Bochum. Fabrizio Fili kam von Viktoria Köln nach Wattenscheid. Was Trainer Britscho über ihn sagt – und an wem er sich in der Mannschaft orientiert.
Es läuft die 33. Minute, als Fabrizio Fili seine große Chance bekommt: Der Flugball von Tim Kaminski ist perfekt platziert. Fili steht muss den Ball nur aus der Luft annehmen, dann steht er frei vorm Tor – doch er verpatzt die Annahme, der Ball verspringt und landet beim Gegner. Wie reagiert Fili? Der Wattenscheider Neuzugang bleibt nicht stehen, lamentiert nicht, sondern schaltet sich direkt wieder ein. Keine zehn Sekunden kommt Wattenscheid an der Mittellinie wieder in Ballbesitz. Den entscheidenden Zweikampf gewinnt: Fabrizio Fili.
„Genau das macht Fabrizio aus“, sagt Wattenscheids Trainer Christian Britscho, und erzählt von seinem ersten Eindruck: „Seine erste Aktion im Probetraining bei uns ging auch komplett in die Hose. Danach war er dann aber überragend, weil der Junge nicht aufsteckt.“ Diese Einstellung ist für Fili normal, sagt er: „Das gehört im Fußball dazu. Man muss für das Team arbeiten und dran bleiben, erst recht, wenn man den Ball verliert.“ Das zeigt der 19-Jährige regelmäßig – und ist einer der Spieler, die bei Wattenscheid 09 in der Oberliga-Vorbereitung bislang besonders auf sich aufmerksam gemacht haben.
Fili fühlt sich besonders im Zentrum wohl, am liebsten spielt er auf der Achter- und Zehner-Position, wo er sich immer möglichst in Ballnähe aufhält, auf fast jede Szene Einfluss nehmen kann. Für Trainer Britscho ist Fili ein typischer Achter, ein „Box-to-Box-player“, den besonders die hohe Laufbereitschaft und Schnelligkeit auszeichnen. Für Wattenscheid war er schon Torschütze und Vorbereiter.
Wattenscheid-Trainer Britscho: „Verdammt starke Persönlichkeit“
Bei der 0:1-Niederlage beim Blitzturnier gegen die SpVg Schonnebeck haderte Fili mit dem Gegentor, das er mitverschuldete: „Generell bin ich zufrieden mit unserer Leistung. Das Foul zum Freistoßtor war leider zu ungestüm von mir. Ansonsten haben wir schönen Fußball nach vorn gespielt, nur die Tore haben gefehlt.“ Trainer Britscho ärgerte sich über das Foul, er lobte seinen Schützling aber auch: „Fabrizio gibt nicht auf: Geht was schief, ja dann ist das so. Der Junge hat dahingehend eine verdammt starke Persönlichkeit.“
Wattenscheids Fili guckt sich viel von Schurig und Lucas ab
Für den Deutsch-Italiener ist es das erste Jahr im Seniorenfußball. In der Jugend spielte er zuletzt für Viktoria Köln in der U19-Bundesliga und kam dort in der vergangenen Spielzeit auf 24 Einsätze. Der Sprung zu den Erwachsenen bedeutet für ihn eine Herausforderung: „Der Herrenfußball ist anders als der Jugendfußball, deutlich intensiver“, sagt Fili, er fühlt sich aber in Wattenscheid genau richtig: „Ich wurde super von der ganzen Mannschaft aufgenommen, von den älteren Spielern kann ich mir viel abgucken.“ Als Vorbilder in der Mannschaft nennt er Marvin Schurig und Nico Lucas.
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Mit Wattenscheid möchte Fili ganz oben angreifen
Für Wattenscheid steigt das erste Oberliga-Spiel am 13. August gegen die SG Finnentrop/Bamenohl. Wenn Fili so weitermacht, hat er gute Chancen, eine gute Rolle im Team zu übernehmen. Er will mit den Wattenscheidern ganz oben angreifen, am liebsten natürlich aufsteigen, weiß aber: „Uns wird nichts geschenkt, das wird natürlich sehr schwer.“ Persönlich möchte der 19-Jährige in seiner ersten Seniorensaison viel spielen, sich weiterentwickeln und dabei der Mannschaft helfen. Schon im nächsten Test kann er seine Stärken wieder zeigen: Sonntag (15 Uhr) spielt Wattenscheid 09 beim VfB Homberg im PCC-Stadion.
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