Wattenscheid. Die Leichtathletik war Teil seines Lebens – aber mit 29 Jahren hört der mehrfache Deutsche Staffelmeister auf. So erklärt er die Entscheidung.

Maurice Huke macht Schluss: Der 29-jährige Sprinter des TV Wattenscheid 01 und mehrfache Medaillengewinner bei Deutschen Meisterschaften beendet seine Karriere. „Das war ein längerer Prozess, der echt reifen musste. Man wacht ja nicht morgens auf und sagt sich, heute ist mit dem Leistungssport Schluss“, wird Huke in der Mitteilung seines Vereins zitiert.

Es wird für ihn ein entscheidender Einschnitt: „Die Leichtathletik war immer Teil meines Lebens, ich bin damit aufgewachsen, ich glaube, ich war schon mit einem Jahr immer in der Halle, wenn mein Vater trainiert hat oder Wettkämpfe hatte“, so Maurice Huke. Vater Michael Huke, heute Manager der Wattenscheider Leichtathletik, war ja selbst erfolgreicher Sprinter.

Maurice Huke wurde mehrmals Deutscher Meister mit dem TV Wattenscheid 01

Auch interessant

Maurice Huke verschiebt nun seinen Fokus weg vom Sport, seit fünf Monaten ist er Vater. Er berichtet: „Das ist schon ein anderer Alltag mit dem Kleinen, wir haben spontan ein altes Haus gekauft, das umgebaut werden muss. Und neben dem Sport habe ich auch immer noch gearbeitet, nicht so wie die meisten meiner Konkurrenten. Irgendwann muss man Prioritäten setzen. Zum Glück hat mir mein Umfeld jetzt Kraft gegeben, einen Schlussstrich zu ziehen.“

Bereits vor zwei Jahren hatte Maurice Huke, dessen Stärke vor allem die 200 Meter waren, mit dem Gedanken gespielt, die Karriere zu beenden. Stattdessen wechselte er die Trainingsgruppe, und lief noch einmal eine neue Bestleistung über die 100 Meter (10,32 Sekunden). Zum Abschluss gewann er im Sommer im Berliner Olympiastadion mit der Wattenscheider Staffel noch einmal Gold über die 4x100 Meter – zum vierten Mal. Dazu kommt ein Staffeltitel über die 4x200 Meter.

Silber 2017 in Leipzig war sein Highlight

Ob ihm in seiner Karriere etwas gefehlt habe? „Ich habe keinen einzigen deutschen Einzeltitel gewonnen, das war aber immer mein Ziel“, sagt er, „dafür gab es diverse Silbermedaillen.“ Unter anderem 2017 in Leipzig: „Das ist eins meiner schönsten Erlebnisse. Ich komme über 60 Meter mit Ach und Krach überhaupt in den Zwischenlauf, schaffe es als Letzter ins Finale und renne dann zu Silber. Das werde ich nicht vergessen.“ Deutscher Vizemeister war er außerdem 2019 über die 200 Meter.

Auch interessant