Wattenscheid. Die SG Wattenscheid 09 plant weiter für die Oberliga – die nächsten Entscheidungen stehen an. Eine Vereinsikone wird nicht mehr für 09 spielen.
Die Nachricht, dass der 1. FC Düren keine Lizenz für die Regionalliga West erhalten soll, bewegte viele im Umfeld der SG Wattenscheid 09 am Dienstag – die SGW wäre dann Nachrücker und dürfte dann trotz des sportlichen Abstiegs drinbleiben in der vierten Liga. Das ist aber noch Theorie – und ungeachtet dessen treibt der Klub seine Personalplanungen (für die Oberliga) voran: Norman Jakubowski wird den Verein verlassen, bei anderen Leistungsträgern der Vergangenheit steht eine Entscheidung unmittelbar bevor.
SG Wattenscheid 09: Kim Sané muss sich entscheiden
Die nächsten Personal-Entscheidungen sollen nach und nach verkündet werden. Klar ist, dass Wattenscheid sich auf der Torwartposition neu orientieren muss: Bei Bruno Staudt stehen die Zeichen aus beruflichen Gründen auf Abschied und Kilian Neufelds Abschied steht zumindest für das Oberliga-Szenario fest. Aus der U19 rückt der 18-Jährige Ahmed Kulalic auf. "Viel Talent" und "tolle Physis" sieht Sportvorstand Pozo y Tamayo beim Eigengewächs. Kulalic ist der erste Teil eines neuen Torwartgespanns.
Mit einer Entscheidung von Kim Sané ist in den kommenden Tagen zu rechnen: Er habe mit Sané „gute Gespräche“ geführt, sagt Pozo – allerdings hat Sané sowohl intern als auch im Gespräch mit der WAZ zuletzt völlig offen gelassen, ob er überhaupt weiter Fußball spielen will.
SG Wattenscheid 09: Jakubowski fehlte aus verschiedenen Gründen
Definitiv nicht mehr dabei ist dagegen ein anderer erfahrener Spieler: Norman Jakubowski hat mehr als 100 Spiele für Wattenscheid absolviert. Er war der Kapitän der SG Wattenscheid 09 in den vergangenen Jahren, auch wenn er dieses Amt auf dem Platz zuletzt nur selten ausfüllte. Vor allem war er aber auch eine Symbolfigur: Jakubowski, der schon von 2016 bis zur Insolvenz 2019 für die SGW gespielt hatte, war der erste Spieler, der zum Neustart seine Zusage gab – ohne zu wissen, in welcher Liga. Er half auch, Spieler für das Projekt Neuaufbau zu finden, das mit der Rückkehr in die Regionalliga West 2022 seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte.
In der Aufstiegssaison und der folgenden Spielzeit in der Regionalliga West, also nach der Corona-Pandemie, spielte Jakubowski allerdings sportlich fast keine Rolle mehr: Immer wieder wurde er von hartnäckigen Verletzungen geplagt.
Zuletzt fehlte er oft aus beruflichen Gründen – was nicht heißt, dass er den Klub vernachlässigte, wie zuletzt Tom Sindermann im WAZ-Interview beschrieb: „Norman hat gerade beruflich viel zu tun, spielt fast gar nicht mehr. Trotzdem verbringt er jede Minute mit am Platz, die er sich freischaufeln kann“, sagte Sindermann angesprochen auf die Mentalität der Mannschaft im Abstiegskampf.
Norman Jakubowski hängte sich auch ohne Einsatz stets rein
Viermal stand der Defensivmann in der vergangenen Saison immerhin noch in der Startelf, zu seinem letzten Kurzeinsatz kam er im Februar 2023 beim 0:6 in Köln.
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Jakubowskis Bedeutung für Klub und Team spiegeln diese Daten nicht wieder, betont auch Sportvorstand Christian Pozo y Tamayo: „Er hat sich nichts zuschulden kommen lassen – wenn er konnte, war er immer beim Training und hat Vollgas gegeben. Wenn er am Wochenende nicht im Kader stand, hat er von außen unterstützt. Wir sind Norman zu großem Dank verpflichtet. Die Tür in Wattenscheid wird für ihn immer offen stehen.“
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