Rotenburg. Bochums Zweitliga-Basketballerinnen verlieren gegen die Hurricanes deutlich, zu viel läuft schief. Trotzdem hat der VfL alle Chancen aufs Finale.
Der Hallensprecher brachte es schon im zweiten Viertel auf den Punkt. Als ein Pass sein Ziel verfehlte und ins Aus trudelte, sagte er: „Da haben leider einige Zentimeter gefehlt.“ Und schon vergleichsweise früh im Spiel klang das wie ein Fazit.
An dem Ort, an dem die Zweitliga-Basketballerinnen der VfL Viactiv Astro Ladies noch vor acht Tagen den Einzug ins Play-Off-Halbfinale feierten, gingen sie geknickt vom Feld. Keine Jubeltraube, nur aufmunternder Applaus der Fans in der Rundsporthalle. Das war sicherlich nur ein schwacher Trost. Das 68:93 (31:45) gegen die BG Avides Hurricanes aus Rotenburg war die erste Playoff-Niederlage in dieser Saison. Jetzt müssen zwei Siege her, um das Finale zu erreichen.
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Schon zur Pause klarer Rückstand: Zu viele bei den Astro Ladies
Die Niederlage zeichnete sich bereits früh ab. Schon zur Halbzeit lagen die Bochumer Basketballerinnen mit 14 Punkten zurück. Eine Führung wollte ihnen über die gesamte Spieldauer nicht mehr gelingen. Zu viel ging schief. Da mal ein Pass, der nicht ankam, hier eine Unachtsamkeit in der Deckungsarbeit. Die Fehler summierten sich, und zu allem Überfluss kam auch immer mal wieder Pech hinzu.
„Rotenburg war heute einfach gut drauf und hatte eine gute Trefferquote“, meinte VfL-Sprecherin Weronika Schielke. „Wir haben uns dann in der Defense ein paar Schwächen geleistet und hatten in der Rotation oftmals das falsche Timing. Das pusht dann den Gegner, wenn er freie Würfe bekommt. Und unsere guten Phasen, wenn wir mal auf zehn Punkte dran waren, haben wir es nicht bis zu Ende gespielt.“
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Center-Spielerin Leonie Bleker fehlte den Astro Ladies Bochum
Erschwerend kam noch hinzu, dass sich Center-Spielerin Leonie Bleker am Freitag im Training verletzt hatte und daher nicht mit im Kader stand. „Ihr Ausfall war schwer zu kompensieren, da Rotenburg auch einige große Spielerinnen hat“, so Schielke. Lucie Friedrich und Keylyn Filewich stemmten sich so gut es ging gegen die Riesen der Gäste.
Auch wenn es vermessen klingen mag, das erste Halbfinale buchen die Bochumerinnen unter der Kategorie „Ausrutscher“ ab. Im Rückspiel könne man nur gewinnen, blickt Schielke voraus.
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So geht es weiter: Zweites Spiel am 6. Mai - dritte Partie am 12. Mai ist das Ziel
Rechenspiele müssen die Astro Ladies dann nicht anstellen. Im Gegensatz zu den ersten beiden Playoff-Runden gilt im Halbfinale in der best-of-three-Modus. Das heißt, mit einem Sieg im zweiten Spiel in Rotenburg am kommenden Samstag, 6. Mai (18.30 Uhr) könnten sie das Entscheidungsspiel erzwingen. Das würde am 12. Mai wieder in der Rundsporthalle stattfinden. Und spätestens dann sollten keine Zentimeter mehr fehlen.
VfL Astro Ladies: Olson (13 Punkte/2 Dreier/9 Rebounds), Behr (2/3 Reb.), Langermann (13/2 Dr./8 Reb.), E. Morsbach, Filewich (12/9 Reb.), L. Morsbach (1 Reb.), Friedrich (11/5 Reb.), Thomas (7/1 Dr./1Reb.), Martin (9/1 Dr./2 Reb.), Barroso-Perez (1 Pkt.)