Bochum. Der Sportplatz Wiemelhausen ist wieder frei – aber nicht nur dort klumpt der Kunstrasen. Die Stadt Bochum erklärt, was sie gegen das Problem tut.

Gute Nachrichten für Concordia Wiemelhausen – die Jugend- und Seniorenmannschaften des Bochumer Fußballvereins können wieder auf ihren Sportplatz. Der war am Mittwoch von der Stadt Bochum gesperrt worden, da das Granulat im Kunstrasen verklumpt war, wohl als Folge der Hitze – der Platz wurde dadurch unbespielbar. Am Freitagmittag gab die Stadt den Platz wieder frei.

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Gemeinsam mit dem Hersteller des Kunstrasens hatte die Stadt nach einer schnellen Lösung gesucht. Das im Verein befürchtete Szenario, den Platz einige Monate lang nicht nutzen zu können, ist vorerst nicht eingetreten.

Bochumer Sportplatz war wegen Verklumpung gesperrt

Es war nach Auskunft der Stadt das erste Mal, dass dieses Problem auf dem Sportplatz Wiemelhausen aufgetreten ist – grundsätzlich ist das Problem aber bekannt, sowohl aus anderen Städten als auch auch vom Sportplatz an der Kemnader Straße, wo Rot-Weiß Stiepel zu Hause ist.

Verklumptes Kunstrasen-Granulat in Bochum.
Verklumptes Kunstrasen-Granulat in Bochum. © WAZ

Auf Anfrage der WAZ erklärt die Stadt, wie sie mit dem Problem umgeht: „Das Sportreferat lässt derzeit die Sportanlagen durch einen externen Gutachter betrachten. Sollte es im Ergebnis weitere Sportplätze geben, bei denen es perspektivisch zu ähnlichen Problemen kommen kann, werden die betroffen Vereine informiert und es werden entsprechende Maßnahmen getroffen.“

Kunstrasen-Granulat verklumpt unter den Fußballschuhen

Das Verklumpen des Granulats ist vor allem deshalb gefährlich, weil die Klumpen unter den Fußballschuhen haften bleiben und dort eine glatte Fläche ergeben. Die Spieler haben keinen Halt mehr, die Verletzungsgefahr steigt. Die genauen technischen Hintergründe sind nicht bekannt, meist spielt Hitze eine Rolle. Eine Lösung ist, das Granulat gegen Quarzsand auszutauschen - so ist es auf Neuplätzen auch Standard.

Auch der Platz von RW Stiepel war in der Vergangenheit mal aus diesem Grund gesperrt, allerdings nur kurzfristig, Aktuell sind beide Plätze bespielbar – Concordias Westfalenliga-Mannschaft kann ihr Testspiel gegen den TuS Hiltrup dort am Sonntag also wie geplant als Heimspiel an der Glücksburger Straße austragen (15.15 Uhr).

>>> Sportplatz in Bochum gesperrt – das war unsere erste Meldung vom Donnerstag:

Der Bochumer Fußballverein SV Concordia Wiemelhausen kann den Kunstrasenplatz an der Glücksburger Straße aktuell nicht nutzen – wie es mit der gesperrten Anlage weitergeht, ist noch nicht klar. Am Mittwochabend musste die erste Concordia-Mannschaft mit ihrem Testspielgegner FC Kray kurzfristig das Heimrecht tauschen. Der Grund: Das Granulat, mit dem der Kunstrasen verfüllt ist, hat sich verklumpt. Der Platz ist unbespielbar, die Anlage wurde durch die Stadt gesperrt. Die zuständige Stadt Bochum hat nach eigener Aussage bereits Kontakt mit dem Hersteller aufgenommen. Unbekannt ist die Problematik dort nicht.

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Zuletzt wurden etwa die Stadtmeisterschaften in Witten vom Kunstrasen auf den Naturrasenplatz des TuS Stockum verlegt, da dort Granulat verklumpt war. Es ist allerdings noch nicht komplett geklärt, wie es dazu kommt – normalerweise entstehen die klumpen unter große Hitze-Einwirkung – die gab es zwar in den vergangenen Wochen, aber nicht konkret in den vergangenen Tagen.

Stadt Bochum sucht nach einer Lösung für das verklumpte Granulat

Carsten Droll, Trainer von Concordia Wiemelhausen.
Carsten Droll, Trainer von Concordia Wiemelhausen. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Eine mögliche für das Problem Lösung ist, den Füllstoff des Kunstrasenplatzes auszutauschen: Das Granulat würde dann durch Quarzsand ersetzt. Dieser wird auch bei allen neuen Kunstrasenbelägen verwendet, die Granulatfüllung von Kunstrasen wird nämlich für Umweltverschmutzung verantwortlich gemacht.

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Die Stadt will nun schnell die nächsten Schritte prüfen. Carsten Droll, Trainer der ersten Concordia-Mannschaft ist auf der Suche nach einem Ausweichplatz für den nächsten Test: Am Sonntag gegen den TuS Hiltrup. „Das macht die Vorbereitung sicherlich nicht einfacher“, so der Coach. Die Verantwortlichen des Klubs hoffen aber noch auf eine schnelle Lösung, dass der Concordia-Platz möglichst schnell wieder für den Trainings- und Spielbetrieb freigegeben wird.

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