Herne. Die DJK TuS Hordel steigt aus der Westfalenliga ab. Die Gründe liegen auf der Hand – jetzt steht die Aufarbeitung bevor, sagt der Trainer.

Am Pfingstmontag endete das Kapitel Westfalenliga für die DJK TuS Hordel. Zwar hat die Mannschaft von Trainer Mirko Talaga ihre Hausaufgaben am letzten Spieltag im Abstiegskampf der Westfalenliga mit einem 2:1 (1:1)-Auswärtssieg beim SV Sodingen erfolgreich erledigt, aber dies gilt auch für den DSC Wanne-Eickel. Die Ortsnachbarn gewannen ihr Heimspiel gegen den RSV Meinerzhagen mit 5:0 (1:0) und schickten die Grün-Weißen nach 13 Jahren damit runter in die Landesliga. Damit gelang es Hordel nicht, die grandiose Aufholjagd der vergangenen Wochen mit dem Klassenerhalt zu krönen. Am Ende fehlte ein einziger Punkt. Jetzt steht der bittere Gang in die Landesliga bevor.

Trainer Mirko Talaga rang nach den 90 Minuten hörbar nach Worten: „Die Enttäuschung bei mir und den Spielern ist natürlich brutal und riesengroß. Vor allem, wenn man auf die letzten Wochen schaut. Wir haben einfach an das Wunder Klassenerhalt geglaubt und haben aus den letzten fünf Spielen 13 Punkte geholt, sind einfach zu spät damit angefangen, Punkte zu sammeln. Und ganz ehrlich – einen 5:0-Sieg von Wanne über Meinerzhagen habe ich nicht für möglich gehalten. Aber jetzt müssen wir dieses Ergebnis eben akzeptieren.“

DJK TuS Hordel läuft in Sodingen einem Rückstand hinterher

Mit Nils Buchwalder und Philipp Dragicevic musste Talaga kurz vor dem Anstoß noch zwei Spielerabsagen für das Match in Sodingen verkraften. Und die ersten rund 20 Minuten war Hordel beim Nachbarn überhaupt nicht auf dem Platz. Nach einem Torwartfehler von Sven Möllerke ging Sodingen nahezu folgerichtig in Führung. Und hätte Möllerke nicht wenige Minuten später mit einer Glanztat den zweiten Gegentreffer verhindert, wäre die Begegnung schon früh entschieden gewesen.

„So dürfen wir einfach nicht in ein solches Endspiel gehen“, war Talaga zunächst vom Auftritt seines Teams enttäuscht: „Da fehlte einfach der Mumm und der Biss.“

Dann aber arbeitete sich Hordel Stück für Stück ins Spiel und belohnte sich noch vor der Pause. Nach einem Freistoß gab es ein Durcheinander im Sodinger Strafraum. Laurenz Kegel traf zum 1:1. Die zweite Hälfte war gerade einmal fünf Minuten als, da ging Hordel sogar in Führung. Patrick Rudolph zog aus 25 Metern mutig ab und der Ball rauschte genau in den Torwinkel – ein Treffer Marke Traumtor. Kurz darauf hielt Hordel den Atem an, denn nach einem angeblichen Handspiel von Laurenz Kegel gab es Elfmeter, den Sodingen aber an den Pfosten setzte.

Wanne-Eickels klarer Sieg nimmt Hordel alle Hoffnung

Spätestens als dann die Nachricht von der 3:0-Führung des DSC Wanne-Eickel durchsickerte, war aber die Hoffnung auf den Klassenerhalt dahin. Hordel gab jedoch nicht nach und wollte das Match unbedingt noch einmal für sich entscheiden. Dies gelang verdientermaßen trotz einer gefährlichen Sodinger Standardsituation beinahe mit dem Abpfiff. Doch die Aufholjagd endete nicht mit dem erhofften grün-weißen Fußballwunder.

Hordel verabschiedete sich mit einem 2:1 aus der Westfalenliga.
Hordel verabschiedete sich mit einem 2:1 aus der Westfalenliga. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Die Gründe für den Abstieg sind eindeutig in der Hinrunde zu suchen. „Da haben wir einfach zu viele Punkte liegen gelassen“, erklärte auch Talaga. Mit lediglich neun Punkten auf der Habenseite verabschiedete sich Hordel in die Winterpause. Und damit neun Punkte hinter dem ersten Nicht-Abstiegsplatz.

Platz fünf in der Rückrundentabelle

Eine indiskutable Bilanz für eine Mannschaft, die viele sogar als Aufstiegskandidaten auf den Zettel hatten. In der Rückrunde lief es dann deutlich besser. 23 Punkte erspielte sich Hordel, in der Rückrundentabelle liegen die Grün-Weißen damit auf Platz 5. Eine Ausbeute, die schon eher den Ansprüchen an der Hordeler Heide gerecht wird.

Fakten, die Mut machen können für die Zukunft, allerdings in der sportlichen Gegenwart nur ein äußerst schwaches Trostpflaster sind. „Wir haben sicherlich einiges aufzuarbeiten“, kündigt Talaga eine eingehende sportliche Analyse gemeinsam mit Manager Jörg Versen an.

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Denn auch wenn Talaga nach den richtigen Worten nach dem Schlusspfiff suchte, ist für ihn eines klar: „Hordel gehört einfach nicht dahin, wo wir jetzt ab dem 1. Juli spielen müssen, nämlich in die Landesliga. Wir werden mit Sicherheit eine schlagkräftige Mannschaft ins Rennen schicken.“ Dies wollte Talaga aber nicht als Kampfansage gewertet wissen. Zu groß ist die Enttäuschung über den Abstieg.

DJK TuS Hordel: Möllerke – Weißbohn, Kegel, Erdelt, Schultze – Öztürk, P. Rudolph, Drathen, Morgner (68. Sareyko) – Maroc – Saglam (81. Ngali).

Tore: 1:0 (5.), 1:1 (39.) Kegel, 1:2 (50.) P. Rudolph.

Bes. Vorkommnis: Sodingen schießt Foulelfmeter an den Pfosten (65.).

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