Oberhausen. Kunstrasenplätze sondern Mikroplastik ab. Diese Maßnahmen hat die Stadt Oberhausen ergriffen, um das Problem so gering wie möglich zu halten.
Bis zu drei Tonnen Mikroplastik sondert ein durchschnittlicher Sportplatz mit Kunstrasen im Jahr ab. Das haben die Forscherinnen und Forscher des Oberhausener Fraunhofer-Instituts Umsicht in einer Studie herausgefunden. Das betrifft grundsätzlich auch Oberhausen: 34 Kunstrasenplätze gibt es in der Stadt, 22 Groß- und 12 Kleinspielfelder. Damit korrigiert die Stadt die ursprüngliche Information auf der städtischen Internetseite, wonach es 16 Kunstrasenplätze im Stadtgebiet geben soll. Die Stadt ist sich der Problematik bewusst und legt dar, was sie unternimmt, um die Kunststoff-Emissionen so gering wie möglich zu halten.
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So wurde in Oberhausen bis 2019 vorwiegend ein Kunststoffgranulat aus sogenanntem EPDM, einem synthetischen Kautschuk, verwendet. Aus dem Fachbereich Sport heißt es dazu: „EPDM ist ein Material, das nur geringe umweltbelastende Eigenschaften aufweist und keine flüchtigen Stoffe wie zum Beispiel Weichmacher enthält“. Seit 2019 setzt die Stadt nach eigener Aussage Quarzsand statt Kunststoff ein, um die Kunstrasenplätze zu verdichten. Dies ist nötig, da einzelne Schichten eines Kunstrasenplatzes mit der Zeit abgetragen werden. So erklärte es auch das Forscher-Team von Fraunhofer Umsicht. „Infill“ nennen Fachleute dieses Füllmaterial.
Dieser Quarzsand wird bei neuen Anlagen ausschließlich verwendet. Bei den älteren Plätzen wurden und sollen weiterhin die Kunststoff-Infills ausgetauscht und entsorgt werden. Dies geschieht, wenn der Kunstrasen altersbedingt ausgetauscht werden muss. Altreifen-Granulat, das grundsätzlich auch auf Kunstrasenplätzen zum Einsatz kommen kann, sei in Oberhausen zu keiner Zeit genutzt worden, heißt es aus dem Rathaus.