Wattenscheid. Der TV Wattenscheid 01 fährt mit einem guten Aufgebot zu den Deutschen Meisterschaften nach Kassel. Ein Überblick über die Medaillenchancen.
Mit viel Optimismus tritt der TV Wattenscheid 01 bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften an – einer, der schon zwei Meistertitel in diesem Jahr hat, wird die Reise nach Kassel an diesem Wochenende aber nicht mit antreten: Nils Voigt, Deutscher Hallenmeister über 3000 Meter und Deutscher Meister über 10.000 Meter, fällt aus. „Er ist erkältet, das hat sich etwas länger hingezogen als gedacht und wir haben gemeinsam entschlossen, zu verzichten“, erklärte TV-01-Manager Michael Huke die Entscheidung.
Eine schlechte Nachricht, denn Voigt wäre über 5000 Meter ganz sicher einer der Medaillen- und Titelkandidaten des TV Wattenscheid an diesem Wochenende gewesen. Mit Torben Junker und Jessie Maduka gibt es zwei weitere Ausfälle – Junker soll aber noch in dieser Saison zurückkehren. Dass Michael Huke mehrere Medaillen erwartet, ändert sich dadurch nicht: Man schicke ein starkes Team an den Start: 16, 17 Einzelstarter plus Staffeln, davon etwa zehn mit Medaillenpotenzial“, rechnet der frühere Top-Sprinter und Olympia-Teilnehmer. „Ich hoffe auf fünf bis sieben Medaillen.“
TV Wattenscheid 01 mit einigen Fragezeichen
Aber dabei gibt es einige Fragezeichen: Sprinterin Tatjana Pinto kehrt erst wenige Tage vor den Meisterschaften aus Jamaika zurück. Diskus-Ass Daniel Jasinski kommt gerade von einem Bänderriss zurück. Sprinter Robin Erewa startet nur in der Staffel. Hochspringerin Christina Honsel ist zwar fit, aber noch nicht wieder so stark wie im Winter, als sie 1,98 Meter übersprang. Zur Belastungssteuerung verzichtet sie in der Wettkampfzeit aufs Techniktraining – „eine hohe 80, tiefe 90“ sei drin, sagt sie.
Ganz sicher Medaillenkandidatin ist Kugelstoßerin Julia Ritter, die sich in Kienbaum vorbereitet und noch auf ein WM-Ticket hofft. Damit ist sie eine von mehreren: Marius Probst (1500 Meter) verpasste vor einem Jahr in Berlin den Titel um einen Hauch, er hofft auf das perfekte Rennen. Was wäre perfekt? „Ein schnelles Rennen, in dem ich die WM-Norm knacken kann und eine Medaille hole.“
Nicht irgendeine Farbe, sondern Gold will Monika Zapalska – Bronze und Silber über 100 Meter Hürden hat sie schon, eine neue Bestzeit (13,02 Sekunden) wurde ihr zuletzt wegen zu viel Rückenwind aberkannt – aber sie fühlt sich in Topform und geht auf Gold. Genau wie Maximilian Feist, der seine Entscheidung, über 1500 statt über 800 Meter zu starten, so begründet: „Über 800 habe ich eine Chance auf eine konstante Platzierung zwischen drei und sechs. Über 1500 Meter kann jeder gewinnen – ich bin gut in Form und will es probieren.“
Ugo geht mit der Staffel als Titelverteidiger an den Start
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Auch Sprinter Kevin Ugo ist in Topform und verletzungsfrei. Vor einem Jahr in Berlin holte er Bronze über 200 Meter, zuletzt stellte der 28-Jährige eine neue Bestzeit über 100 Meter auf. Die 200 läuft er in Kassel auf jeden Fall, die 100 vielleicht – und natürlich die Staffel, in der der TV Wattenscheid Titelverteidiger ist und immer Medaillen-Ambitionen hat. Ugo: „Das ist immer sehr, sehr schön, mit der haben wir schon viele Erfolge gefeiert.“
Aus dem Gold-Quartett des Vorjahres ist nur Maurice Huke nach seinem Karriereende nicht mehr dabei, Philipp Trutenat und Robin Erewa stehen wieder auf dem Meldezettel. Für die 4x100 Meter der Frauen Jolina Ernst, Monika Zapalska, Johanna Bechthold, Tatjana Pinto und Nicola Kondziella gemeldet.
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