Essen. Beim Blitzturnier gibt die SG Wattenscheid 09 vor allem gegen Kray kein gutes Bild ab. Der Trainer wird deutlich – ein Rückschritt mit Folgen.
Das war’s mit der weißen Weste: Nach einem auch ergebnismäßig guten Start in die Vorbereitung hat die SG Wattenscheid 09 erstmals verloren, und das gleich zweimal an einem Abend. Beim Blitzturnier des FC Kray hieß es am Mittwochabend 0:2 gegen die Gastgeber und 0:1 gegen die Spvg. Schonnebeck. Ein Rückschritt, der Folgen haben wird.
Zwei Niederlagen, zwei ohne eigenes Tor – wobei das das geringste Problem von Trainer Christian Britscho war. „Da haben wir kein Thema“, kommentierte er, dass in Abwesenheit von Dennis Lerche (geschont) und Felix Casalino (beruflich unterwegs) vorne die Null stand. Es gab aber genug andere Dinge, über die Britscho sich ärgerte, vor allem beim 0:2 gegen die ganz neu formierte Krayer Landesliga-Mannschaft. „Das fand ich nicht schlecht“, sagte Britscho, „das fand ich unterirdisch mies.“
Wattenscheid 09: Rückschritt mit Folgen – „interessante Video-Analyse“
Zwei Wochen nach dem Start, knapp zwei Wochen vor dem ersten Pflichtspiel im Westfalenpokal (2. August bei YEG Hassel) und gut drei Wochen vor dem Ligastart folgt eine entscheidende Phase in der Wattenscheider Vorbereitung – es geht darum, in welcher Besetzung die Mannschaft sich einspielen darf. Und in welcher nicht. Bislang waren die Spielanteile gleichmäßig über den Kader verteilt.
Das nach und nach zu ändern, war sowieso der Plan, der Mittwochabend sollte Britscho darin bestärkt haben, die Chancen nicht mehr gleichmäßig zu verteilen, angefangen im nächsten Test beim VfB Homberg am Sonntag (15 Uhr, PCC-Stadion). „Das wird eine interessante Video-Analyse, das habe ich den Jungs gerade schon gesagt“, kündigte er an. „Das wird eine längere Geschichte.“ Es gibt einiges zu besprechen.
Wattenscheid läuft gegen Landesligisten nur hinterher
Gegenüber den zuletzt stabilen bis guten Auftritten war die Wattenscheider Mannschaft gegen Kray nicht wiederzuerkennen. Geordnetes Offensivspiel gab es nicht, hinten liefen die Wattenscheider hinterher. Die Krayer, sicher ein sehr gutes, aber auch kein eingespieltes Landesliga-Team, kombinierten sich durch: Doppelpass, Hacke, Querpass, 1:0, alles im Wattenscheider Strafraum. Semih Köse, bis zum Winter noch Wattenscheider, erhöhte zum verdienten 2:0 für den unterklassigen Gegner. Der Oberligist ließ sich die Butter vom Brot nehmen. Britschos Kommentar: „Da muss ich selbst drüber wegkommen, dass wir in der Lage sind, das so schlecht aufzulösen.“
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Was aus Trainersicht besonders ärgerlich war: Es war keine reine B-Elf, die so bitter enttäuschte. Aber Serhat Kacmaz, den Britscho bis dato „überragend“ fand, und Nico Lucas konnten der jungen Defensive um sie herum keinen Halt und dem Aufbauspiel keine Ruhe geben. Jamal El Mansoury setzte nach vorne zwar mit Einzelaktionen kleinere Highlights. Symptomatisch für das Wattenscheider Spiel war aber eher sein missglückter Doppelpass mit Mike Lewicki; ebenso wie der vertändelte Zwei-gegen-eins-Konter, als Abid Yanik den ganz freien Lewicki übersah.
Die Zusammenstellung der Mannschaft wollte Britscho jedenfalls nicht als Erklärung gelten lassen: „Das lag heute mehr an der individuellen Leistung.“ Der ein oder andere sei allerdings auch in einer „platten Phase“ nach zwei Wochen Vorbereitung.
Gegen Schonnebeck macht Wattenscheid es besser
Zufrieden machte ihn dagegen der Auftritt gegen Schonnebeck, der nach 50 Minuten 0:1 endete. Vor allem Ersatz-Stoßstürmer Arda Nebi, der von Britscho ein Lob bekam, aber auch Marco Cirillo, Fabrizio Fili und Ozias Newton hatten aber Möglichkeiten, für Wattenscheid zu treffen, vergaben aber. Stattdessen leistete sich Fili ein unnötiges Foul am eigenen Strafraum – Schonnebecks Tim Winking schweißte den Standard nach Ablage direkt ins Tor von Daniel Dudek. „Kleinigkeiten“ waren das für Britscho, der „sehr, sehr zufrieden“ war – nur das Ergebnis stimmte eben nicht.
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Dadurch stehen statt null nun zwei Niederlagen in der Vorbereitungsstatistik. Egal? Davon, dass er „sehr zufrieden“ mit dem Stand der Vorbereitung, davon weiche er nicht ab, so Britscho – auch wenn ihm das nach so einem Abend schwerfalle. Und meinte dann: „Vielleicht ist es für uns alle sogar besser, dass wir mal geerdet werden. Auch wenn es sich heute kacke anfühlt, vielleicht ist es ganz gut so.“
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