann aber gleich dreimal in Serie, dreimal unter dem alten Deutschen Rekord. Diesen zu brechen war das Ziel, das Jayasundara seinem Schützling als Ziel gesetzt hatte. „Es ist sein erster Deutscher Rekord über eine Einzelstrecke“, unterstreicht der Trainer die Bedeutung. Und die Entwicklung insgesamt stimme: „Dass er die Leistungen stabil abrufen und wiederholen kann, zeigt, dass wir auf einem sehr guten Weg sind.“ Über 50 Meter Brust wurde Matzerath Sechster, im Vorlauf verbesserte er ebenfalls sein Bestzeit (26,89 sec.).
Olympia in Paris hat Matzerath fest im Blick
Der „Weg“, den Jayasundara anspricht, der führt natürlich nach Paris, wo in fast genau einem Jahr die Olympischen Spiele stattfinden. Dort ins Finale einzuziehen, darauf arbeitet Matzerath seit zwei Jahren hin. „Das war eine gute Erfahrung, schon mal ein Probelauf für das nächste Jahr“, ordnete Matzerath seinen Auftritt ein: „Das sind auf jeden Fall wertvolle Lektionen.“
Coach Jayasundara hat schon im Blick, woran er als nächstes arbeiten will – der Start bleibt Matzeraths große Baustelle. „Im Bereich Start und Anschlag hat er noch große Reserven und diese müssen wie in den kommenden Zyklen intensiv verbessern werden“, so Jayasundara. „Er arbeitet schon lange dran, aber kann die Verbesserung noch nicht in den Wettkampf übertragen.“ Matzerath selbst sagte der Süddeutschen Zeitung vor Ort, dass es im Vergleich zur EM vor einem Jahr schon besser gewesen sei. Jetzt will er weiter daran arbeiten. Beziehungsweise: Im Herbst.
Bis dahin kann Matzerath aber erst etwas abschalten. Vier Wochen frei und komplett regenerieren stehen auf dem Plan. Die Erholung hat er auch körperlich dringend notwendig, nachdem er mit einer Erkältung zeitweise „out of order“ war, wie sein Trainer beschrieb – was insbesondere die Leistung im 50-Meter-Brust-Finale für Jayasundara noch eindrucksvoller machte.
Dank für die Unterstützung in Bochum
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Mit 14 Einheiten pro Woche (neun im Wasser, fünf an Land) geht es dann an die Olympia-Vorbereitung. Die nächste WM in Doha im Februar wird die Zwischenstation – und dann geht es nach Paris. Die Grundlage für das gute Ergebnis wird wieder am Bochumer Stützpunkt gelegt. Trainer Jayasundara, der gemeinsam mit Matzerath ins Ruhrgebiet kam, richtet aus Japan Grüße in die Heimat: „Die Unterstützung der Bochumer ist enorm. Der gesamte Vorstand, das Trainer- und Supportteam und unsere Partner sind alle mit an Bord, und daran interessiert, den Leistungssport Schwimmen in Bochum voranzubringen. Dafür bin ich sehr dankbar.“
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